„Hab ich selbst gemacht“ – Vom Content Diebstahl bis Urheberrechtsverletzung

By Trooper_D5X 8 comments
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Immer mehr Spieleseiten tun sich im deutschen Web auf, oftmals halbehrgeizige Projekte, die von kostenlosen Testmustern oder dem Familienausflug zur gamescom geblendet sind und nur die schönen Seiten des Jobs sehen. Aber auch größere Redaktionen dürfen sich nun angesprochen fühlen.

Die tägliche Flut an News stellt einen da schon vor eine gewisse Herausforderung, die sich auf Netzwerkseiten schon zu einer simplen Copy & Paste-Routine entwickelt haben. Um das Ganze dann aber dennoch irgendwie bewältigen zu können, wird im Stil eines Heuschreckenschwarms und teils völlig gedankenlos drauf los „getippt“. Koste es was es wolle!

Dass es dabei aber gewisse Spielregeln gibt, scheinen die meisten zu vergessen. Ja, selbst bei den großen Redaktionen herrscht oftmals ein gewisser Freigeist, ganz nach dem Motto „Ich mach hier einfach mal“.

Das größte Problem stellt dabei der Content-Diebstahl dar, wohin das Auge reicht. Offenbar sieht man das Internet immer noch als gratis Basar an. Oder was viel verlockender ist, fremde Arbeit als die eigene verkaufen und damit andere auch noch ins offene Messer rennen lassen, die sich dann auf euch beziehen. So ist und geht es aber NICHT! Mit ein Grund, warum bei uns keine 12-jährigen beschäftigt werden.

Wir beobachten das nun seit Monaten interessiert und haben selbst verschiedene Maßnahmen ergriffen, um Content-Diebe auf die Schliche zu kommen und unsere Inhalte zu schützen. Besonders beliebt sind da zum Beispiel Patches und Spieleupdates bei uns. Hier die MB-Zahl ein wenig nach oben oder unten geschraubt (nichts dramatisches), einzigartige Inhalte sowieso, die sich plötzlich wie ein Lauffeuer verbreiten und den Eindruck erwecken, alle hätten die gleiche Idee zur selben Zeit gehabt, versteckte Wasserzeichen in Bildern oder zu förmlich formulierte Texte sind da noch die simpelsten Dinge, die den Content-Dieb auflaufen lassen. Und siehe da, finden sich genau diese Dinge kurzerhand auf anderen Seiten wieder, oftmals sogar innerhalb weniger Minuten – Quellenangabe natürlich Fehlanzeige, eingebaute Markierungen werden direkt übernommen und am Ende noch dick und fett drüber schreiben „Wir haben für euch“.

Offenbar verlässt man sich schon zu sehr auf andere ohne noch einmal nachzufragen. Aktuelles Beispiel der I am Alive Release auf PS3. Welcher Tweet denn bitte? Könnt ihr uns diesen zeigen? Sehr amüsant war auch, dass unser selbst verfasster Text als Zitat vom Publisher verkauft wurde. Ganz nach dem Motto: die kleinen „Quote Marks“ rechtfertigen alles. Nur leider nicht diesem Fall, werte Kollegen. Da wird auch gar nicht mehr weiter nachgefragt und das Ganze am besten als eigene wertvolle Arbeit verkauft. Und das sind keine Einzelfälle!

Und hat man einen Content-Dieb erwischt und spricht sie dezent darauf an, wird in den wenigsten Fällen angemessen darauf reagiert. Da wird dann selbst akribisch nach Beanstandungen gesucht, um mit erhobenem Haupt kontern zu können. Oder es wird erst gar nicht drauf geantwortet und ohne jegliche Reaktion der Inhalt entfernt oder abgestritten was das Zeug hält. Warum sich auch noch die Blöße geben.

Und ja, damit sind auch die größeren Redaktionen gemeint, denen es teilweise wohl zuwider erscheint, die Arbeit kleinerer Seiten anzuerkennen oder noch viel schlimmer, dies zumindest mit einem Link zu honorieren, wie es sich eigentlich gehört. Das könnte ja am eigenen Stolz oder Ego kratzen.

Man darf wohl davon ausgehen, dass sich auch in Zukunft nichts daran ändern wird. Aber vielleicht regt das ja jetzt den ein oder anderen jetzt zum Nachdenken an.

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