TEST: Destiny 2 Forsaken – Alles, nur nicht verlassen

By Dennis Giebert Add a Comment
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Mit „Destiny 2: Forsaken“ erwartet Destiny 2-Spieler seit Kurzem die nächste große Erweiterung, die, wie damals „The Taken King“ für das original Destiny viele Neuerungen mit sich bringt und Ungereimtheiten im Gameplay aus der Welt schaffen soll. Schlechte Nachrichten gibt es allerdings auch, denn wer durch „Forsaken“ wieder mit „Destiny 2“ liebäugelt, braucht dafür auch die beiden kleineren DLCs, die von der Community nicht ganz so positiv aufgenommen wurden. Da „Destiny 2“ momentan allerdings auch kostenlos im PlayStation Plus Line-Up verfügbar ist, spielt einem dies geradezu in die Hände.
Destiny 2: Forsaken
Forsakens Geschichte wird durch einen Gefängnisaufstand eingeleitet, bei dem sich das ‚Prison of Elders‘ gerade im Ausnahmezustand befindet. Da die Fallen, Hive und Cabal sich praktisch einen Krieg liefern und die Aufseher überfordert sind, hat Petra Venj die Hilfe der Guardians angefordert. Auf dessen Hilferuf reagiert Cayde-6, der mit euch gemeinsam im Schlepptau im Gefängnis für Ordnung sorgt. Alles läuft planmäßig, bis sich herausstellt, dass es sich bei dem Aufstand nur um ein Ablenkungsmanöver handelt, das einen Ausbruch vertuschen soll. Bei dem Versuch dies zu vereiteln findet Cayde-6 seinen Tod und die Guardians schwören Rache, während Petra andeutet, dass sich ein noch größeres Unheil am Horizont andeutet.

Ein kleines Manko darf bei der Präsentation von Caydes Tod angemerkt werden: Da Bungie es sich nicht nehmen lies, den Tod eines der beliebtesten Destiny-Helden ausgiebig auszuschlachten, wurde Caydes Ableben schon Monate vor dem Release des DLCs bekanntgegeben, ebenso Trailer veröffentlicht, die genau diese Szene zeigen, sowie Caydes lebloser Körper sogar als Cover-Material für die Disc-Version des Spiels verwendet. Das nimmt der gesamten Szene ihre Wichtigkeit und obendrein auch den Überraschungsfaktor. Gut für die Verkaufszahlen, schlecht für die Spieler und ganz schlechtes Marketing sowieso.

Aus Alt mach Neu

„Forsaken“ bringt viele Neuerungen mit sich, die Spielern einen Grund geben sich dem täglichen Grind zu stellen und nach neuer Ausrüstung zu suchen. Als Spieler, der nach gut 70 Stunden mit dem Basisspiel so gut wie alles erreicht hatte, verging mir recht schnell die Lust am Spiel – „Forsaken“ lässt diese aber wieder aufleben, wenn auch nur bedingt. Waffen und Rüstungen kommen mit dem neusten DLC zum Beispiel mit zufälligen Fertigkeiten, was es erstrebenswert macht bessere Gegenstände zu farmen und diese mit seinem persönlichen Spielstil abzustimmen. Waffen können zudem mit allen Waffen, die im selben Slot beheimatet sind, verbessert werden. So kann zum Beispiel eine Pistole mit einem Scharfschützengewehr aufgebessert werden, wenn sich beide im selben Waffenslot befinden. Zum verbessern der Waffen werden nun zudem einige Materialien mehr benötigt. Haben früher noch Glimmer und legendäre Scherben ausgereicht, braucht man jetzt zusätzlich auch auf Regionen bezogene und spezifische Materialien, die von demselben Planeten wie das Ausrüstungsstück stammen sowie Masterworkcores. Sollte es sich bei beiden Ausrüstungsgegenständen um Duplikate voneinander handeln, muss man allerdings nur mit Glimmer zahlen. Durch das neue Upgrade-System ist es deutlich schwerer seine Figuren schnell auf ein hohes Lichtlevel zu bringen, während dies durch die vielen Beschäftigungen, die einen mit starker Ausrüstung belohnen, dennoch machbar ist. Zudem werden nicht mehr alle Aufgaben, die einen mit starker Ausrüstung belohnen, auf der Planetenübersicht eingeblendet. Einige verstecken sich hinter Bounties, während andere direkt durch NPCs vergeben werden. Es lohnt sich also Forsakens Spielwelt ausgiebig zu erkunden.

Forsaken“ wartet zudem mit zwei neuen Gebieten auf. “The Tangled Shore” ist ein asteroiden Trümmerfeld nahe dem Reef, in dem verfeindete Fallen ein Heim gefunden haben. Auf der Shore finden viele Story-Missionen statt, in denen ihr auf die neue gegnerische Fraktion der Scorn, zombiehafte Fallen, trefft. Abseits der neuen Aktivitäten findet sich ihr hier auch neue Händler, öffentliche Events und Aufgaben, die ihr annehmen könnt. Die zweite neue Örtlichkeit führt euch in eine der Städte der Awoken, die von Königen Mara vor dem Krieg gegen die Taken evakuiert wurde. Wer dieses Reiseziel freischalten will, muss zuvor allerdings eine Quest abschließen. Wer sich die Mühe macht, kann sich über ein komplett neues Gebiet freuen, das Belohnungen mit einem höheren Lichtlevel als alle anderen Gebiete verspricht. Bungie hat zudem versprochen, dass sich dieses Gebiet in einem wöchentlichen Zyklus ändert und jede Woche neue Aufgaben bereithält.
Destiny 2: Forsaken pic 2
Im PVP-Bereich hält mit Gambit zudem ein PVP + PVE Spielmodus sein Stelldichein. In Gambit treten zwei Teams, getrennt voneinander, mit jeweils vier Spielern gegeneinander an. Ziel ist es durch das Erschießen von Gegnern, deren Fraktion vor Spielbeginn zufällig bestimmt wird, Punkte zu sammeln, diese an einer Maschine einzukassieren und einen Boss zu beschwören. Das Team, das den Boss zuerst erledigt, entscheidet die Runde für sich. Der Twist ist, dass ihr durch euren Tod alle noch nicht kassierten Punkte verliert und gegnerische Spieler euer Spielfeld infiltrieren können.

Sammler, die gerne jeden Gegenstand im Spiel ihr Eigen nennen, werden sich zudem über die neu hinzugefügte Kollektion und Triumphe freuen, die selbst den härtesten Hardcore-Spielern ein Ziel geben. Die Kollektion erlaubt es euch zu überprüfen, welche Gegenstände euch noch fehlen und diese, insofern es sich nicht um einen Gegenstand mit zufälligen Fertigkeiten handelt, direkt zu kaufen. Mit den Triumphen wird zudem eine Checkliste eurer Taten eingeführt. Ein Triumph kann von euch zum Beispiel verlangen eine bestimmte Anzahl von Gegner in einer spezifischen Art zu erledigen. Ist der Triumph erst einmal abgeschlossen, erhaltet ihr dafür Punkte auf euer Konto gutgeschrieben. Wer besonders viele Triumphe oder alle Triumphe einer Untersektion abschließt, erhält dafür Spielertitel und Embleme, die andere Spieler über eure Errungenschaften informieren.

TEST: Destiny 2 Forsaken – Alles, nur nicht verlassen
Mit Destiny 2: Forsaken werden viele Probleme, über die sich die Community oft und ausgiebig beschwert hat, angesprochen und gelöst. Forsaken bietet mehr Inhalte als die vorherigen DLCs, überarbeitet Probleme, dreht den Spieß um und macht daraus Stärken. Endlich lohnt es sich wieder zu farmen, da man nun bessere Chancen auf Fertigkeiten hat und Ausrüstungsgegenständen zu finden, anstatt dieselbe Waffe zum zwanzigsten Mal zu droppen. Sammler und Komplettisten werden sich zudem am meisten über die Kollektion und Triumphe freuen, die nicht nur für Langzeitmotivation sorgen, sondern auch für Platz in eurem Inventar sorgen. Wer Destiny 2 zwischenzeitlich aufgegeben hat, für den bietet Forsaken nun die Chance auf eine lohnenswerte Rückkehr.
8.5

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Videospiel-Enthusiast von klein auf mit Vorliebe für Horrorspiele und Retro-Boomer-Shooter. Nebenbei leidenschaftlicher Streamer und seit 2012 als Redakteur bei PlayFront.de!
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