Hardware-Check: Backbone One – Der beste PlayStation-Remote Controller

By Mark Tomson 1 comment
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Portable Gaming-Möglichkeiten sind in diesen Tagen wieder so beliebt wie selten zuvor. Während der klassische Handheld ausgedient hat, streben die Hersteller zunehmend nach mobilen Lösungen, die ein integraler Bestandteil des Gaming-Erlebnisses sind. Immer und überall spielen zu können, ohne die ursprüngliche Erfahrung verlassen zu müssen.

Der Backbone One Controller ist da ein interessanter Ansatz, der seit dem letzten Jahr erhältlich und inzwischen für die beiden großen Betriebssystem Android und iOS verfügbar ist. Mit dem nahenden Launch von PlayStation Portal in diesem November wird der Backbone One zu einer spannenden Option, die wir uns noch einmal genauer angeschaut haben.

Backbone One wird zum Remote Controller

Der Inhalt des Backbone One gestaltet sich recht übersichtlich, der in der Android-Version für sich alleine daher kommt, während die iPhone-Version einen Adapter für das iPhone 13 Pro Max beinhaltet. Zudem gibt es noch einen direkten Link zur offiziellen Remote App von PlayStation, mit der man sich dann mit der PS5 oder PS4 verbinden kann. Auch Steam-Link wird als zusätzliche Option angeboten.

Android- und iPhone Version unterscheiden sich lediglich im USB-Anschluss
Android- und iPhone Version unterscheiden sich lediglich im USB-Anschluss

Euer Smartphone wird schließlich zum entscheidenden Bildschirm, das einfach zwischen die beiden Griffen des Backbone One geklemmt und durch einen Spannungsmechanismus darin gehalten wird. Der Unterschied zwischen der iPhone- und Android-Version besteht lediglich im USB Type-C bzw. Lightning Anschluss. Ab dem iPhone 15 muss dann allerdings die Android-Version mit dem USB Type-C Anschluss verwendet werden. Die Verpackung des Backbone One wird demnächst und dementsprechend angepasst. Die meisten Smartphones funktionieren zudem nur ohne Schutzhülle, was dann so aussieht:

Mortal Kombat 1 via Remote Play auf dem Backbone One
Mortal Kombat 1 via Remote Play auf dem Backbone One

Der Zusammenbau geht dabei leicht von der Hand und das Smartphone rastet so ziemlich von alleine ein, ohne dass es dafür einen besonderen Kraftaufwand oder Ähnliches braucht. Die Spannung des Backbone One hält das Smartphone sicher darin fest, ohne befürchten zu müssen, dass es herausfällt oder kaputt geht.

Insgesamt wirkt der komplette Backbone One Ansatz stabil, hochwertig und wie eine Einheit. Man bekommt ein gutes Gefühl dafür, wie sich nachher auch PlayStation Portal in der Hand anfühlen wird, wobei das insgesamt geringe Gewicht auch nach längerem Spielen nicht erwähnenswert ist oder störend wirkte. Ein USB Type-C und Kopfhörer Anschluss sind ebenfalls vorhanden, um sein Smartphone mit dem Controller zu laden oder für sich alleine zu spielen.

Backbone One von der Unterseite
Backbone One von der Unterseite

Good old times-Feeling

Kaum losgelegt, bekommt man richtige Nostalgiegefühle. Denn inzwischen ist es ein paar Jahre her, dass man mit der PS Vita oder PSP gezockt hat. Die Nintendo Switch wäre zwar der aktuell naheliegendste Vergleich, diese wirkt gegenüber dem Backbone One allerdings schon wieder zu klobig. Eine Befürchtung, die auch mit PlayStation Portal und dessen 8 inch Bildschirm besteht. Persönlich mag ich die Relation zwischen einem Smartphone-Bildschirm und dem Backbone One. Das ist am Ende allerdings auch Geschmackssache und variiert von Modell zu Modell.

In seiner Idee überträgt der Backbone One Controller das vollständige PlayStation 5 und PS4-Erlebnis, in dem man alle offizielle Tasten, asymmetrisch angeordnete Thumbsticks, die Trigger und das Steuerkreuz für die Bedienung bietet. Verzichten muss man natürlich auf Features wie haptisches Feedback usw. 

Der Lieferumgang des Backbone One
Der Lieferumgang des Backbone One

Die Remote-App verbindet sich schließlich im Handumdrehen mit der eigenen PS5 oder PS4 und spiegelt den kompletten Bildschirm wider. Der Anwendungsbereich liegt klar auf dem, was auch Sony mit PlayStation Portal vorhat, nämlich das Spielen abseits des großen TV-Screens, wenn dieser belegt sein sollte. Abhängig von der eigenen Netzwerkqualität bekommt man schließlich das große Konsolen-Erlebnis im Miniformat geboten, was zumindest hier und im eigenen Netzwerk hervorragend funktionierte. Heftige Latenzen gab es aus einem fremden Netzwerk heraus, wobei das nicht dem Backbone One geschuldet ist, sondern der Remote-Technik von Sony und den persönlichen Gegebenheiten dahinter. Ähnliche „Probleme“ wird man vermutlich also auch mit PlayStation Portal später haben.

Was mich beim Remote Play allerdings am meisten stört, ist, dass damit alles hochgefahren wird – die PS5, der TV, das Heimkino. Ständig alles umkonfigurieren möchte man ja auch nicht, und schon gar nicht, wenn man vielleicht nicht Zuhause ist. 

Backbone App das wahre Killer-Feature

Etwas „versteckt“ stößt man irgendwann auf die Backbone – Next Level Gaming App, die den Controller in das bislang vielseitigste Mobile-Device verwandelt. Dass man das als offizielles PlayStation Accessoire überhaupt nicht kommuniziert, ist durchaus nachvollziehbar – die Möglichkeiten dafür umso überzeugender.

Mit der Backbone – Next Level Gaming App lässt sich nicht nur die Firmware updaten oder die Buttons und Sticks kalibrieren, diese verwandelt den Backbone One in einen Access-Hub für PlayStation Remote, Steam-Link, Google Play, Apple Arcade und XCloud. Richtig gelesen, letztendlich kann man damit auch Xbox-Spiele aus der Cloud zocken.

Mit der Backbone App wird der Controller zum Access-Hub für PlayStation, Xbox, Steam und Mobile Games.

Offiziell wird die App als Social-Hub beworben, da man von hier aus auch Zugriff auf Discord und Twitch erhält. Zudem lassen sich damit Mobile Games schneller finden, die direkt für den Backbone One verifiziert sind.

Das ist der Kaufgrund schlechthin für den Backbone One Controller, denn ein solch offenes System wird man von PlayStation Portal später nicht erwarten können, das bislang nur für einzigen Zweck angekündigt wurde – dem Remote Play mit der PS5 und PS4. Wenn man jetzt noch bedenkt, dass das neue iPhone 15 eine wahre Gaming-Machine mit Triple-A Games wie Death Stranding wird, hat man hierin letztendlich den perfekten Handheld gefunden.

Backbone One als PSP zweckentfremdet

Wer dem Remote-Play vielleicht nicht so viel abgewinnen kann, findet im Backbone One allerdings eine äußerst willkommene und spannende Option – nämlich in der populären PSP-Emulation.

Backbone One und Rock Band Unplugged mittels PSP Emulation
Backbone One und Rock Band Unplugged mittels PSP Emulation

Die entsprechende App dazu gibt es bei Google Play und bei iTunes, während sich hunderte ISOs beliebter PSP-Spiele im Netz finden. Ob man das noch für legal hält, muss jeder für sich entscheiden, in der Erfahrung kommt es der damaligen PSP aber unglaublich nahe. Alle Tasten und Bedienelemente werden sofort erkannt und bringen das ursprüngliche Gefühl der PSP damals auf modernste Smartphones. Mit Rock Band Unplugged und dem Backbone One habe ich derzeit jedenfalls mehr Spaß, als mit der eigentlichen Idee des Remote Play dahinter.

Fazit Backbone One Controller

Hardware-Check: Backbone One – Der beste PlayStation-Remote Controller
“Der Backbone One ist schon ein feines Stück Zubehör, das innerhalb des eigenen Netzwerks ein tolles Remote Play-Erlebnis bietet. Von der Einrichtung bis zum Spielen vergehen nur wenige Sekunden, während der Controller an sich einen tollen und hochwertigen Eindruck hinterlässt, einschließlich des aktuellen Farbschemas von PlayStation. Noch mehr Spaß macht er aber als perfekter Controller für die PSP-Emulation oder als Access Hub für XCloud, Steam-Link und Mobile Games. Im direkten Vergleich mit dem neuen PlayStation Portal wird man später zwischen einer Einstiegs- und Premium-Lösung unterscheiden, wobei der Preis von 119.99 EUR für den Backbone One dann sicherlich zu hoch erscheinen wird. Der große Vorteil ist am Ende die Flexibilität, die den Backbone One zum bisher besten Smartphone Controller am Markt macht.”
Plus
Bisher bester Smartphone Controller für PlayStation
Hochwertige Verarbeitung
Original PlayStation Farbschema
Backbone App als Killer-Feature
Minus
Preis erscheint etwas zu hoch

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