TEST: Devil May Cry 5 – Dämonisches Action-Feuerwerk

By Dennis Giebert Add a Comment
9 Min Read

Elf Jahre hat es gedauert, bis sich Capcom dazu durchringen konnte, die Devil May Cry-Serie in die fünfte Runde zu schicken. Mit „DMC: Devil May Cry“ versuchte man zwischenzeitlich der Reihe zwar einen neuen Anstrich zu verpassen, bei den Fans der Serie ließ das Spiel jedoch eher gemischte Gefühle zurück, da es im Ton doch stark von den alten Spielen abwich. Mit „Devil May Cry 5“ kehrt Capcom nun zu einem seiner absoluten Klassiker zurück und knüpft damit an die Qualität und den Erfolg seiner Vorgänger an, wie unser Test zeigt.

„Devil May Cry 5“ spielt fünf Jahre nach den Ereignissen des vierten Teils. Nero hat mittlerweile sein eigenes kleines Devil May Cry-Franchise eröffnet, das er aus einem Van betreibt. Begleitet wird er dabei von Nico, einer Erfinderin mit texanischem Akzent. Nico unterstützt Nero bei seinen Geschäften durch ihre technischen Spielereien und fällt außer durch ihre Tüftlerwut auf, vor allem aber auch durch ihr loses Mundwerk und ihren rabiaten Fahrstil. Nero, hat ihre Hilfe auch bitter nötig, denn einige Tage vor Beginn der Geschichte verlor dieser seinen linken Arm an eine vermummte Gestalt. Kurz nach diesen Ereignissen taucht zudem ein völlig neues Gesicht auf – V, ein hagerer junger Mann, der ihn darum bittet, einen Dämon namens Urizen zu töten. Urizen hat den dämonischen Baum Qliphoth in der Stadt Red Grave gepflanzt, wo dieser nun ein Portal zu Unterwelt geöffnet hat und das Blut der Bürger sammelt.

Devil May Cry 5 Bild 1

Gewohntes Gameplay & V

Gameplay-technisch hat sich bei „Devil May Cry 5“ nicht viel verändert – Levels sind in Missionen unterteilt, die immer wieder von Arenen unterbrochen werden, in denen man verschiedene Gegner besiegen muss. In Kämpfen gilt es, seine Gegner so stylish wie möglich zu erledigen. Wenn man seine Gegner mit geschickten Combos verprügelt, füllt sich eine Leiste, die am Ende die Wertung widerspiegelt; wird man getroffen oder verwendet zu oft dieselbe Waffe bzw. Attacken, leert sich dieselbige wieder. Gegner lassen zudem nach ihrem Ableben rote Orbs fallen, mit denen man bei Nico neue Moves und Gegenstände kaufen kann, die mehr Möglichkeiten im Kampf ermöglichen und das Leben im Allgemeinen erleichtern.

„Devil May Cry 5“ bietet mit Dante, Nero und V, dem Neuzugang, diesmal drei spielbare Figuren, die sich alle grundlegend anders spielen. Wann wer gespielt wird, bleibt zumeist nicht dem Spieler überlassen, nur an bestimmten Stellen, an denen alle drei zeitgleich getrennte Wege gehen, kann man sich für eine der Figuren entscheiden. Da Nero seinen Arm verloren hat, steht diesem nun Nicos Erfindung, der Devil Braker, zur Verfügung, ein mächtiges Werkzeug, das in verschiedenen Ausführungen daherkommt. Auf Knopfdruck führt Nero zum Beispiel eine mächtige Attacke aus, die viel Schaden austeilt; wird Nero während der Attacke jedoch getroffen, zerbricht der Devil Braker und wird, sofern man mehrere mit sich führt, durch einen anderen ersetzt. Nero kann den Devil Braker zudem überladen und so eine verheerende Attacke auslösen, die den Arm jedoch mit Gewissheit zerstört, was übrigens auch der einzige Weg ist, um zwischen den unterschiedlichen Armen zu wechseln. Neben seinem neuen Devil Braker hat Nero zudem sein Schwert namens Red Queen zur Hand, das durch seinen eingebauten Motor und Gashebel in Flammen erstrahlt. In diesem Zustand teilen Attacken mehr Schaden aus und verhalten sich anders, was wiederum neue Combos ermöglicht.

Bei Dante ist so ziemlich alles beim Alten geblieben. Wie in „Devil May Cry 4“ kann Dante von verschiedenen Waffen nutzen machen und im Kampf frei zwischen diesen wechseln. Mehr Tiefe erhält Dante zudem durch dass Style-System, mit dem er zwischen verschiedenen Haltungen wechseln kann. In der Royal Guard-Haltung kann er Attacken geschickt blocken und direkt kontern, der Gunslinger verstärkt Fernkampfwaffenschaden und schaltet für diese neue Attacken frei, während der Trickstar schnelles Ausweichen und flinke Manöver ermöglicht. Der letzte traditionelle Stil ist der Swordmaster, der für jede Waffe unterschiedliche Spezialattacken freischaltet. Neben den unterschiedlichen Kampfstilen steht Dante außerdem sein Devil Trigger zu Verfügung. Der Devil Trigger wird durch Attacken aufgeladen und kann, sobald mindestens drei Balken gefüllt sind, aktiviert werden. In der Devil Trigger Form regeneriert Dante Lebenskraft und teilt extra Schaden aus.

Devil May Cry 5 Bild 2

V, der Neuzugang, hat hingegen einen eher unkonventionellen Kampfstil, da er nicht selbst aktiv im Kampf teilnimmt, sondern einen Vogel und einen Panther für sich kämpfen lässt. Der Panther dient V als Nahkampfwaffe, während der Vogel mit geschossen um sich wirft. Sobald Gegner geschwächt wurden, kann V diese mit nur einer Attacke, durch die er sich zu seinen Gegnern teleportiert, niederstrecken. V hat zudem ein Devil Trigger Äquivalent, mit der er sich zwar nicht verwandelt, sondern einen riesigen Golem beschwört, der vom Himmel fällt oder durch Wände bricht und mit Lasern, Meteoriten und Faustschlägen auf Gegner losgeht.

Multiplayer, Sound & Co.

Im Multiplayer-Part bietet „Devil May Cry 5“ etwas, das sich mit einem Geistermodus aus Rennspielen vergleichen lässt. Immer wieder gibt es Missionen, in denen sich die Wege überschneiden. Spielt man z.B. mit V, kann man in der Entfernung Nero sehen, der mit Gegner kämpft, während in diesem Fall ein Replay von einem anderen Spieler geladen wird. Am linken Bildschirmrand wird der Rang des Spielers eingeblendet, und nachdem die Mission beendet wurde, kann man die Leistung des Spielers bewerten, der dann für eine gute Bewertung nützliche Items bekommt.

„Devil May Cry 5“ verfügt auch wieder über mehrere Schwierigkeitsgrade, die erst freigeschaltet werden müssen. Fertigkeiten werden dabei vom letzten Spielstand übernommen, wodurch man diese nach und nach alle freischalten kann. Sondermissionen stellen den Spieler zudem vor besondere Herausforderungen, die nach einer bestimmten Spielweise verlangen, um abgeschlossen zu werden. Sollte sich die entdeckte Spezialmission als zu schwer herausstellen, kann man diese vernachlässigen und zu einem späteren Zeitpunkt erneut vom Hauptmenü auswählen. In einem kommenden Update wird zudem der Bloody Palace hinzugefügt, in dem man sich in einer Arena immer schwerer werdenden Gegner entgegen stellt und versucht eine möglichst hohe Punktzahl zu erreichen.

Musikalisch kommt „Devil May Cry 5“ wie gewohnt mit harten Metal- und teils Elektrosounds ziemlich rockig daher. Sehr angenehm ist, dass sich die Musik dynamisch, je nach Leistung im Kampf in der Lautstärke und Intensität, anpasst, was das Gameplay subtil befeuert. Wenn man sich hier besonders gut schlägt und die Musik mit voller Lautstärke auf einen einprasselt, steigt der Spaßfakor automatisch gleich mit. Ebenfalls nett ist das der momentane Rang zum Beat der Musik vibriert. Der Vertonung des Spiels kommt dafür komplett in Englisch daher, und an vielen Stellen, wie von Devil May Cry gewohnt, auch stark überzogen. Wer auf eine deutsche Vertonung gehofft hat, schaut somit in die Röhre und muss sich dafür mit Untertiteln zufrieden geben.

Devil May Cry 5 Bild 3

Grafisch ist „Devil May Cry 5“ auch diesmal wieder ein echter Hingucker. Die bereits in „Resident Evil 7“ und „Resident Evil 2“ genutzte RE Engine zaubert auch hier ein ordentliches Spektakel auf den Bildschirm und lässt damit das Devil May Cry-Herz höher schlagen. Besonders Gesichtsanimationen, Texturen und die Detailreiche, wie bei der Kleidung können sich wirklich sehen lassen. Gesichter haben eine fast schon unheimliche Qualität und kommen dem Realismus immer näher. Aus Sicht der Performance kann sich insbesondere die PlayStation 4 Pro Version sehen lassen. Selten bricht die Framerate wirklich ein, was für ein solch Heavy-Action Spiel besonders wichtig ist. Lediglich in Zwischensequenzen und beim Finalen Schlag an einem letzten Gegner, bei dem das Spiel an das Geschehen heranzoomt und in Zeitlupe abläuft, gab sich die Performance kurzzeitig geschlagen, was man allerdings verschmerzen kann.

TEST: Devil May Cry 5 – Dämonisches Action-Feuerwerk
"Mit Devil May Cry 5 lässt Capcom eine populäres Franchise erfolgreich wieder aufleben. Erste Verkaufszahlen sprechen da für sich und lassen schon vermuten, dass wir Dante & Co. nicht das letzte Mal gesehen haben werden. Das weiter verfeinerte Gameplay macht unglaublich viel Spaß und ist abwechslungsreich, nicht zuletzt durch die dynamische Audiointegration, die sich dem Geschehen stets anpasst. Abgerundet wird das Paket durch eine erstklassige visuelle Präsentation, die sich bis ins Detail wirklich sehen lassen kann, wobei auch die Performance unter so viel Actionlast nicht zu kurz kommt, auch wenn es hin und wieder kleinere Einbrüche gibt. Devil May Cry 5 ist somit eine gelungene Fortsetzung der Reihe, an der alte Hasen ihren Spaß haben werden, während Neulinge vielleicht von der schieren Anzahl an Figuren und Namen, die in den Raum geschmissen werden, mitunter den Faden verlieren könnten. Dem Spielspaß tut das jedoch keinen Abbruch und macht Devil May Cry 5 zu einem sicheren Hieb in diesem Frühjahr!"
9

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