In einer überraschenden Wendung berichtet Bloomberg, dass PlayStation diese Woche gleich zwei Live-Service-Spiele eingestellt hat. Besonders brisant: Eines der gecancelten Projekte war ein Live-Service-God of War-Spiel, entwickelt von Bluepoint Games, dem Studio hinter dem gefeierten Demon’s Souls Remake für die PS5. Das andere Spiel stammte von Bend Studio, bekannt durch das Open-World-Abenteuer Days Gone.
Bend Studio: Ein langer Weg voller Stolpersteine
Für Bend Studio reiht sich diese Absage in eine Serie unglücklicher Ereignisse ein. Nach der Veröffentlichung von Days Gone im Jahr 2019 musste das Team herbe Rückschläge hinnehmen. Obwohl das Spiel solide Verkaufszahlen erreichte, war es kommerziell unter den Erwartungen von Sony, vor allem, da viele Exemplare zu reduzierten Preisen verkauft wurden. Die Konsequenz: Days Gone 2 wurde nie offiziell angekündigt und intern eingestellt.
Seitdem gab es immer wieder Gerüchte über Bends nächste Projekte. Zwischenzeitlich arbeitete das Studio angeblich an einem neuen Teil der Uncharted-Reihe, der jedoch ebenfalls frühzeitig abgesagt wurde. Danach deutete Bend an, sich einem neuen Spiel zu widmen, ohne konkrete Details preiszugeben. Ein Hoffnungsschimmer waren 2024 geleakte Screenshots eines futuristischen Shooters mit Parallelen zur Syphon Filter-Reihe, die Bends Fans in Aufregung versetzten. Sony ging massiv gegen diese Leaks vor, was deren Echtheit untermauerte. Doch auch dieses Projekt wurde nun offenbar auf Eis gelegt.
PlayStation: Zwischen Blockbuster-Einzelspieler und Live-Service-Risiken
PlayStation selbst äußerte sich nur knapp zu den Streichungen. Ein Sprecher des Unternehmens betonte gegenüber Bloomberg, dass Bend Studio nicht vor einer Schließung stehe und weiterhin aktiv mit PlayStation an einem neuen Projekt arbeite. Ob dies eine Rückkehr zu Days Gone oder ein ganz neues Spiel bedeutet, bleibt offen.
Die Absagen werfen jedoch ein Licht auf Sonys aktuelle Strategie. Nach dem Flop von Concord und enttäuschenden Aussichten für Titel wie Suicide Squad: Kill the Justice League scheinen die Tage groß angelegter Live-Service-Experimente bei PlayStation gezählt. Die Fans fordern seit Jahren mehr hochwertige Einzelspielertitel – und PlayStation könnte diesen Ruf endlich erhören.
Was bleibt für die Zukunft?
Die Einstellung des God of War-Spiels von Bluepoint ist ebenso ein Verlust für die PlayStation-Community. Bluepoint gilt als Meister der Remakes und Remasters, doch ob das Studio weiterhin an neuen Projekten arbeitet, ist unklar.
Für Bend Studio bleibt die Hoffnung. Mit einer Verfilmung von Days Gone in der Pipeline könnte ein neuer Teil der Serie attraktiver denn je werden. Alternativ wäre eine Rückkehr zu Uncharted, insbesondere nach Bends Erfahrung mit Golden Abyss für die PS Vita, denkbar. Die Zukunft von PlayStation hängt mehr denn je von einer klaren Vision ab – sei es durch Blockbuster wie Marathon oder die Rückkehr zu Einzelspieler-Klassikern, die das Unternehmen einst zur Ikone machten.