PS6 verzögert Launch – Cross-Gen-Spiele werden zur größten Herausforderung

Die PS6 erscheint wohl später als gedacht. Cross-Gen-Entwicklung mit PS5 Pro wird zur langfristigen Herausforderung für Spieler und Studios.

Mark Tomson
Mark ist Managing Director von PlayFront.de und berichtet täglich über PlayStation, Gaming-Hardware und Videospiele. Sein Fokus liegt auf Sony-Konsolen, technischen Analysen und kritischen Reviews. Neben News...

Sony hat die Karten auf den Tisch gelegt: Die PS6 kommt nicht morgen. Laut aktuellen Angaben wird die Konsole frühestens 2027 marktreif sein, möglicherweise sogar erst 2028. Für Entwickler bedeutet das eine ungewöhnlich lange Cross-Gen-Periode, in der Spiele gleichzeitig auf PS5 Pro und der kommenden Hardware laufen müssen.

Für Spieler heißt das: Noch länger warten auf echte Next-Gen-Erfahrungen. Gleichzeitig profitieren aktuelle Titel von der Rechenpower der PS5 Pro, die weiterhin mit Grafikverbesserungen wie PSSR oder Frame-Optimierungen glänzt.

Step Change statt Evolution

Mark Cerny beschreibt den Sprung zur PS6 im Gespräch mit Digital Foundry als echten „Step Change“. Anders als bei der PS5 Pro, die im Kern die bestehende Architektur aufwertete, wird die PS6 auf Project Amethyst basieren und eng mit AMD entwickelt. Ziel: Eine Plattform, die Raytracing, Maschinelles Lernen und zukünftige Grafiktechnologien von Grund auf unterstützt.

Für Entwickler bedeutet dies, dass künftige Titel direkt auf ein flexibles, leistungsstarkes System ausgelegt sein müssen, aber gleichzeitig Lösungen für die PS5 Pro und ältere PS5-Hardware bieten sollten. Klassische Cross-Gen-Anpassungen wie erhöhte Auflösung und Bildrate reichen hier nicht mehr. Das würde erklären, warum bereits die ersten Next-Gen Only-Spiele in Entwicklung sein sollen.

Cross-Gen als Herausforderung

Die Konsequenzen sind klar: Wenn ein Spiel auf die neuen Features der PS6 ausgelegt ist, müssen Fallback-Lösungen für PS5 und PS5 Pro implementiert werden. Das erhöht Entwicklungszeit und Budget. Ein Titel, der voll auf Raytracing setzt, kann nicht einfach skaliert werden, hier entstehen echte technische Hürden.

Historische Vergleiche zeigen, dass Sony damit auf bekannte Muster setzt. Schon bei der PS3 und PS4 mussten Entwickler unterschiedliche Hardwaregenerationen bedienen. Neu ist jedoch die Tiefe der Integration von maschinellem Lernen, die bisher kaum in Spielen zum Einsatz kam.

Was bedeutet das für Spieler und Branche?

Die ersten echten Next-Gen-Spiele für PS6 könnten Jahre auf sich warten lassen, während Cross-Gen-Titel weiterhin auf PS5 Pro spielbar bleiben. Für die Branche steigt der Druck, Spiele so zu entwickeln, dass sie entweder sowohl alte als auch neue Hardware bedienen, ohne die technische Vision zu verwässern, oder ganz auf Last-Gen-Spiele verzichten.

Ein Lichtblick: Erfahrungen aus dem PC-Bereich zeigen, dass moderne Engines Raytracing und ML schon jetzt eindrucksvoll skalieren, nur eben nicht ohne Zusatzaufwand.

PS6 als Marktführer?

Sony könnte durch exklusive PS6-Titel frühzeitig die Richtung vorgeben. Die enge Zusammenarbeit mit AMD ermöglicht es, neue Technologien exklusiv auf PlayStation einzusetzen. Während die PS5 Pro den Übergang stützt, könnte die PS6 das Spieleerlebnis auf ein völlig neues Niveau heben, sobald sie verfügbar ist.

Ob Spieler dann tatsächlich das volle Potenzial der Maschine erleben, hängt stark davon ab, wie schnell Studios die neue Architektur adaptieren. Die Ära des langen Cross-Gen wird eine Herausforderung, und die Branche muss sich darauf einstellen.

Die PS6 markiert einen signifikanten technologischen Sprung, doch der Launch wird später erfolgen. Cross-Gen bleibt länger die Regel, und die PS5 Pro spielt weiterhin eine zentrale Rolle bei Grafik und Performance. Geduld ist gefragt, und ein Auge auf die Umsetzung neuer Technologien.

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