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TEST: Silt – malerische Unterwasser-Knobelei

Mit Silt präsentiert uns Spiral circus games auf der PS5 ein hübsches kleines Indie-Abenteuer in den tiefen der See. Als namen- und stimmloser Taucher erkunden wir die Ruinen einer untergegangenen Zivilisation, lösen allerhand Umgebungsrätsel und ergreifen von verschiedenen Kreaturen Besitz. Was uns an dem Badespaß gefallen hat und wo es Schwächen gibt, erfahrt ihr in unserem Test.

Düster und Wunderschön

Die Screenshots vermitteln einen guten Eindruck des eigenwilligen Art-Styles von Silt. Die Welt sieht aus wie gezeichnet, dabei wird völlig auf Farben verzichtet. Wegen dem Look wird das Spiel daher häufig mit dem 2D-Klassiker Limbo verglichen. Die Umgebungen vermitteln jederzeit ein Gefühl der Bedrängnis. Unser Taucher kann nicht aufsteigen, sondern muss sich immer weiter vorkämpfen.

Auch die gelungenen Größenverhältnisse verstärken diesen Eindruck und sorgen dafür, dass wir uns ganz winzig und klein fühlen, während wir die verlassenen Ruinen erkunden. Auch die vielen Monster, die in der Tiefe schlummern, sind beeindruckend designed.

Die Geschichte wird zwar mit ein paar Sätzen eingeleitet, danach sind wir aber völlig auf uns allein gestellt. Unser Taucher spricht nicht, hat aber auch keine Gesprächspartner, bei denen sich das lohnen würde. Wir sind offenbar gefangen und wollen zurück an die Oberfläche. Um das zu erreichen, müssen wir eine mysteriöse Maschine in Gang setzen, für die wir leider 4 große Monster erledigen müssen. Als Motivation reicht das völlig und das Rätseln über und bestaunen der Umgebungen ist ein zentrales Spielelement. Dennoch gewinnt die Geschichte definitiv keinen Preis, dafür bietet sie schlicht zu wenig.

Rätsel und Bosskämpfe

Die meiste Zeit in Silt verbringen wir mit kleinen Knobeleien. Um in den Levels voranzukommen, müssen wir meist ein Hindernis aus dem Weg räumen oder einen Mechanismus in Gang setzen. Um das zu tun, können wir das Lebenslicht unseres Tauchers auf andere Meeresbewohner übertragen und deren Fähigkeiten nutzen. Währenddessen schwebt der verlassene Körper dann leblos und gruselig im Wasser.

Als Raubfisch können wir dann Seile durchbeißen, als Hammerhai bestimmte Wände zerbrechen oder als Zitteraal Maschinen mit Strom versorgen. Die Rätsel sind dabei nicht besonders schwer, gleichzeitig aber auch nicht so einfach, dass wir uns langweilen würden. Dennoch ist Silt zu großen Teilen ein eher langsames und gemächliches Spiel.

Auch die Bosskämpfe verlangen uns eher intensives Nachdenken als Geschick am Controller ab. Haben wir den Trick einmal raus, gewinnen wir auch relativ schnell. Leider gibt es insgesamt nur vier solcher Bosskämpfe. Die Steuerung ist insgesamt ziemlich simpel. Wir bewegen uns mit dem Stick umher, ansonsten brauchen wir nur zwei Tasten. Gegen Ende des Spiels warten dann aber ein paar hektischere Passagen auf uns, bei denen etwas mehr Genauigkeit angenehm gewesen wäre. Hier kann es vereinzelt zu Frust kommen, wenn wir ein eigentlich simples Level wegen der ungenauen Steuerung mehrfach wiederholen müssen.

Fazit

TEST: Silt – malerische Unterwasser-Knobelei
Fazit
"Silt ist ein kleines Indie-Spiel, das vor allem mit seinem düster-mysteriösen Design und seinem besonderen Setting in der Tiefsee begeistert. Der Erkunden der Umgebung macht Spaß, wenn man sich mit einer so leblosen Welt anfreunden kann. Spielerisch gibt es dagegen kaum echte Highlights, die Rätsel unterhalten aber gut, ohne je zu schwer oder zu leicht zu werden. Von den Bosskämpfen hätten wir uns mehr, von den schnelleren Passagen dagegen weniger gewünscht."
Pro
düstere Welt
Mysteriöses Unterwasser-Setting
Unterhaltsame Bosskämpfe und Rätsel
Contra
Leider nur vier Bosse
Wenig Geschichte
fummelige Passagen gegen Ende des Spiels
Jonas Herrmann

Gamer und Games-Redakteur aus München. Schreibe seit mehreren Jahren über Spiele und andere Dinge auf PlayFront, GamePro & Co.

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Jonas Herrmann
Tags: Silt

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