TEST: Borderlands: The Handsome Collection

By Patrick Held Add a Comment
10 Min Read

Kaum eine Spieleserie hat es in den letzten Jahren geschafft, die Massen so sehr zu begeistern, wie Gearbox und 2K’s Titel „Borderlands“. Und nachdem Neuauflagen für die Next-Gen-Konsolen der aktuelle Trend sind, war es wenig verwunderlich, dass auch diese Serie eben jenen Weg auf die PlayStation 4 nehmen wird.

Die „Handsome Collection“ bedient sich dabei der Teile „Borderlands 2“ und „Borderlands: The Pre-Sequel“, die sich beide mit der Geschichte des berüchtigten „Handsome Jack“ und seinem Aufstieg und Fall beschäftigen. Ob 2k auch diesmal wieder einen richtig guten Treffer gelandet hat, wird der Test zeigen.

Borderlands 2

Borderlands 2 spielt auf dem Planeten Pandora. Auf diesem versucht Jack ohne Rücksicht auf Verluste, den wertvollen Rohstoff Eridium abzubauen, um so die Herrschaft über den Planeten zu erlangen und ihn nach seinen Vorstellungen zu besiedeln. Wir selbst schließen uns einer Art Rebellengruppe an, die sich zum Ziel gesetzt hat, Jack das Handwerk zu legen. Bevor wir unser Abenteuer jedoch antreten können, müssen wir uns für eine der vorhandenen Klassen entscheiden. Jede von ihnen besitzt ihre eigenen Spezialfähigkeiten, wie etwa Telekinese oder ein zusätzliches Geschütz, womit jede Figur für einen anderen Typ von Spieler attraktiv ist. Auch die Optik oder Namen können noch angepasst werden.

borderlands handsome collection (4)

Der Weg zu unserem Vorhaben erstreckt sich dabei über eine unfassbar große Ansammlung von Haupt- und Nebenquests, die teilweise kaum verrückter sein könnten. Immer wieder muss man kurz inne halten und sich fragen, was in den Köpfen der Entwickler vorgegangen ist, als sie die Missionen und Feinde designt haben. Ein kleines Beispiel: Wir bekommen von einem Flammenkult den Auftrag, eine kleinwüchsige Person auf unserem Rücken auf einen Berg zu tragen, sie in das Maul einer Art Metall-Drachen zu hängen und die Person daraufhin anzuzünden…und das gehört noch zu den normalsten Missionen.

In den Weg stellen sich auch immer wieder Unmengen Feinde, die von Riesenspinnen über verrückte Selbstmörder bis hin zu Monstern reichen. Diese hätten nicht verrückter entworfen werden können. Als ob die im normalen Umfang enthaltenen Aufgaben nicht schon ausreichend gewesen wären, wurden der Handsome-Collection alle DLC’s spendiert, die im Laufe der Zeit erschienen sind…und davon gab es immerhin 14 Stück! Mit denen, die schon auf der Disc direkt enthalten sind, werden neben neuen Quests auch neue Waffen und Skins in das Spiel eingefügt.

Grafik, Gameplay und Atmosphäre:

Grafisch war „Borderlands 2“ schon auf der PS3 ein Hit, nicht zuletzt dank der gut umgesetzten Cell-Shading-Technik. Pandora ist ein düsterer, tödlicher Planet, der seine apokalyptische Stimmung gut rüberbringen kann. Die Umgebungen und Figurenmodelle wurden alle sehr detailreich designt und bieten immer wieder eine Überraschung. Für die PS4-Version wurde der Titel auf 1080p und 60 FPS hochgeschraubt, was auch deutlich zu spüren ist und das Game so noch mehr erstrahlen lässt. Vereinzelt soll es während der Gefechte jedoch immer wieder zu Einbrüchen der Framerate kommen, wir konnten davon jedoch nichts dergleichen feststellen. Auch neue Effekte, wie etwa Staub, der durch die Luft gewirbelt wird, oder eine Blendung vom Sonnenlicht sucht man leider vergebens. 2K und Gearbox haben es sich hierbei leicht gemacht und darauf verzichtet, diese Effekte in die Neuauflage einfließen zu lassen.

borderlands handsome collection (3)Vom Gameplay her gibt es keinen Unterschied zur PS3-Version: Wir stürzen uns mit unserer ausgewählten Klasse ins Gefecht, erledigen Quests, sammeln Waffen, Schilde und XP und entwickeln uns und unsere Fertigkeiten so immer weiter. Dieser Mix aus Rollenspiel und Shooter macht viel Spaß und ermöglicht viele verschiedene Wege, sein eigenes Ich zu gestalten.

Der wichtigste Aspekt von Borderlands ist jedoch seine unfassbar geniale Atmosphäre. Neben dem postapokalyptischen Setting sorgen vor allem die verschiedenen Charaktere dafür, dass man häufiger mal die Hände über dem Kopf zusammenschlagen muss. Es gibt fast keine Figur, die nicht irgendwie ein klein wenig verrückt ist, wobei die meisten völlig durchgeknallt sind. Der Witz und die bescheuerten Ideen, die man sich für das Spiel hat einfallen lassen, sind wirklich legendär und werden auf keinen Fall langweilig! Man kann sich völlig in dem Spiel verlieren und merkt gar nicht, wie schnell mehrere Stunden vergangen sind.

Multiplayer …

Wer keine Lust darauf hat, alleine durch Pandora zu ziehen, für den bietet sich der Multiplayer an. Mit bis zu drei Freunden kann man sich zusammenschließen und gemeinsam Quests erledigen. Gesammeltes Geld und XP werden dabei brüderlich geteilt, damit es nicht zum Kampf um Kills kommt. Neu ist, dass diesmal auch ein 4-Spieler-Splitscreen Modus vorhanden ist, während dies auf der PS3 nur mit 2 Spielern möglich war. So können sich Freunde nun an einer Konsole treffen und Handsome Jack das Handwerk legen.

Fazit

Borderlands 2 spielt sich auch auf der PS4 wirklich hervorragend. Die große, abwechslungsreiche und detaillierte Landschaft sorgt zusammen mit der besonderen Atmosphäre für ein wahnsinnig tolles Gefühl, in dem man sich für einen langen Zeitraum verlieren kann, ohne es zu merken. Die hohe Zahl an Quests und möglichen Entdeckungen kommen dem nur entgegen. Die nochmals verbesserte Grafik, die DLC’s und der 4-Spieler-Splitscreen runden das Gesamtpaket ab.

Borderlands: The Pre-Sequel

Der zweite Teil im Bunde hört auf den eigentümlichen Namen „The Pre-Sequel“. Wenn man dann mit dem Spiel beginnt, klärt sich diese Namensgebung auch schnell auf. Nach dem Ende von „Borderlands 2“ wird den Kammerjägern erzählt, wie Handsome Jack es von einem einfachen Entwickler zum Schrecken Pandoras gebracht hat. Wir begleiten dabei einen der neuen Jäger, zu denen unter anderem ein Klon von Jack selbst, sowie der allseits bekannte Roboter „Claptrap“ zählen, auf ihrem Mond-Abenteuer. Die große Raumstation, auf der Jack arbeitet, wird angegriffen und geentert. Klar, dass diese um jeden Preis zurückerlangt werden muss! Am besten gleich mit einer eigenen Roboterarmee und außerdem vielen Tricks.

borderlands handsome collection (2)

Grafik, Gameplay und Atmosphäre

Spielerisch unterscheidet sich „The Pre-Sequel“ kaum von „Borderlands 2“. Die wesentlichen Unterschiede finden sich zum einen in den neuen Kryo-Elementen und den Laserwaffen, die einen neuen Aspekt in das Spiel bringen, sowie die geringe Atmosphäre und Schwerkraft auf dem Mond. Diese haben zur Folge, dass man weiter und höher springen kann, sich aber auch langsamer bewegt, sowie auf seinen Sauerstoffvorrat achten sollte, da man sonst Gefahr laufen kann zu ersticken. Und das möchte man ja nun wirklich nicht. Stören tut dies eher selten, es sei denn, man muss eine weite Strecke zu Fuß laufen, da das Sprint-Tempo meistens doch sehr langsam ist. Längere Fußmärsche dauern so unnötig lange, sodass man für jeden fahrbaren Untersatz dankbar ist.

Ansonsten arbeiten wir uns wieder durch zahlreiche verrückte Aufgaben, sammeln Waffen und entwickeln uns weiter. Die witzigen Figuren und die gut gelungene Atmosphäre schaffen es, wie beim Vorgänger, den Spieler deutlich in ihren Bann zu ziehen. Auch das Pre-Sequel wurde ein wenig aufgehübscht und mit allen bisherigen DLC’s versehen, da es diesen Titel aber auch erst seit relativ kurzer Zeit auf PS3 gab, fällt die Liste hier mit 2 DLC’s aber eher bescheiden kurz aus.

Auch wenn sich -abgesehen von dem Setting und den damit verbundenen Bedingungen- spielerisch kaum etwas zu „Borderlands 2“ verändert hat, schafft es auch „Borderlands: The Pre-Sequel“, auf ganzer Länge zu überzeugen. Der Titel glänzt ebenfalls vor Witz, Spannung und einer genialen Atmosphäre, dass man ihn nicht mehr aus der Hand legen will. Wer einmal damit angefangen hat, ist verloren.

Cross-Save

borderlands handsome collection (1)Ein kleines Extra bieten 2K und Gearbox noch denjenigen, die „Borderlands 2“ oder „Borderlands: The Pre-Sequel“ bereits auf der PS3 oder der PS Vita ihr eigen nennen durften, denn für diese Personen besteht die Möglichkeit, ihren bereits vorhandenen Charakter zwischen den einzelnen Konsolen hin und her zu tauschen, wie sie möchten. Dabei werden auch sämtliche Fortschritte sowie alle Waffen, Schilde und sonstige Dinge mit übertragen. So kann man sich, egal, wo man ist, jederzeit in die Schlacht werfen. Genau so sollte es sein!

Entwickler: Gearbox
Publisher: 2K Games
Release: erhältlich
Offizielle Homepage: www.borderlandsthegame.com

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TEST: Borderlands: The Handsome Collection
Borderlands gehört mit zu den wohl durchgeknalltesten Spielereihen aller Zeiten. Und dieser Grad an genialer Verrücktheit ist es auch, der für den durchschlagenden Erfolg der Serie gesorgt hat. Wer die ersten paar Minuten der Handsome-Collection absolviert hat, der kann nicht mehr damit aufhören. Der gute Mix aus Shooter und Rollenspiel begeistert im Paket mit dem guten Cell-Shading-Look und der fast einmaligen Atmosphäre auf ganzer Linie, sofern man auf diesen Stil steht. Dank der kompletten DLC-Sammlung und des Updates auf 1080p und 60 FPS hinterlassen beide Titel noch etwas mehr Eindruck. Dennoch muss auch hier etwas Kritik geübt werden. Neben Rucklern und Einbrüchen sorgen zwischen den einzelnen Orten zwangsläufig auftretende Ladezeiten für einen deutlichen Nervfaktor. Schade ist es auch, dass man eine Wirkung von Licht und Schatten wieder nicht eingefügt hat. Auch das ständige Geplapper, dass sich allzu oft unnötig in die Länge zieht, stört deutlich, da so auch oft der Missions-/Spielfluss unterbrochen wird oder die Sprüche sich gegenseitig abschneiden. Man möchte gerne manchmal einfach nur weiter machen und muss dann warten, bis der Auftraggeber seine Rede beendet hat. Eine Chance, sie einfach zu überspringen gibt es leider nicht. Allerdings ist dies Meckern auf hohem Niveau, und damit, ebenso wie mit dem Cell-Shading-Stil, muss im Endeffekt jeder selber wissen, wie er zurecht kommt.
8.7

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