Intergalactic: The Heretic Prophet – Ein erster Blick auf Naughty Dogs neue IP und die Kontroversen darum

Intergalactic: The Heretic Prophet – Ein Sci-Fi-Epos von Naughty Dog, das mit mutiger Protagonistin, atemberaubendem Retro-Design und tiefgreifender Storytelling-DNA die Grenzen des Genres neu definiert, aber auch Kritik nach sich zieht.

Mark Tomson
[@] playfront since 2022, based in London, writing about games, tech and more
4 Min Read

Die Spannung war groß, als Naughty Dog und Sony bei den diesjährigen The Game Awards ihre neue Sci-Fi-IP Intergalactic: The Heretic Prophet enthüllten. Der Trailer verspricht eine Reise in eine düstere Zukunft, bei der Action, Story und Charaktere im Mittelpunkt stehen. Doch während viele Fans begeistert sind, gibt es eine bemerkenswert laute Gegenstimme – vor allem zur Wahl der Protagonistin. Was steckt hinter der Kritik, und was erwartet uns in diesem neuen Abenteuer?

Ein mutiger Schritt in die Zukunft

Intergalactic spielt in einer weit entfernten Zukunft und versetzt die Spieler in die Rolle von Jordan A. Mun, einer Kopfgeldjägerin, die auf dem isolierten Planeten Sempiria gestrandet ist. Seit über 600 Jahren hat niemand diesen Planeten verlassen, und Jordan muss ihre Fähigkeiten und ihren Verstand einsetzen, um dies zu ändern. Mit einem klaren Fokus auf Survival-Elemente, tiefgreifender Charakterentwicklung und einer Prise Retro-80er-Sci-Fi-Ästhetik scheint Naughty Dog ein weiteres storylastiges Abenteuer im AAA-Bereich zu liefern.

Der Trailer – gefeiert und zerrissen

Auf den offiziellen YouTube-Kanälen von PlayStation und Naughty Dog hat der Trailer überwiegend positive Resonanz erhalten. Die Like-Zahlen sprechen eine deutliche Sprache, doch ein Blick in die Kommentarspalten offenbart eine andere Seite. Neben Lob für die Grafik und die Atmosphäre hagelt es auch Kritik – und die trifft in erster Linie die Gestaltung der Protagonistin.

Kommentare wie:

  • „Das Design ist schlecht. Es hat nichts damit zu tun, dass sie eine Frau oder Asiatin ist – es sieht einfach langweilig aus.“
  • „Ein kahlköpfiger weiblicher Charakter? Das funktioniert doch nie, siehe Saints Row 2022!“

verdeutlichen, dass nicht jeder mit Naughty Dogs Kreativentscheidung zufrieden ist. Besonders häufig wird die Optik von Jordan A. Mun ins Visier genommen, die in manchen Augen nicht den Erwartungen eines typischen AAA-Hauptcharakters entspricht. Diese Art von Kritik erinnert an ähnliche Kontroversen bei Titeln wie The Last of Us Part II oder jüngeren Spielen wie Star Wars: Outlaws.

Agenda oder mutige Kreativität?

Die Frage nach einer „Agenda“ wird ebenfalls laut. Einige Kritiker werfen Naughty Dog vor, absichtlich kontroverse Entscheidungen zu treffen, um bestimmte gesellschaftspolitische Themen zu forcieren. Dabei wird oft übersehen, dass Jordan A. Mun nicht die erste unkonventionelle Protagonistin ist, die die Gaming-Branche bereichert. Beispiele wie Ripley aus Alien oder Aloy aus Horizon Zero Dawn zeigen, dass Charaktere mit Tiefgang und Ecken oft langfristig überzeugen.

Auf der anderen Seite gibt es auch Kommentare, die die Angriffe als unsachlich oder schlichtweg rückständig abtun:

  • „Warum regen sich Leute immer noch über weibliche Protagonisten auf? Wenn das Spiel gut ist, spielt das doch keine Rolle!“
  • „Ich freue mich riesig auf diesen Titel – das Retro-Sci-Fi-Design ist fantastisch!“

Die Herausforderung für Naughty Dog

Naughty Dog steht vor einer doppelten Aufgabe: Zum einen muss das Studio die Erwartungen der Fans an eine hochwertige, storygetriebene Erfahrung erfüllen. Zum anderen müssen sie mit der Polarisierung umgehen, die durch die Enthüllung entstanden ist. Hier könnte der Schlüssel in der Qualität des Spiels selbst liegen. Letztlich hat The Last of Us Part II gezeigt, dass auch ein kontrovers diskutiertes Spiel kommerziell und kritisch ein Erfolg sein kann.

Der Trailer hat beeindruckt, aber auch eine kontroverse Diskussion entfacht, die von Designfragen bis hin zu gesellschaftspolitischen Themen reicht. Ob das Spiel den hohen Erwartungen gerecht wird, bleibt abzuwarten.

Die viel drängendere Frage ist allerdings: Warum steht da Porsche auf dem Raumschiff?

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