TEST: Holy Potatoes! A Weapon Shop?! – Ungeschält, nicht gestampft

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Wie selbstverständlich nehmen wir als virtuelle Kämpfer, Abenteurer und Rollenspieler unsere Waffen wahr. Als Grundausstattung, Fundstück in einer schmucken Kiste oder als Erwerb bei einem NPC, es wird gesammelt und gekauft bis der Schlüpper unterm Waffenrock glüht. Wer bis dato dachte, dass sind nur paar Programmdaten und fertig ist die Chose, wird jetzt eines Besseren belehrt. Alles wird im Schweiße kleiner Füße von einer Gruppe von Kartoffeln hergestellt – unglaublich und wahr…, willkommen bei „Holy Potatoes! A Weapon Shop?!

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Wie hätten Sie es denn gerne?

Nach einem kleinen Dialogwechsel ist sofort klar: Schmiedewerkstatt anteilig vom Opa geerbt, aber nur 0,01% vom Gewinn stehen Einem zu – den Rest erhält der Geschäftspartner vom verblichenen Großvater. Lohnt es sich da den kleinen Boss zu spielen? Mit ungeduldiger Kundschaft – in Form von tapferen Recken im Nacken gibt es allerdings keine Zeit zu überlegen und ein Auftrag nach dem anderen wird wunschgemäß (oder so gut es geht) erfüllt. Je besser die Waffe gelingt, umso lauter klingelt die Kasse und die Klientel erfreut sich über ihren Levelanstieg. Nur ist dieses für das eigene Gewerbe nur sekundär von Bedeutung. Wichtiger ist da das eigene Personal oder dachte der geneigte Spieler/Leser er selber würde als Chefchen Hand anlegen? Nein, dafür hat man eine Crew mit unterschiedlichen Erfahrungen und erfreulicherweise keinen Betriebsrat im Hintergrund. Einfach in der Werkshalle präsent sein und das Team ist motiviert. Wären da nicht die Befehlseingaben über den Controller und der Zeitdruck und die Verantwortung und…und…und

Öde an die Freude

Hier ist anfangs wahrlich kein Meister bzw. Mitarbeiter vom Himmel gefallen. Mit drei Helferlein beginnend, bestückt man die vorhandenen vier Fertigungsstraßen in einer kleinen Startwerkstatt. Unterteilt sind diese in Werte = Angriff, Tempo, Präzision und Magie. Jede der unterstützenden Einheiten hat einen Startjob inklusive einen Fokus innerhalb dieser Parameter. Hat eine Kartoffel durch Praxiserfahrung in seinem Beruf den Maximallevel erreicht, wird umgeschult und das nächste Talent erlernt. Nebeneinanderliegende Karrieren in pyramidenform ermöglichen später als Folgeausbildung Kombi-Qualifikationen von 2 bis (im Bestfall) aller 4 Eigenschaften. Somit werden die 14 hergestellten, verschiedenen Waffentypen immer besser und füllen nach Verkauf mehr und mehr den Klingelbeutel. Solange die fleißigen Bienchen noch nicht so gut sind, kann man für ein kleines Gehalt eine der vier Größen durch eine externe Koryphäe mit einem Schub aufwerten und zum Abschluss noch eine kleine Verzauberung auswählen und gut ist.

Neben dem Wissen vergrößert sich auch mit der Zeit die Fabrikhalle von „Holy Potatoes! A Weapon Shop?!“. Die Maschinen werden gewaltiger, man stellt aus einen ausreichenden Fundus bis zu 7 weitere Kräfte ein und schmückt den Raum mit leistungsverbessernden Utensilien, vorausgesetzt das Geld reicht für Investitionen aus. Man möchte schließlich nicht in einer Schuldenfalle sitzend, bankrott anmelden und eine unter die Arme greifende Gilde (max. 3x möglich) um Geld anbetteln, oder doch?!.

Das Personal ist dabei nicht nur zum Schmieden an Bord, sondern darf, nebst Urlaub zur Steigerung der guten Laune machend (falls der firmeneigene Motivationshund nicht ausreicht), Einkäufe im umliegenden Gebiet tätigen, dort stöbern um kostenlose Verbrauchsgüter für die Bauplan-Erforschung besserer Kampfgeräte zu sammeln, trainieren zwecks effektiveren büffelns und abschließend für gutes Gold die Basteleien an die Frau oder den Mann verscherbeln. Aber nicht vergessen: wer unterwegs ist, levelt sich zwar als Händler und Forscher auf, senkt aber zwischenzeitlich die Manpower vor Ort.

Bei jeder Erweiterung der Schmiede wechselt diese auch den Ort. Jedes Gebiet hat mehrere Plätze, die zum Teil durch Belohnungstickets freigeschaltet werden. Dort wohnen diverse Helden, die sehnsüchtig auf die Schmuckstücke warten. Erfüllt man deren Vorgaben, ist ein lukrativerer Preis vereinbart und der Ruhm steigt.

Neben den festen Abnehmern inklusive Zufallskonsumenten und unendlichen Kontrakten zwecks Produktion von Sonderbestellungen, gibt es verschiedene Spezialaufgaben oder Vorgaben, die nach Erfüllung die nebensächliche Geschichte vorantreiben und zum Ende bringen. Sonst hieße es noch: und wenn sie nicht gestorben sind, dann schmieden sie noch heute…

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Kartoffel, Zäpfchen oder ein 2-Kalorien-Snack

Das ist schnell abgehakt. Zwar niedlich gestaltet, aber für eine atemberaubende und oscarverdächtige Leistung wird es keinen Preis geben, zumindest nicht hier. Der Fokus liegt hier schlichtweg im Spielprinzip. Und solche Kartoffeln wird man auf keinen Markt finden. Nur mit viel Fantasie sind diese Racker als solche zu identifizieren. Vermutlich die gleiche europäische Vorgabe wie bei gerade gebogenen Bananen.

Harfen erklingen in Walhalla

Das Gleiche in grün wie bei der Grafik. Das begleitende Gedudel und der Krach der Maschinen in „Holy Potatoes! A Weapon Shop?!“ führt eher zu einer raschen Stummschaltung. Ansonsten ist man bald der 1. Tinnituspatient mit gleichzeitig erhöhten Stuhlgang.

TEST: Holy Potatoes! A Weapon Shop?! – Ungeschält, nicht gestampft
“Nach drei Jahren ist das Spiel jetzt auch auf der PS4 erschienen. Genug Zeit, um als Neueinsteiger ein umfangreiches Archiv von YouTube-Videos zu begutachten und einen Ersteindruck zu gewinnen. Allerdings wirkt das 1:1 umgesetzte Game bei einer solchen passiven Betrachtung sehr monoton und hätte nur eine Wertung von 2 verdient. Wenn man sich allerdings darauf einlässt und entsprechend veranlagt ist, kann es zu einem schönen Suchtspiel werden. Und wem das noch nicht reicht: unabhängig vom Hauptspiel kann der Käufer abwechselnd den DLC “Spud Tales: Journey to Olympus” zocken. Also die Arbeitshandschuhe angezogen und schmieden bis der Amboss schmilzt.”
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