Die Borderlands-Reihe war schon immer ein Produkt ihrer Zeit – und manchmal auch ihres schlechten Humors. Vom infantilen Fäkalwitz des ersten Teils über die Meme-Explosion in Borderlands 2 bis hin zu den kuriosen Streamer-Antagonisten in Borderlands 3: Gearbox hat sich nie davor gescheut, den Zeitgeist auszuschlachten. Doch offenbar wird Borderlands 4 einen anderen Weg einschlagen.
Notwendige Kurskorrektur in Borderlands 4?
Die jüngste Verfilmung des Spiels ging an den Kinokassen sogar gnadenlos unter. Bei einem Budget von satten 150 Millionen Dollar soll der Film nur 30 Millionen eingespielt haben – ein massiver Fehlschlag. Ob dieser Dämpfer Gearbox zum Umdenken gebracht hat? Möglich. Denn laut Projektproduzent Anthony Nicholson wird sich der Ton von Borderlands 4 weiterentwickeln.
Nicholson betont im Gespräch mit GamesRadar+, dass Gearbox stolz auf das sei, was sie mit der Reihe geschaffen haben. Doch er räumt ein: „Die Kunst der Spieleentwicklung verändert sich, und damit auch die Erwartungen an Storytelling.“ Übersetzt: Vielleicht wäre es diesmal eine gute Idee, sich weniger auf platte Internet-Trends zu verlassen.
Wie diese Evolution konkret aussieht, bleibt abzuwarten. Laut Nicholson soll sich Borderlands 4 aber tonal eher an Teil 1 orientieren, gepaart mit dem (damals noch funktionierenden) Humor aus Borderlands 2. Ein erster Schritt? Narrative Director Sam Winkler deutete bereits letztes Jahr an, dass man den Fäkalhumor zurückfahren wolle – vermutlich eine Erleichterung für alle, die sich nicht über Toilettenwitze amüsieren.
Borderlands bleibt Borderlands – nur hoffentlich weniger cringe
Keine Sorge: Die überzogene Action, der anarchische Humor und natürlich die abgedrehte Waffenvielfalt bleiben erhalten. Aber vielleicht ohne den verzweifelten Versuch, cool und „trendy“ zu sein. Oder, wie Nicholson es ausdrückt: „Wir werden den Spaß und die übertriebene Schreibweise beibehalten.“ Das heißt wohl: Chaos bleibt Chaos – nur ohne das peinliche Gefühl, sich fremdzuschämen.
Spielerisch soll es dafür nicht an dem gewohnten Repertoire mangeln, und Gearbox verspricht erneut Millionen an Kombinationen von Waffen und verrückten Items. Nicholson sagte, dass das Team „immer mehr Waffen, Hersteller, legendäre Waffen und Möglichkeiten zur Anpassung und Spielerentfaltung hinzufügt“. Daher können sich die Spieler in der Fortsetzung auf „Milliarden von Waffen und Zubehör“ freuen, was bei langjährigen Fans zu einem Stöhnen angesichts des potenziellen Schrotts führen könnte, den sie durchforsten müssen.
Auf die Frage, ob das Seltenheitssystem aktualisiert wird, fügte er jedoch hinzu, dass Gearbox „aufregende Momente schaffen möchte, wenn eine seltene Waffe, ein seltener Gegenstand oder etwas völlig Unerwartetes fällt“. Das bedeutet nicht, dass sie nicht einen großen Teil ihrer Drops wegwerfen werden, aber sie können sich zumindest mehr darauf freuen.
Borderlands 4 soll im Laufe des Jahres erscheinen.