#Gaming- Wie Instagram und Co. die Spieleindustrie beeinflussen

By Patrick Held Add a Comment
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Wer kennt sie nicht: Semi-Berühmte Menschen, die ein Produkt in die Kamera halten oder auf einem Event posieren und damit ihre Follower überzeugen, wie toll die Firma ist, die dahinter steckt. An Personen wie Bianca Claßen, Pamela Reif oder Farina Opoku scheiden sich die Geister, ob man es gut findet, was sie auf unsere Bildschirme bringen und ob die ein oder andere Generation zu sehr unterschwellig davon beeinflusst wird.

Eines haben diese Personen alle gemeinsam: Sie sind sogenannte Influencer, Meinungsmacher, die von vielen Firmen als beliebte Werbeträger genutzt werden. Die erfolgreichsten von ihnen in Deutschland vertreten dabei vor allem den Bereich Lifestyle und Fashion, schenken ihren Fans Rabattcodes für Gesichtspflege oder Modeshops und zeigen natürlich, was sie sich selbst gekauft haben. Hierbei handelt es sich, allen Geschlechterrollen zum Trotz, vorwiegend um Themen, die vorwiegend das weibliche Publikum ansprechen. Ein männlicher Influencer, der die neueste Männermode von Anson’s oder Jack and Jones samt Rabattcode präsentiert ist uns zumindest nicht bekannt.

Instagram und Gaming

Dafür gibt es einen anderen Bereich, der durchaus als Gegenstück zum Lifestyle-Blog gesehen werden könnte: die Gamingbranche. Schon lange gibt es Beiträge auf den gängigen Videoplattformen, auf denen Gamer ihre Spiele hochladen, tolle Erfolge präsentieren und ihre Gedanken und Erfahrungen mit der Community teilen. Was im Kleinen begann, entwickelt sich seit einigen Jahren zu einem gigantischen Feld. Immer mehr Gamer nehmen ihre Spiele auf und streamen diese sogar Life auf YouTube, Facebook oder der extra dafür entworfenen Plattform Twitch. Kein Wunder also, dass hier auch Sponsoren und Firmen mit auf den Zug aufspringen wollen und ein lohnendes Geschäft wittern.

Die Folgen sind Sponsorenverträge, große Werbedeals und eine wesentlich größere Medienpresents des Gamings. Dadurch haben sich auch komplett neue Ideen ergeben. So gibt es etwa Gruppen, in denen man ein monatliches Abo abschließen kann, um täglich die besten Trading-Tipps für Fifa zu erhalten. Kostenpunkt: zwischen 10-30€. Kein schlechter Lohn, ist die Gruppe einmal gut gefüllt. Hierfür bieten sie immer wieder kleine, kostenlose Einblicke in die Gruppe, posten den ein oder anderen Tipp auf Instagram oder zeigen, wie erfolgreich die Mitglieder gewesen sind. Verlinkung auf die jeweiligen Profile inklusive, denn #SupportistkeinMord. Gleiches gilt auch für andere solcher Gruppen, die sich gegenseitig Follower zuschieben wollen, ihre Beiträge liken und kommentieren, sich auch als Freunde und Kollegen bezeichnen. Dahinter steckt neben der reinen Nettigkeit auch die Idee, den Algorithmus auf seine Seite zu ziehen, denn dieser lebt von Likes, Kommentaren und Reaktion. Sozusagen die heilige Dreifaltigkeit des Insta-Erfolges.

Wenn ein Bild die Massen begeistert

Aber selbst die Branche entwickelt sich auf Grunde der sozialen Medien weiter. Erst kürzlich präsentierte Sony das neue Logo der PS5, das an sich wenig überraschend designt wurde, dennoch den Rekord für die meisten Likes im Bereich Gaming in kurzer Zeit knacken konnte und weit vor der Präsentation der Xbox Series X lag. Für viele war diese doch kleine Info ein absolutes Highlight, welches für sie jetzt schon für den Erfolg von Sony über Microsoft spricht. Ein einzelnes Bild bewegt Millionen von Menschen, ohne große Informationen. Das ist influencing at it’s best. Aber die großen Firmen tuen auch viel dafür, auf den Portalen vertreten zu sein. Zu jedem Event gibt es einen eigenen Hashtag, Livestreams und andere Interaktionsmöglichkeiten, in die Spiele selbst werden Uploadfeatures eingefügt, über die wir Tore, Abschüsse oder besondere Errungenschaften direkt mit unseren Followern teilen können. Man könnte fast denken, dass der Erfolg nicht gilt, hat man ihn nicht der Welt präsentiert. Die Firmen haben die Marschrichtung verstanden und tuen viel in ihren Spielen dafür, dass eben diese ein große Präsents erhalten.

Gleiches sieht man auch auf Messen wie der Gamescom. Nicht nur, dass für Influencer hier fast eine eigene Area eingerichtet wurde, sie bekommen auch bei vielen Publishern exklusive Terminslots, um ihren Followern die neusten Highlights zu präsentieren und nebenbei noch dafür zu werben, wie toll die Studios sind. Schade, dass da für die klassischen Fachmagazine kein Slot mehr übrig bleibt. Auch das gehört nun mal dazu, wenn neue Medien auf dem Vormarsch sind und für die Marketingabteilungen interessanter werden. Ob man diese Entwicklung nun gut oder schlecht findet, das darf jeder für sich selbst entscheiden. Oder man versucht einfach mit den richtigen Mitteln und Wegen selbst Teil davon zu werden. Es gibt viele, die es im kleinen Versuchen, ihren eigenen Kanal aufbauen, versuchen Reichweite zu generieren und mit den großen mitzuschwimmen. Dafür brauch man aber vor allem eins: Den richtigen Weg zum Ziel. Zum Glück ist dieser gar nicht so schwer, hat man ihn erst einmal verstanden. Tut man sich damit schwer, gibt es zum Glück entsprechende Coaches, die einem mit Rat und Tat zur Seite stehen. Dazu gehört auch die Webseite „Instagamechanger“ von Markus Weber, der selbst durch einfache Methoden über 100 Follower pro Tag zusätzlich generiert hat. Während andere nur auf simple Bots setzen, vermittelt er in seinen kostenlosen Webinaren, wie man mit einfachen Mitteln wie den richtigen Hashtags, der perfekten Zeit zum Posten oder der gegenseitigen Interaktion eine solide Fanbase aufbauen kann.

Insgesamt bleibt es abzuwarten, wie sich das gesamte Feld des Influencer-Marketings noch weiter entwickeln wird. An sich ist es natürlich für viele interessant und einfacher zugänglich, wenn sie einer Person folgen, deren Leben sie vielleicht spannend oder erstrebenswert finden, und diese einem dann auch noch zeigt, mit welchen Produkten, Spielen oder Erlebnissen sie genauso sein können. Allerdings darf man dabei nicht vergessen, dass die Influencer mit ihren Werbeverträgen auch ihr Geld verdienen. Da stellt sich die Frage, wie unabhängig und frei man dann noch in seiner Bewertung ist.

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