TEST – Dragon´s Dogma: Dark Arisen – Lohnt sich die Reise nach Finstergram?

By Johannes Add a Comment
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Im letzten Jahr erschien der überraschend eindrucksvolle RPG-Titel „Dragons Dogma“ von Capcom, der zugegeben viele Redaktionen und Spieler beeindruckt hat. Im Endeffekt entpuppte sich das RPG-Adventure zu einem Erfolg, den Capcom gerne fortsetzen würde. Nicht, dass wir viele Fortsetzungen bereits von anderen Spielen ertragen müssen, den Zusatzinhalt „Dark Arisen“ fügt Capcom gleich zum Hauptspiel hinzu und verkauft das Ganze zum Platinum Preis. Wir konnten bereits letztes Jahr das Hauptspiel antesten und uns von der grafischen Umsetzung und der musikalischen Untermahlung beeindrucken lassen.

Nicht nur dass die Fans des Genres damit Vergnügen haben konnten, so gewann Dragons Dogma viele neue Genre-Anhänger. Mit „Dark Arisen“ möchte Capcom eine Schippe drauf legen und auch auf der technschen Seite die Standards etwas anheben. Mal abgesehen davon, besitzt das Addon mit der Insel Finstergram etwa 20 Stunden Spielzeit, was für eine Einzelspieler-Kampagne mehr als ausreichen würde. Doch was taugt eigentlich der „Dark Arisen“-Zusatzpaket ? Auf diese Frage gehen wir nun in unserem ausführliche Bericht näher ein. Dazu konzentrieren wir uns speziell auf das Add-On – wer also von euch unseren Test zum Hauptspiel nochmals lesen möchte, kann dies hier tun.

Willkommen auf die Insel „Finstergram“ !

Nach dem von uns bekannten Intro aus dem Hauptspiel lernen wir bereits in der Nacht auf dem Pier von Kassardis eine geheimnisvolle Dame kennen. Dieses Mysterium ist in Wahrheit nur ein Schatten seiner selbst, den nur ihr als Auserwählter sehen könnt. Was bringt sie hierher ? Wieso wir ? Diese Fragen werden im Laufe der Story beantwortet, nach dem ihr mit dem Schiff auf die Insel Finstergram reist und eine gewaltige und furcheinflössende Welt zu Gesicht bekommt. Ein Geheimnis lauert in den Ruhestätten von Finsternis – ein schrecklicher Fakt, dem ihr bald Auge um Auge begegnet.

Die Handlung wird also um ca. 20 Stunden Spielzeit erweitern, in denen der Spieler auf neue Charaktere und Mitstreiter treffen und demnach viele grausame Dinge im „Dark Souls“-Format kennenlernt. Mit diesem dunklen Setting schmeißen euch die Entwickler ins kalte Wasser, wie auch im Dark Souls-Vorreiter. Ihr erkundet die Insel auf eigene Faust, was ein Gefühl von Einsamkeit und Verletzlichkeit hervorbringt. Wenn ihr endlich auf den herumirrenden Händler stößt, ergibt sich ein Gefühl der Sicherheit, welches euch in den dunklen und schwach beleuchteten Gängen Stück für Stück verlassen hat. Um alles abzurunden, lässt sich die erweiterte Handlung sehr positiv beschreiben; Die Insel Finsternis stellt das komplette Gegenteil von der Welt des Hauptspiels dar, zumal ihr bisher immer die Anwesenheit von Bezugspersonen und Nebencharakter genießen durftet.

Verfluche Items und verdammt zähe Gegner

In den Tiefen von Finstergram lauern die stärksten Gegner, die ihr in „Dragons Dogma“ begegnet durftet. Wer also gleich mit Level 1 die Reise auf die verfluchte Insel antretet, wird es definitiv büßen. Der Mindestlevel ist demnach Stufe 50, einmal Durchspielen von „Dragons Dogma“ ist also Voraussetzung. Seid ihr aber würdig, diesen Ort zu betreten, werdet bereits am Anfang mit starken Höllenhunden, riesigen Orks, lebenden Skeletten und furchtbaren Sensenmännern konfrontiert. Was das Gameplay angeht hat sich im Grunde absolut nichts geändert. Vielmehr haben die Entwickler zahlreiche neue Items und Ausrüstungsgegenstände hinzugefügt, welche die erfahrenen Spieler weiterhin zum Erkunden motivieren sollen.

Seid aber auf der Hut ! Sämtliche Items wie Ringe und Ketten sind mit Flüchen belegt, die aber zu unserem Vorteil von der netten Dame, die wir bereits auf dem Pier getroffen haben, gereinigt werden können. Erst danach konnten wir die jeweiligen Sachen ausrüsten. Im Verlauf eurer Erkundung trefft ihr auf einen Händler, der nett genug ist, euch seine Ware anzubieten. Zwischendurch müssen bildschirmfüllende Kontrahenten ausgeschaltet werden. Diese sind wie auch dem Hauptspiel entsprechend, teils schwierig zu besiegen, was den Reiz an der Entwicklung des eigenen Charakters ausmacht. Die Spieler, welche bereits den Speicherstand aus dem Hauptspiel besitzen, erhalten interessante Boni, die wir aber euch für die Überraschung vorerst nicht verraten. Als Neuerung haben die Entwickler das Schnellreise-System etwas optimiert, um die langen Fußmärsche, die im Vorgänger als zu lang eingestuft wurden, zu vermeiden und die Checkpoints entsprechend leicht zugänglicher zu gestalten.

Japanische Synchronsprecher und aufpolierte Optik?

Ganz ehrlich, die versprochenen Optimierungen in der Grafik sind entweder nicht vorhanden oder gar nicht zu sehen. Alle bisherigen Schwächen in der technischen Umsetzung konnten wir weiterhin beobachten. Dazu zählen verwaschane Texturen, was das Gesamtbild radikal beeinträchtigt. Was mindestens genauso negativ auffällt, ist die fehlende Übersicht in den Kämpfen. Besonders in den engen Gängen von Finstergram ist es problematisch, wenn eure Vasalle durch die Gegend laufen und demnach soviel übertriebene Dynamik entsteht, dass man als Spieler überfordert wird. Noch schlimmer ist es, wenn ihr als Bogenschütze Pfeilregen nutzt und ein Magier-Vasalle eine flächende Attacke ausführt – danach erkennt ihr nichts mehr.

Auf der andere Seite kann Dragons Dogma: Dark Arisen viele positive Aspekte in der grafischen Umsetzung bieten. So sind die Tag- und Nacht-Übergänge fließend und bieten somit dynamische Licht- und Schatteneffekte. Auch wenn ihr außerhalb von Dörfern im Wald unterwegs seid, trefft ihr auf andere Stadtbewohner und eine lebendige Tierwelt. Finstergram bietet wie oben beschrieben das komplette Gegenteil – eine authentische Stimmung von Einsamkeit und einem dunklen, verfluchten Ort, an dem der Mondlicht die blutverschmierten Wände sowie die herumliegenden Leichen schwach erhellt.

Eine gelungene und atemberaubende Inszenierung einer verlassenen Ruine, was Capcom hier gekonnt abliefert. Capcom bedient sich auch hier immer noch der englischen Synchronisation und den deutschen Untertiteln. Was neu dazu kommt, ist die Synchronisierung der Vasallen – diese Neuerung haucht etwas Leben in die bisher stummen KI-Mitstreiter. Für Fans der japanischen Synchronsprecher fügt Capcom noch die asiaitsche Stimmen hinzu. Diese können wahlweise in den Optionen verändert werden.

TEST – Dragon´s Dogma: Dark Arisen – Lohnt sich die Reise nach Finstergram?
„Dragons Dogma: Dark Arisen“ ist nicht schlechter und nicht besser als das Hauptspiel. Große Neuerungen aus technischer Sicht bleiben leider aus, da Fans vorrangig "nur" mit neuem Content bedient werden. Insgesamt bleibt alles solide, einige kleine Veränderungen und Neuerungen inklusive. Eine etwas besser als durchschnittliche Story, die euch in eine kalte und verlassene Ortschaft begleitet, in denen starke Gegner und mehr als 20 Stunden Gameplay auf die erfahrenen Spieler warten. Standard-Neuheiten wie neue Items, Gegner und Ausrüstung gibt es ebenso wie Bonus-Inhalte für Spieler, die den Speicherstand aus dem Hauptspiel auf ihrer Festplatte besitzen. Empfehlenswert ist „Dark Arisen“ daher nicht nur für die Neueinsteiger, sondern auch für diejenigen, die bereits das Hauptspiel haben. Erneut ein klarer Kauftipp.“
8.5

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