Vorschau: Final Fantasy XV – Episode Duscae erkundet

By Johannes Add a Comment
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Holt euch Popcorn, warme Sitzmöglichkeiten, viel Toleranz für Kitsch und letztendlich ein paar Tücher, falls es mal emotional wird, denn Square Enix haut wieder einmal einen neuen Final Fantasy-Teil raus und stellt uns vorab die Demo bereit. Nicht dass es etwas besonderes wäre, aber ich warte schon seit mehreren Jahren auf diese Chance, zumal der damals penetrant angeschaute Trailer immer noch für Gänsehaut bei vielen Anime-Fetischisten sorgt. Und was wäre besser, als eine in die Länge gestreckte Demo, in der wir die Grundzüge der neuesten J-Pop-Aktivisten – zumindest sehen sie so aus – in Kämpfen und Cutcenes begutachten können ?

Luxusauto mit Vollausstattung statt Chocobo-Rücken ? Lets Be Fabulous !

Mal mehr, mal weniger kann man sich aus der News-Flut seinen eigenen Story-Hintergrund aufbauen, wenn die Anfangsszene schon in einem Zelt und einem nicht aufwachen wollenden Prinzen „Noctis“ stattfindet, da unsere Hochheit scheinbar gehobenere Schlafmöglichkeiten bevorzugt. Doch mit der wütenden Regierung im Nacken muss auch ein Prinz mit seiner Bande voller Schullfreunde in Lederklamotten nach Geld Ausschau halten, um das kaputte Luxus-Vehikel beim Mechaniker reparieren zu lassen. Die schnelle Variante sind natürlich die Kopfgelder, die wir bereits in den Vorgängern endlos für Gil durchkauen mussten. Hier genügt auch der gigantische König Behemoth, den es für satte 27.000 Gil zu erlegen gibt, genau passend für die Werkstatt-Rechnung (was für ein Wunder).

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Eine bunte Mischung in schwarzen Outfits

Nach einer Gourmet-Mahlzeit geht es schon zum ersten Sparring-Kampf aka. Training mit dem anscheinend sehr gut trainierten Kumpel. Nach dem Ende muss man sich fast schon den Kopf zerbrechen, um das Kampfsystem beschreiben zu können. Ah, ich habs; nehmt einen Esslöfel „God of War“, eine Priese „Bayonetta“, einen Teelöfel dumme KI, nicht zu vergessen eine gaaaaanz große Tasse von Tekken und einen Tropfen schwarzer Lebensmittelfarbe (für den dunklen Touch) – dann habt ihr schon eine grobe Vorstellung wie sich ein durchschnittlicher Kampf in Final Fantasy XV abspielt.

Ich will nicht sagen es wäre schlecht, ich meine, wir haben hier eine direkte Kontrolle über unseren Charakter und viele Möglichkeiten den immer wiederkehrenden Gegnern mit vielen Kombos die Stirn zu bieten, dennoch lassen einige grobe Macken ein Stirnrunzeln nicht aus. Wir haben Kampfmitglieder, die sehr oft einfach nur im Kampf tatenlos rumstehen, während wir stets versuchen den Sieg an uns zu reißen. Außerdem klappt das Anvisieren nicht ganz so recht – die flinken Waldwölfe sind schnell und springen sehr oft aus dem Bildschirmrand und so aus unserem Blickfeld, sodass nicht einmal das Anvisieren nicht so recht zu funktionieren scheint. Die Folge davon ist ein wildes Herumfuchteln der Waffe auf einen imaginären Gegner, was total dämlich aussieht und sich genauso auch anfühlt.

ff15demo (1)Was mir aber persönlich gefällt, ist die Möglichkeit jeder Klinge ihre Angriffsart zuzuweisen – ist die Angriffskombo zu schwach ? Kein Problem, ich setze einfach das gigantische „Wie-kann-er-es-nur-halten“-Großschwert (warum muss es immer nur so groß sein ?) in die erforderliche Büchse ein und kann beim nächsten Mal durch die „Magic Points“ eine verheerende Kombo starten und meinen Gegner – egal wie groß oder klein – mit langsamen, aber effektiven Hieben dem Boden gleich machen.

Kraft vor Schönheit

Auch wenn Noctis & Co.das Kämpfen noch so gut können, ist die Ausdauer (MP) ein Mittel zum Zweck, den Square Enix gehörig in den Mittelpunkt gerückt hat. Als Final Fantasy XV-Anfänger wird man in den ersten Kämpfen noch von MP-Mangel geplagt, aber schon bald hat man den Dreh raus und hat Spaß mit coolen Kombos, die es zum jeden Gegnertypen zu überlegen gilt. Ich könnte mir aber vorstellen, dass der durchschnittlche FF-Spieler vor allem in den langen Kämpfen – wie ich es bereits beim Behemoth erlebt habe – Eingewöhnung braucht, was größtenteils am neuen Kampfsystem liegt.

Es ist nicht alles schön was glänzt, doch alles was glänzt ist schön

Habt ihr euch erstmal in den schönen Bergen umgesehen und die knallgrüne Landschaft begutachtet, fällt der erste Eindruck und die damit verbundene Vorfreude auf das Endprodukt ganz leicht ab. In einigen Teilen der Karte fehlt noch hier und da die Kantenglättung, was natürlich auf das unfertige Produkt zurückzuführen ist, weshalb ich mir hier ein Urteil auch erspare. Stattdessen möchte man meinen, dass Square Enix ihrer bisherigen Engine und der Optik nochmals die Krone aufgesetzt hat – „guckt euch mal die verdammten Haare an“, war mein erster Eindruck, als ich die ersten Schritte mit Noctis durch die weitläufige Landschaft gemacht habe. Alles sieht so verdammt lebendig und einfach nur grün aus. Erinnert ihr euch noch an die berühmte Steppe aus Final Fantasy 13 ? Genauso könnte man das beschreiben, wenn ihr die Stelle noch kennt.

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Soundtechnisch ist wohl Square Enix den Rufen der westlichen Fans nachgegangen und eine Option zwischen der englischen und japanischen Synchronisation eingebaut. Nun können Japano-Freunde ihr altgewohntes Anime-Gebrabel hören, während ich eigentlich mit beiden Varianten zufrieden bin, solange wir keine deutsche Vertonung haben. Testweise habe ich selbstverständlich beide ausprobiert und muss sagen, dass auch die englischen Ton-Sprecher eine gute Arbeit geleistet haben.

„Ich könnte jetzt sagen, dass die Demo mir nicht gefallen hat, doch das wäre nicht wahr – Square Enix hat mich nur auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Ein neuer Final Fantasy-Teil ist schon lange überfällig und wird mit Noctis einen ausgesprochen interessanten, wenn auch etwas monotonen und lustlosen Charakter erhalten. Das Kampfsystem macht mir jedoch etwas sorgen, zumal ich denke, dass Square Enix die Anvisierfunktion angesichts der Bedienung und der Perspektive bei einigen Gegnern nicht ändern wird. Außerdem bleibt zu hoffen, dass Teil 15 weiterhin so weitläufig bleibt und sich keine lineare Überraschung entpuppt, wie es damals noch bei Final Fantasy 13 der Fall gewesen ist. Die Grafik und der Sound lassen das Spiel schon jetzt verdammt gut aussehen, wenn aber auch einige Fehler vorhanden sind, die immer daran erinnern, dass das Spiel noch nicht fertig ist.“

by Johannes Engel

Einschätzung: GUT

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