Ubisoft wagt sich mit „Assassin’s Creed Shadows“ auf mutiges, aber kontroverses Terrain. Trotz einer Vergangenheit voller formelhafter Open-World-Konzepte liefert der neueste Ableger der Serie ein frisches Erlebnis, das die bewährten Mechaniken erweitert und mit neuen Elementen überrascht. Doch neben dem Lob für Gameplay und Grafik steht das Spiel auch im Kreuzfeuer einer hitzigen Debatte.
Eine mutige Neuerfindung der Serie
„Assassin’s Creed Shadows“ entführt die Spieler ins feudale Japan und kombiniert altbekannte Assassin’s Creed-Elemente mit innovativen Mechaniken. Die immersive Welt, die flüssigen Animationen und das präzise Kampfsystem erzeugen eine Faszination, die selbst Veteranen der Serie in ihren Bann ziehen soll. Besonders hervorzuheben ist die doppelte Perspektive: Spieler erleben die Geschichte sowohl durch die Augen des legendären Yasuke, eines historischen schwarzen Samurai, als auch der weiblichen Shinobi Naoe. Dieser Ansatz verleiht dem Spiel eine zusätzliche narrative Tiefe.
„Wir haben intensiv mit Historikern und Experten zusammengearbeitet, um sicherzustellen, dass unsere Darstellung sowohl respektvoll als auch authentisch ist“, erklärt Brooke Davies, Narrative Lead des Spiels, gegenüber RollingStone. Ubisofts Hingabe zur historischen Genauigkeit wird spürbar, während das Studio gleichzeitig mutig neue Geschichten erzählt.
Kontroverse um „Woke-Agenda“
Doch nicht jeder ist von diesen Entscheidungen begeistert. Eine laute Minderheit wirft Ubisoft vor, mit Yasuke und Naoe eine „Woke-Agenda“ zu verfolgen. Der historische Samurai Yasuke, dessen Existenz gut dokumentiert ist, wird von Kritikern als unpassend für die japanische Geschichte dargestellt. Auch die Wahl einer weiblichen Protagonistin wie Naoe wird von manchen als „erzwungene Diversität“ abgetan.
Ubisoft steht diesen Vorwürfen mit einer klaren Haltung gegenüber: „Wir wissen, warum Yasuke im Spiel ist, und wir wissen, wie wichtig er für die Geschichte ist“, erklärt Associate Game Director Lemay-Comtois. Er betont, dass das Studio offen für respektvolles Feedback ist, aber nicht bereit ist, sich von unbegründeter Kritik aus dem Konzept bringen zu lassen.
Der Beweis liegt im Spielerlebnis
Ubisoft bleibt optimistisch. „Sobald die Spieler Shadows selbst erleben, werden sie verstehen, was wir erreichen wollten“, so Lemay-Comtois weiter. Die Verbindung zwischen Yasuke und Naoe ist nicht nur der emotionale Kern des Spiels, sondern zeigt, dass Innovation und Authentizität keine Gegensätze sein müssen.
Während „Assassin’s Creed Shadows“ weiterhin polarisiert, hat Ubisoft ein Spiel geschaffen, das nicht nur spielerisch, sondern auch thematisch neue Wege geht. Spieler, die bereit sind, sich darauf einzulassen, könnten tatsächlich überrascht werden, wenn das Spiel im März erscheint.
Assassin’s Creed Shadows – Collector’s Edition – [PlayStation 5]
Zusätzlich erhalten Käufer die Quest „Ein Hundeleben“ (ab Veröffentlichung) und die kommende Erweiterung „Die Klauen von Awaji“ (zu einem späteren Zeitpunkt).