TEST: Crysis 3 – Made in Gemany kann erneut überzeugen!

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„Crysis 3“ ist endlich erhältlich – unsere heimischen Entwickler bei Crytek entfesseln einmal mehr die berühmte Grafik-Bombe des Alien-Shooters. Crytek sagte zuvor sehr selbstbewusst, dass die Optik auf Konsolen mit Next-Gen Hardware vergleichbar wäre. Nun, da hat CEO Cevat Yerli kein Blatt vor den Mund genommen. Crysis ist in der Vergangenheit besonders durch die aufwendige Optik hervorgehoben worden. Zusätzlich wollte man an eine gewisse Balance zwischen Sandbox und Open-World erreichen, wie Crytek in früheren Interviews äußerte. Doch ist die Orientierung an die optischen Aspekte nicht vielleicht zu übertrieben? Heißt es nicht immer wieder, dass ein Spiel nicht nur eine gute Grafik, sondern eine spannende Story und darüber hinaus haben sollte? Das und viel mehr erfahrt ihr in unserem ausführlichen Test zu „Crysis 3“ – Made in Germany!

Wenn der Gejagte zum Jäger wird

Prophet –ein gefallener Held und Elitesoldat findet sich nach den Ereignissen des zweiten Teils im postapokalyptischen New York wieder. Die Metropole ist mittlerweile durch die Natur übernommen worden und wird höchstens noch von der Organisation Cell in Schach gehalten. „Cell“ forscht in unbekannten Wäldern, was sogar buchstäblich verstanden werden kann – nach einer unbekannten Energiequelle, die in Zukunft für die Übernahme der Welt sorgen soll. Um beim Erreichen dieses Ziels nicht zu scheitern, müssen alle Nanoanzug-Träger eingefangen und von ihrer Schale befreit werden – und selbstverständlich steht ihr dabei im Mittelpunkt. Aber nicht so schnell, ihr werdet von einem bekannten Gesicht auf dem Gefangenenschiff befreit. Wer das sein soll ? Psycho – ein Verräter, ein Ex-Anzugträger und vor allem ein alter Bekannter. Allerdings hat jede Medaille zwei Seiten; Nanoanzug-Träger verlieren beim Anziehen ihr Gesicht und somit die gesamte Persönlichkeit, um als einkalte Killermaschine die Erde von den Aliens zu befreien.

Was wir von vornhinein befürchtet haben, ist Crytek sei Dank nicht zustande gekommen. „Crysis 3“ besitzt eine tiefe und vor allem erwachsene Story. Das Besondere dabei ist, dass nicht ihr der Hauptcharakter im eigentlichen Sinne seid, sondern euer Mitstreiter „Psycho“. Im Laufe des Spiels begleitet euch der gut animierte Glatzkopf bei den Missionen und gibt wichtige Anweisungen. Währenddessen entwickelt ihr als Spieler eine Verbindung zu diesem Charakter und begreift, dass der ehemalige Verräter sich doch geändert hat. Die Handlung nimmt im Verlauf wahnsinnig überraschende Momente und wird gegen Ende sogar sehr emotional. Im Punkt Story verdient „Crysis 3“ bei uns die volle Punktzahl

Der Nanoanzug – Helfer in Not !

Was wäre ein Ritter ohne sein Schwert, ein Cowboy ohne seinen Revolver und letztendlich ein normaler Soldat ohne seinen auf der höchsten Stufe entwickelten Anzug ? Ein Nichts, um es konkreter zu sagen. So seid ihr als Prophet als eine One-Man-Army unterwegs und killt alle Arten von Spezialeinheiten, Soldaten, Cell-Offiziere und den ganzen Alienschwarm. Einige Nachteile, die wir im oberen Abschnitt angesprochen haben muss man zwar in Kauf nehmen, aber dafür wird man doch zu einer unbesiegbaren Maschine ! Der Anzug verleiht euch die Fähigkeit unendlich lang zu sprinten, mehrere Meter hoch zu springen und mit übernatürlichen Kräften eure Gegner auszuknocken. Wer das Ganze aber ruhig angehen will, kann den Tarnmodus ausprobieren. Demnach erledigen sich die Gegner leichter, leiser und darüber hinaus schneller. Wer einen auf Rambo machen will, kann auch die maximale Verteidigung nutzen und so in der Hitze des Gefechts mehr aushalten. Und wo wir schon beim Thema Rambo sind, kommt in „Crysis 3“ eine revolutionäre, neue Waffe zum Einsatz – der Bogen. Mit diesem kann man auch mal die traditionellen Waffen außen vor lassen, was mitunter ziemlich cool wirkt.

Letztendlich wäre es aber langweilig immer wieder dieselben Fähigkeiten und Waffen zu nutzen – so stellt Crytek Upgrades bereit, die beispielsweise zur längeren Energienutzung verhelfen. Denn auch die sinnevollsten Features sind zeitlich begrenzt und müssen in Ruhe aufgeladen werden. Die Waffenarten lassen sich in zwei Kategorien einteilen – menschliche und außerirdische Knarren. Die Alienwaffen haben parallel zur übertriebenen Größe auch eine hohe Durchschlagskraft und können mit Hilfe von Alien-DNA im ehemals präparierten Nanoanzug genutzt werden. Besonders als hilfreich erweist sich der Jägerbogen – damit könnt ihr während eines Kills unsichtbar bleiben. Modifikationen an Waffen lassen sich durch einen Tastendruck vornehmen und müssen dafür nicht zusätzlich im Pausenmenü angebracht werden. Dies ist natürlich dann sinnvoll, wenn jede Situation eine andere Vorgehensweise erfordert.

Besser als Next-Gen ? Are You Serious ?!

Mit der Aussage von Crytek, die Konsolen-Variante von Crysis 3 wäre bereits auf einem Next-Gen Level, konnten wir uns nicht so recht anfreunden. Dennoch waren wir mit der ersten Mission mehr als verblüfft. Eine dunkle Nacht, starker Regen, der Boden ist mit Feuchtigkeit durchnässt und spiegelt die herumstehenden Container wieder sowie tobt ein Sturm im Hintergrund, welcher überraschend authentisch wirkt. Die CryEngine 3 ist allgemein gesehen sehr anspruchsvoll und beweist somit, welche Leistung man damit aus der PlayStation 3 herausholen kann.

Allein die flüssigen Animationen mit konstanten 60 FPS sowie die Full-HD Auflösung lassen keine unscharfen oder kantigen Texturen hinter sich. Ja, es kommt fast schon das Gefühl auf, die vierte PlayStation aus dem Hause Sony vor sich zu haben. Dennoch finden sich hin und wieder doch unschöne Grafikfehler. Der Kontrast für die schwarze Farbe ist einfach übertrieben hoch. Wir konnten zwar an der Helligkeit herumschrauben, viel gebracht hat das aber leider nicht. So ist als Folge in manchen Spiel-Abschnitten kaum noch was zu erkennen. Sehr schade, wenn man mal das Gesamtbild genießen möchte.

Akkurate Verstimmung, mit leichten Übersetzungsfehlern

Gemäß den deutschen Entwicklern Crytek ist die Syncronisation für Deutschland, ja fast schon komplett gelungen. Die Sprecher sind stimmig und höchst motiviert, eine authentische Atmosphäre herbeizuführen. Mit einem kleinen Haken – die Übersetzung ins deutsche ist etwas misslungen. So sind an einigen Stellen nicht zusammenhängende Dialoge zu hören. An einer Stelle sagt Prophet „Wie ist die Lage?“ woraufhin Psycho mit „Es ist nichts“ antwortet. Musikalisch hat man ebenfalls das richtige Händchen bewiesen, um die nicht vorhersehbaren Wendepunkte in der Handlung zu unterstreichen. Und dies gelingt Crytek in der Tat. Unterm Strich ist die optische und akustische Umsetzung mit sehr kleinen Fehlgriffen als ein Erfolg zu werten.

EA und Multiplayer – hört sich das eigentlich nicht nach einem Online-Pass an?

Diese Phrase möchten wir insbesondere als Titel wählen, da auch einige Spieler von großer Überzeugung sind, dass EA der größte Vertrieb ist, was Online-Pass und weitere Multiplayer-Abzocken beinhaltet. Doch nicht bei „Crysis 3“ – mit Erleichterung möchten wir bestätigen, dass kein Online-Pass von Nöten ist und Gebrauchtspiele-Käufer beruhigt zugreifen können. Nun zum Allgemeinen – auch den Multiplayer kann man in zwei Bereiche aufteilen. Im Ersten könnt ihr mit Hilfe des Nanoanzugs klassische Team-Deathmatches bestreiten. Darüber hinaus gibt es interessante Modi wie „Jäger“, in dem sich Cell-Soldaten gegen Spieler im Nanoanzug verteidigen müssen. Außerdem müssen in weiteren Modi bestimmte Punkte auf der Karte gegen die Anzugträger verteidigt werden. Das Ganze ist rundenbasiert und erlaubt es den jeweiligen Spielern in jeder der Gruppen eine Rolle einnehmen zu dürfen. Der zweite Teil vom Multiplayer ist sehr klassisch gestaltet und dürfte alt eingesessene Call of Duty- und Battlefield-Spieler begeistern, die mit den übermenschlichen Kräften im Online-Modus nichts anfangen können. So kämpfen Cell-Soldaten gegen die Rebellen-Organisation. Dazu werden die normalen Maps aus der Kampagne genutzt. Für frischen Wind sorgen Upgrades einerseits auf die Waffen und andererseits auf die Anzüge, welche dem Nutzer bespielsweise erlauben weniger Energie zu verbrauchen. Das ganze Stealth- und Action-Verhältnis funktionieren online einfach super und sorgt für reichlich Abwechslung.

TEST: Crysis 3 – Made in Gemany kann erneut überzeugen!
„Crysis 3 überzeugte uns voll und ganz. Die Story ist spannend, besitzt unglaubliche Wendungen sowie ein sehr emotionales Ende, welches jeden Spieler berühren sollte. Das Gameplay erlaubt zwei Wege, nämlich auf Action ausgelegt oder eher den Stealth Weg zu begehen. Die Optik ist wie von Crytek versprochen atemberaubend. Die Synchronisation ist bis auf ein paar kleine Aussetzer ebenfalls sehr authentisch gelungen. Der Multiplayer erlaubt den Käufern und Fans abseits der Geschichte weiterhin monatelang Spaß am Spiel zu haben. Wir erklären Crysis 3 als den besten Teil der Serie – Daumen hoch !“
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