PS VR2: Rufe nach einer Rückerstattung werden laut, Sony hat ihre Kunden getäuscht

Der ausbleibende Support von PS VR2 durch Sony lässt inzwischen die Rufe nach einer Rückerstattung lauter werden. Hat Sony das Headset bewusst in den Sand gesetzt?

By Mark Tomson 5 comments
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PlayStation VR2-Besitzern muss es wie ein böser Traum vorkommen, mit ihrer innovativen und teuren Hardware einfach im Stich gelassen zu werden. Die Rufe nach einer Rückerstattung werden immer lauter, doch sind sie auch berechtigt?

Der Start von PS VR2 vor knapp 16 Monaten klang noch sehr optimistisch. Sony kündigte einen Titel nach dem anderen an und sprach von „großen Namen“ wie Horizon Call of the Mountain, No Man‘s Sky und Resident Evil Village. Entsprechend hoch waren die Erwartungen an die PS VR2, dass es in den Monaten nach der Markteinführung so weitergehen würde. Viele Spieler haben daher bereitwillig mehr als 600 Euro in die Hand genommen und in PS VR2 investiert. Ein großer Fehler?

PS VR2 Enttäuschung kam schneller als erwartet

Die Ernüchterung folgte nämlich recht schnell, denn der stetige Strom an Spielen blieb nicht nur aus, die meisten Veröffentlichungen waren eine große Enttäuschung oder teilweise absolut minderwertig auf das Headset portiert. Binnen des ersten Jahres gaben sogar etablierte VR-Entwickler wie First Contact Entertainment auf und machten ganz offen Sony für die mangelnde Unterstützung der eigenen Hardware verantwortlich.

Sicherlich gab es immer mal wieder einen Titel, der es wert war, auf der PS VR2 gespielt zu werden, keine Frage. Aber die ganz großen AAA- oder zumindest AA-Veröffentlichungen lassen sich auch heute noch an wenigen Händen abzählen und offenbaren damit, dass Sony die Kunden zumindest mit falschen Andeutungen getäuscht hat. Dass nun auch der interne Support für die PS VR2 eingestellt worden sein soll, wie vor wenigen Tagen berichtet wurde, wirkt ein wenig wie der letzte Sargnagel für eine Hardware, die im Grunde noch frisch auf dem Markt ist.

Anfangs begeisterte sogar das cleverer Verpackungs-Design der PS VR2
Anfangs begeisterte sogar das cleverer Verpackungs-Design der PS VR2

Sony sollte allen eine Rückerstattung für PS VR2 anbieten

In einem Meinungsartikel von TheGamer wird der aktuelle Stand der PS VR2 beschrieben und der Autor ist überzeugt, dass Sony jedem Käufer eine Rückerstattung anbieten sollte. Als Hauptargument wird das Fehlen von First-Party-Titeln angeführt, von denen Sony bisher nur zwei geliefert hat – Horizon: Call of the Mountain und GT7. Das ursprüngliche PS VR Headset kam auf über 30 Exklusivtitel, und selbst das wurde als viel zu wenig für den Erfolg des Headsets angesehen.

Der Autor schreibt hier:

„Leute, die die PSVR 2 gekauft haben, haben viel Vertrauen in Sony gesetzt. Sie haben gesehen, was mit der PSVR passiert ist, haben vielleicht sogar selbst in eine investiert und dem Unternehmen trotzdem eine weitere Chance gegeben. Sie haben einen enormen Aufpreis für ein Headset für ein glanzloses Horizon-Spiel und das Versprechen bezahlt, dass noch mehr kommen würden, und jetzt kommt nichts. […] Diese Leute sind Sonys treueste Kunden und Sony muss eine Geste machen, um die Dinge wieder in Ordnung zu bringen. Ich würde nie eine volle Rückerstattung erwarten, aber Guthaben, kostenlose Spiele oder sogar PSN-Abonnements würden deutlich machen, dass Sony seine Kunden auf eine schreckliche Art und Weise behandelt, wie schnell diese Hardware aufgegeben wurde.“

An sich gibt es gute PS VR2 Spiele

Dieser bezieht sich hier vor allem auf echte First-Party-Titel, von denen es in der Tat kaum welche gibt. Außer acht gelassen wird allerdings der Third-Party-Support, der alles andere als „nichts“ ist. Es gibt durchaus hervorragende Spiele für PS VR2, die in aller Regelmäßigkeit erscheinen. Ganz sicher nicht in dem Umfang, wie herkömmliche 2D-Spiele, aber es gibt sie.

Zudem sind noch eine ganze Reihe von Spielen für PS VR2 in den nächsten Monaten angekündigt, die ich als mindestens AA bezeichnen würde, darunter Alien Rogue Incursion, Wanderer: The Fragments of Fate oder Behemoth. Die spannendere Frage wird also eher sein, was kommt danach?

Die kürzlich angekündigte PC-Unterstützung für PS VR2 dürfte dem Headset sicherlich einen gewissen Schub verleihen, da Hunderte neuer Titel von SteamVR hinzukommen. Diesen fehlen jedoch fast alle Features, die das PS VR2-Headset im Grunde ausmachen. Insofern ist auch dies nur eine halbgare Lösung und sicherlich nicht das, was sich die PS VR2-Käufer der ersten Stunde vorgestellt haben.

Ich persönlich würde die Situation mit der PS VR2 nicht ganz so dramatisch beschreiben, aber auch bei Weitem nicht mehr so optimistisch, wie es Sony anfangs in Aussicht gestellt hat. Im Grunde sind sie damit schon Wiederholungstäter, sprich PS Vita, nur so schnell wurde noch keine Hardware von den Japanern abgesägt. Und das wird man Sony sicherlich nicht vergessen, denn diese sind maßgeblich für das Scheitern von PS VR2 verantwortlich, was in Zukunft hoffentlich entsprechend von den Spielern gewürdigt wird.

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