TEST: God of War III Remastered – Für echte Fans & Newcomer

By Trooper_D5X Add a Comment
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Es ist zwar nicht das erhoffte Debüt von Kratos auf der PlayStation 4, aber immerhin ein Schritt in diese Richtung. Mit „God of War III Remastered“ steht ein weiteres Remaster auf dem Plan, bei dem ich mir die jedoch Frage stelle, ob man inzwischen die Lust am ständigen Recyceln verloren hat.

Mit seinem original Debüt im März 2010 ist der Titel eigentlich noch gar nicht so alt, wirkt verglichen mit Spielen der heutigen Zeit dennoch etwas altbacken, zumal mit dem Prequel „God of War: Ascension“ ein weitaus optimalerer Kandidat zur Verfügung gestanden hätte. Mehr dazu aber erst später.

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Die Story von „God of War III“ bedarf eigentlich keiner großen Erklärung mehr, in dem der Kriegsgott Kratos seinem Ziel, die Götter des Olymps zu vernichten, näher denn je ist und nun mithilfe der Titanen zum finalen Schlagen gegen Zeus, Poseidon & Co. ausholen möchte. An der epischen Story möchte man auch weiterhin nicht rütteln, die noch immer zu gefallen weiß und einen seit Jahren um den Schlaf bringt, wie es danach weitergehen soll. Schließlich ließ man das Ende einfach offen und den Spieler ratlos an der Klippe stehen. Dieses Geheimnis wird man wohl aber erst mit „God of War IV“ lüften, sollte das Spiel eines Tages tatsächlich erscheinen.

Es ist halt ein Remaster …

Für „God of War III Remastered“ hat man die Auflösung auf die derzeit standardmäßigen 1080p gehievt und lässt Kratos mit butterweichen 60fps über den Bildschirm metzeln. Neben diesem technischen Upgrade hat man sich insbesondere dem Charaktermodell von Kratos gewidmet, der nun mit neuen Gesichtsanimationen, Muskeldarstellungen und einem höheren Detailgrad aufwartet und somit das Highlight des Remaster bildet. Für die Umgebungen setzt man zudem auf eine neue Ausleuchtung der Landschaft, stilisierten Realismus der 3D-Welten, mehr Lichtquellen und höher aufgelöste Texturen. Trotz all dieser Highlights ist und bleibt es ein Remaster, was man hier und da deutlich zu sehen bekommt. Vereinzelt brechen Texturen noch massiv ein und werden unscharf dargestellt, allgemein wirkt die Spielwelt teils sehr karg, plastisch und schlicht, ein Aspekt, der heutzutage immer wichtiger wird und zur allgemeinen Lebendigkeit beiträgt.

god-of-war-3-3Als guten Vergleich könnte man hier das Remaster zu „The Last of Us“ heranziehen, das bereits im Hinblick auf die PS4 entwickelt wurde, während „God of War III“ ein lupenreiner PS3-Titel ist, der zu einer Zeit erschien, in der man noch nicht alle Ressourcen der PS3 vollends erkundet hatte. Es bedürfte wohl einem umfassenden Neuaufbau des Spiels, damit „God of War III Remastered“ ernsthaft mit heutigen Spielen konkurrieren könnte. Da dem Titel eine solch aufmerksame Besonderheit verwehrt bleibt, muss man es so nehmen wie es ist, was keinesfalls bedeuten soll, es sieht nun unsagbar schrecklich aus. Partiell kann auch die Remastered-Version mit aktuellen Titeln mithalten, aber eben nicht durchgängig.

Zum visuellen Aspekt gehören aber auch die epischen Boss Battles wie der gegen Poseidon, der vor bombastischen Animationen und Größe nur so strotzt und einen weiterhin vom Hocker haut. Solche Momente gibt es ja zu Hauf im Spiel und lässt einen als Fans immer wieder in Erinnerungen schwelgen, was einem zudem verdeutlicht, dies ist ein echtes God of War-Spiel.

Der spielerische Aspekt hat sich bis auf die 60fps ebenfalls nicht verändert, sodass euch hier das gewohnte God of War, teils Button-Smashing, gepaart mit Quick-Time Events Gameplay erwartet. Das geht zum Teil noch immer ganz schön auf die Finger und Handgelenke und zwingt einen hier und da zu kleineren Pausen. Etwas Abwechslung hingegen bieten da die cleveren Rätseleinlagen, was im Gesamten ein stimmiges Bild und Tempo ergibt. Deutlich kritischer muss man da das altbackende Verhalten der Gegner ansehen. Es wirkt schon geradezu Old-School, wenn ganze Gegnerhorden synchron durch die Bodentextur springen und sich absolut identisch auf euch stürzen, als gäbe es im gesamten Spiel nur fünf Animationen, die abwechselnd zum Einsatz kommen. Ausgenommen sind hier natürlich die großen Boss Fights, die wie oben erwähnt einen noch immer beeindrucken. Das macht aber auch deutlich, wie sehr sich Spiele und deren Mechaniken in den letzten Jahren weiterentwickelt haben und es nur allzu verständlich wird, dass man einen potenziellen vierten Teil der Saga nicht einfach so fortsetzen kann wie bisher gewohnt.

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Punkten kann „God of War III“ dafür wieder beim Soundtrack, der einen bereits mit dem aufwendigen Cinematic Intro in seinen Bann zieht, wenn die  epischen Gesänge direkt aus dem Olymp auf euch einprasseln. Mit einem satten Surround-System mag man nun sogar Töne vernehmen, die einem damals eher weniger bewusst waren. Großes Lob gibt es auch weiterhin  für die Synchronsprecher, die für die oft kritisierte deutsche Vertonung einen tollen Job abliefern, auch wenn einzelne Dialoge nicht immer glaubhaft rüberkommen mögen.

Als kleinen Bonus verfügt „God of War III Remastered“ zudem über den populären Fotomodus, mit dem ihr dank diverser Einstellung und Filter beeindruckende Screenshots erstellen könnt.

Entwickler: Sony Santa Monica / Wholesale Algorithms
Publisher: Sony Computer Entertainment
Release: 15.Juli 2015

TEST: God of War III Remastered – Für echte Fans & Newcomer
„Es ist und bleibt ein Remaster, mit dem im Fall von ‚God of War III Remastered‘ die Unterschiede zur damaligen Version doch zu gering oder zu wenig ausfallen. Vielleicht weil schon das Original unglaublich beeindruckte oder man es irgendwie noch epischer in Erinnerung hat, verglichen mit den Standards heutiger Spiele aber nicht mehr ganz mithalten kann. So war bereits das Prequel ‚God of War: Ascension’ auf PS3 technisch deutlich anspruchsvoller und wäre aus dieser Sicht ein besserer Kandidat für ein Remaster gewesen. Insofern ist ‚God of War III‘ eher ein Spiel für diejenigen, die es bisher gar nicht gespielt haben, langjährige Fans hingegen verpassen damit eher weniger und müssen für sich abwägen, ob ihnen ein Neukauf  tatsächlich das Geld wert ist. Inhaltlich aus Sicht der Story, der epischen Boss Fights oder des Sound weiß das Spiel noch immer geradezu „göttlich“ zu unterhalten und bildet vielleicht die Brücke zum vierten Teil, der sehnlichst erwartet wird."
8.6

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