Sony & AMD enthüllen PS6-Tech – Neuroarrays, Radiance Cores und Universal Compression

Sony und AMD entwickeln unter Project Amethyst neue GPU-Technologien: Neuroarrays, Radiance Cores und Universal Compression formen die Zukunft der PS6.

Mark Tomson
Mark ist Managing Director von PlayFront.de und berichtet täglich über PlayStation, Gaming-Hardware und Videospiele. Sein Fokus liegt auf Sony-Konsolen, technischen Analysen und kritischen Reviews. Neben News...

Wenn Mark Cerny und AMDs Jack Huynh gemeinsam auf einer Bühne stehen, darf man sicher sein, dass es um mehr geht als bloß um Zahlen. Hinter verschlossenen Türen arbeiten Sony und AMD derzeit an einem Forschungsprojekt namens Project Amethyst, das die Grundlage für kommende Konsolengenerationen schaffen soll, und dabei tief in die Architektur moderner Grafikprozessoren eingreift.

Ziel dieser Zusammenarbeit ist nichts Geringeres, als die Grenzen des klassischen GPU-Designs neu zu definieren. Es geht um Machine Learning, effizientere Raytracing-Pipelines und eine bessere Nutzung der Speicherbandbreite – Themen, die weit über die aktuelle PS5 oder die PS5 Pro hinausreichen und in einem aktuellen Video diskutiert werden.

Machine Learning als Fundament

Im Zentrum steht der Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Grafikverarbeitung. Was bisher mit FSR (FidelityFX Super Resolution) und Sonys eigenem PSSR (PlayStation Super Resolution) begonnen hat, soll zu einer neuen Rendering-Ära führen. Beide Technologien entstehen in enger Co-Entwicklung zwischen Sony und AMD, inklusive gemeinsam trainierter neuronaler Netze.

Mark Cerny beschreibt Machine Learning nicht länger als „Trick“, sondern als ein Werkzeug, das Entwickler künftig selbstverständlich in ihre Workflows integrieren werden. Der Nutzen: sauberere Bildraten, präzisere Details, weniger Artefakte und mehr Performance-Spielraum, um kreative Visionen ohne Kompromisse umzusetzen.

Dazu führt AMD mit Sony gemeinsam ein neues Konzept ein: die sogenannten Neuroarrays. Diese Technologie erlaubt es, mehrere Compute Units (CUs) innerhalb eines Shader-Clusters enger zu verknüpfen. Statt dass jede Einheit isoliert arbeitet, können sie Daten gemeinsam verarbeiten, quasi wie ein kleines, fokussiertes KI-Netzwerk auf Hardware-Ebene.

Der Effekt sind größere ML-Modelle, geringere Latenzen und deutlich effizientere Nutzung der GPU-Ressourcen. Für die Zukunft von Upscaling, Denoising und Neural Rendering ist das ein entscheidender Schritt, weil ML-Prozesse bislang zu fragmentiert und rechenintensiv waren. Mit Neuroarrays soll sich das ändern.

Raytracing mit Radiance Cores

Der zweite große Themenblock betrifft Raytracing, und wie es künftig in Echtzeit handhabbar wird. Seit der Einführung auf der PS5 vor fünf Jahren hat sich die Technologie stark weiterentwickelt, bleibt aber in der Praxis rechenintensiv und begrenzt. AMD will das nun ändern, mit einer neuen Hardware-Komponente namens Radiance Cores.

Diese speziell entworfenen Einheiten übernehmen künftig die Ray- und Path-Tracing-Berechnungen direkt in Hardware. Der Shader-Core muss also nicht mehr gleichzeitig rendern, beleuchten und Strahlenverläufe berechnen, ein massiver Effizienzgewinn.

Damit einher geht die Einführung von „Neuro Radiance Caching“, einer Technik, die Lichttransport und Strahlenverfolgung optimiert und erstmals bei Computex gezeigt wurde. Radiance Cores sollen dieses Prinzip in Echtzeit umsetzen können, mit dem Ziel, realistischere, filmische Beleuchtungseffekte bei höherer Performance zu ermöglichen.

Cerny beschreibt es als den Schritt, der „Raytracing endlich aus der Laborphase“ holt. Entwickler sollen nicht länger zwischen Grafikqualität und Framerate abwägen müssen.

Mehr Bandbreite durch Universal Compression

Doch selbst die beste GPU bleibt limitiert, wenn der Speicher nicht mithalten kann. Schon bei der PS5 Pro stößt man hier an physikalische Grenzen. Deshalb arbeitet AMD an einer neuen Lösung namens Universal Compression, ein System, das sämtliche Daten, nicht nur Texturen, komprimiert und dekomprimiert, bevor sie in den Speicher wandern.

Das Konzept basiert auf der bisherigen „Delta Color Compression“ (DCC), geht aber deutlich weiter. Statt selektiver Kompression greift Universal Compression auf intelligente Mustererkennung zurück, um Speicherzugriffe drastisch zu reduzieren. Das Ergebnis: mehr effektive Bandbreite, geringerer Energieverbrauch und potenziell höhere Frameraten.

In Kombination mit den Neuroarrays und Radiance Cores entsteht so ein Kreislauf aus Effizienz und Leistungsfähigkeit, der künftige Konsolen-SoCs deutlich leistungsstärker machen könnte, ohne die Energieaufnahme zu erhöhen.

Blick in die Zukunft

Noch befinden sich diese Technologien in der Simulationsphase, betont Cerny. Aber die Ergebnisse seien „vielversprechend“ und lassen erahnen, wohin die Reise geht: zu einer PlayStation-Generation, die Machine Learning und physikalisches Rendering tief in der Hardware verankert.

AMD und Sony sprechen dabei ausdrücklich nicht nur von Hardware, sondern von einem Ökosystem, das Entwickler stärkt. Das Ziel ist mehr künstlerische Freiheit, höhere technische Präzision und nachhaltigere Performance.

Wenn Project Amethyst also hält, was es verspricht, dann erleben wir in wenigen Jahren nicht nur eine schnellere Konsole, sondern eine Plattform, die intelligenter rendert, realistischer beleuchtet und effizienter rechnet, gebaut für die Visionen der nächsten Generation von Spieleentwicklern. Der interne Startschuss für die PS6 soll auf der CES 2026 erfolgen, wie hier berichtet.

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X8BL
1 Monat zuvor

Bei „Neuro…“ habe ich aufgehört zu lesen. Nein danke.

Franz Kafka
1 Monat zuvor

De Mark kann man auch echt ewig zuhören. Freu mich auf seine PS6 Präsentation

Maik Köhler
1 Monat zuvor

Das wird ein Fest

Schuwart Thomas
1 Monat zuvor
Reply to  Maik Köhler

Maik Köhler , stimmt.
Die PS5 Pro mit dem richtigen TV ist auch ein Augenschmaus .
Bin Zeuge❗️✅
Viel Erfolg beim Zocken .

Maik Köhler
1 Monat zuvor

Schuwart Thomas kann ich dir nur zustimmen habe mir jetzt erst einen TV gegönnt!
Es sieht einfach Geil aus gerade auf Größeren Geräten

pray
1 Monat zuvor
Reply to  Maik Köhler

Und wie gut ein pc am TV erst aussieht… purer Genuss und das bei über 100 fps und einer *traum*Optik
Mit controller der wahl zu Spielepreisen, wo man sich wie im gaming Paradies fühlt

traumhaft <3

Schuwart Thomas
1 Monat zuvor

Maik Köhler , freut mich für dich .
Have fun❗️✅

pray
1 Monat zuvor

der pc mit dem richtigen tv ist schon fast eine offenbarung *___*

ich bin großer Anhänger und kann davon berichten <3

Last edited 1 Monat zuvor by pray
Marco Hencke
1 Monat zuvor
Reply to  Maik Köhler

Maik Köhler man gewöhnt sich halt schnell dran. Zumal die ps5 und pro auch noch nicht wirklich ausgereizt sind.

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