Game Pass und PS Plus am Limit? Marktanalyse stellt Abomodelle infrage

Die Videospielbranche strauchelt mit Abos: Marktanalysten zweifeln am Game Pass-Modell, während Sony am klassischen Erfolgskonzept festhält. Zukunft oder Sackgasse?

Mark Tomson
[@] playfront since 2022, based in London, writing about games, tech and more
3 Min Read

Noch vor wenigen Jahren galten Videospiel-Abonnementdienste als die Zukunft der Branche. Doch heute zeigt sich ein anderes Bild: Die Mehrheit der Spieler – und Entwickler – scheint kein Interesse an einem Modell wie Microsofts Game Pass zu haben. Dies behauptet zumindest ein Bericht des Technologie-Wirtschaftsanalyseunternehmens Macquarie Science and Technology Fund, das den aktuellen Markt kritisch unter die Lupe genommen hat.

Microsofts ehrgeiziger Plan

Laut Gus Zinn, Portfoliomanager bei Macquarie, steht Microsofts Modell unter massivem Druck. Die Xbox Game Studios haben sich als Vorreiter für abonnementbasierte Spielepositioniert, doch der Erfolg bleibt hinter den Erwartungen zurück. Ein Artikel von The Information, beschreibt die düstere Realität: Führende Spielestudios lehnen das Modell ab und bevorzugen traditionelle Veröffentlichungen, bei denen sie mehr Kontrolle über ihre Produkte und Einnahmen behalten.

„Ich denke einfach, dass die Mehrheit des Spielemarktes keinen Game Pass will“, wie ihn Microsoft anbietet, sagte Gus Zinn, Portfoliomanager des Macquarie Science and Technology Fund.

Microsofts Ziel, bis 2030 über 100 Millionen Game Pass-Abonnenten zu erreichen, scheint utopisch. Um das zu schaffen, müsste die Abonnentenzahl jährlich um 40 % wachsen – eine Wachstumsrate, die zuletzt während der COVID-19-Pandemie zu verzeichnen war. Selbst mit der Übernahme von Activision Blizzard und dem Zugang zu Marken wie Call of Duty bleibt fraglich, ob Microsoft dieses Tempo halten kann.

Sony bleibt skeptisch

Während Microsoft versucht, Abonnements als Standard zu etablieren, verfolgt Sony eine konservativere Strategie. PlayStation Plus ergänzt das klassische Kaufmodell, ohne es zu ersetzen. Diese Entscheidung könnte sich als klug erweisen, denn laut Zinn ist die Bereitschaft, für Abonnementdienste zu zahlen, in der Branche begrenzt. Bei PlayStation Plus stagnieren die Userzahlen allerdings auch und es finden lediglich Verschiebungen innerhalb der Stufen statt.

Abonnements könnten die Wahrnehmung von Spielwerten verändern, aber sie stellen Entwickler vor neue Herausforderungen. Große AAA-Studios, die dem Modell den Rücken kehren, beeinflussen die Marktmeinung nachhaltig.

Wie seht ihr die Zukunft der Videospielbranche? Wünscht ihr euch, dass Sony ebenfalls einen umfassenden Abonnementdienst im Stil des Game Pass anbietet? Also vor allem mehr Day On-Releases? Oder ist die Rückbesinnung auf traditionelle Geschäftsmodelle der richtige Weg?

Share This Article

(*) PlayFront.de verwendet Affiliate-Links von bekannten Shops und Plattformen. Wenn ihr über diese Links einkauft, bekommen wir eine kleine Provision. Für euch kostet das keinen Cent mehr, aber ihr tut uns trotzdem einen Gefallen – Win-win, oder? Danke dafür!

1 Comment
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
Checkbox
1 Kommentar
Newest
Oldest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments