Ubisoft hat mit dem DLC Wild Cards für Star Wars Outlaws die ohnehin schon beeindruckende Spielwelt um ein weiteres Kapitel erweitert. Mit dem ersten Story-DLC liefern die Entwickler nicht nur eine spannende Ergänzung zur Hauptstory, sondern verbessern das Spielerlebnis insgesamt spürbar. Ob sich der Ausflug ins Casino-Schiff Moerenia und die Begegnung mit dem ikonischen Lando Calrissian lohnen, verraten wir in diesem Mini-Review.
Sabacc, Schurken und galaktische Bedrohungen
Der DLC setzt wenige Stunden nach Beginn des Hauptspiels (unser Review) ein und bietet sich als erweiterte Nebenmission an. Protagonistin Kay Vess wird unfreiwillig vom Imperium verpflichtet, um ein hochkarätiges Sabacc-Turnier auf dem Casino-Kreuzer Moerenia zu infiltrieren. An ihrer Seite steht der charismatische Lando Calrissian, der keine Gelegenheit auslässt, seinen Witz und Charme in die Mission einzubringen. Natürlich läuft nichts wie geplant: Was als ein scheinbar einfacher Einsatz beginnt, entwickelt sich schnell zu einem riskanten Katz-und-Maus-Spiel mit korrupten Imperialen.
Die Story entfaltet sich in zwei Hälften. Zunächst dominieren investigative Elemente: Spieler lauschen Gesprächen, durchsuchen Hotelzimmer und hacken Terminals, um sich Zugang zum Turnier zu verschaffen. Das Sabacc-Spiel selbst ist eine wahre Augenweide – intensiv, prestigeträchtig und perfekt inszeniert, wenn auch stark gescriptet. Dass es nach 2 Runden, in denen ich mir des Sieges schon sicher war, so endete, war ein ziemlicher Dämpfer.
In der zweiten Hälfte schwenkt das Gameplay in klassische Action über: Speeder-Verfolgungsjagden, intensive Kämpfe gegen Söldner und das Imperium, Weltraumschlachten sowie Schleichpassagen in einer beeindruckenden imperialen Basis. Rätseleinlagen, wie den verdammten Kran in Bewegung zu bringen, fordern zudem einiges an Erkundung. Das Finale mit einem AT-AT-Battle und einer Flucht aus einer gigantischen Datenbibliothek ist ein Highlight, das den DLC in das perfekte Star Wars-Licht rückt und die Story sinnvoll ergänzt, ohne aufgezwungen zu wirken.
Mit einer Spielzeit von rund vier gemächlichen Stunden fügt sich Wild Cards nahtlos in die Hauptstory ein und erweitert sie sinnvoll. Der Preis von 14,99 Euro ist für den gebotenen Inhalt durchaus gerechtfertigt. Einziger Wermutstropfen: Eine Begegnung mit Lando in der Wolkenstadt bleibt leider aus.
Gameplay-Verbesserungen: Der Patch 1.4 macht’s möglich
Parallel zum DLC hat Ubisoft mit Patch 1.4 das größte Update seit Release veröffentlicht. Das Ziel: den Spielern mehr Freiheiten in Kämpfen und Stealth-Situationen zu ermöglichen. Während ich mich also durch die Basis des imperialen Gouverneurs schlich, fühlte sich alles geschmeidiger und intuitiver an. Insbesondere die Tatsache, dass Stealth-Missionen nicht mehr automatisch scheitern, sondern anschließend im Gefecht ausgeführt werden können, ist ein großer Gewinn. Der nachträgliche Feinschliff macht das Gameplay homogener und vielseitiger – ein klarer Fortschritt im Vergleich zum Launch-Zustand.
Besonders bemerkenswert sind die PS5 Pro-Optimierungen. Dank 60 fps und einer angehobenen internen Auflösung sieht das Spiel besser aus als je zuvor. Gelegentliche Grafikfehler, wie Pop-ups, sind zwar noch präsent, stören jedoch nicht gravierend. Alles in allem ist Star Wars Outlaws nun ein ziemlich rundes Paket und bietet mit Wild Cards ein tolles Star Wars Erlebnis, das der Originaltrilogie näher kommt als alles bisher Dagewesene. Für mich immer noch eines der besten Spiele des Jahres.