PlayStation Plus: Treue Abonnenten sind am Ende die Dummen

By Mark Tomson 16 comments
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PlayStation Plus entwickelt sich zunehmend zu einem Abodienst, der für die Spieler zum Luxus wird. Die Preise wurden zuletzt kräftig angehoben, ohne einen wirklichen Mehrwert dafür zu bekommen. Dabei zeigt sich, die treuesten PlayStation Plus Abonnenten sind am Ende die Dummen und zahlen meist drauf.

PlayStation Plus kostet derzeit in der Essential-Stufe 71,99 € jährlich, in der Stufe Extra 125,99 € jährlich und in der Stufe Premium 151,99 € jährlich. Damit hat es Sony zuletzt übertrieben und die Proteste gegen PlayStation Plus und die Preiserhöhung sind noch gut im Gedächtnis. Nicht wenige wollen zukünftig auf die Premium-Stufe verzichten und zumindest auf eine niedrigere Stufe wechseln. Das monatliche Angebot hält man so oder so für zu schwach, während echte Highlights oder Day One-Releases wie Formstars in diesem Februar eine Seltenheit sind.

Was man dafür bekommt, sind zwei kostenlose Spiele pro Monat, eine zeitlich begrenzte Spiele-Auswahl, den Multiplayer-Zugriff, Cloud-Speicher, hin und wieder Rabatte oder jüngst einen vergünstigten Zugriff auf Sony Pictures Core. Im Grunde ein attraktives Angebot, allerdings sehr individuell und selten voll ausgeschöpft.

PS5 Bundle bot kostenlose PlayStation Plus Mitgliedschaft

Im teuren PlayStation Plus Abo gefangen

Die Idee hinter einem Abo ist jeher die, dass man dauerhaft und Monat für Monat ein Teil dessen ist, eine konstante Einnahmequelle für Sony, die nie versiegt. Mal eben rein und wieder raus bei Bedarf, wie es zum Beispiel bei Netflix sehr gut funktioniert, geht bei PlayStation Plus leider nicht ganz auf. Das monatliche Abo wird mit einem Aufschlag berechnet, was im Zweifelsfalls also noch viel teurer ist.

Also entscheiden sich die meisten Spieler für das rechnerisch günstigere Jahresabo, womit Sonys Modell zunächst funktioniert und für den Moment höhere Einnahmen generiert. Wer hier jedoch nicht aufpasst, bekommt nach spätestens diesem Jahr die automatische Verlängerung zum aktuellen Kurs aufgedrückt. Immerhin erhält man vorab eine Benachrichtigung darüber. Von der automatischen Verlängerung sollte man dennoch Abstand nehmen und diese umgehend deaktivieren – aus mehreren Gründen.

Simpelste Verkaufspsychologie

Abgesehen von dem Umstand, dass man im zweiten Jahr den vollen Preis zahlt, wer weiß schon, ob man PlayStation Plus in einem Jahr gerade braucht? Viel vorteilhafter sind allerdings die Preisnachlässe, die als Nicht-Abonnenten winken. Es ist kein Geheimnis, dass bestehende PlayStation Plus User nur selten in den Genuss von Rabatten kommen. Euer Geld hat Sony schließlich schon und man wird oftmals automatisch von der nächsten Aktion ausgeschlossen. Worauf man wirklich abzielt, sind die Nicht-Abonnenten und unentschlossenen User, die regelmäßig und großzügig umworben werden. Dafür werden die simpelsten Tricks der Verkaufspsychologie angewendet.

Ich habe das nun über mehrere Jahre ausprobiert, beobachtet und jedes Jahr darauf ankommen lassen. PlayStation Plus Abo auslaufen lassen und warten. Bloß nicht sofort verlängern, denn die nächste Rabattaktion ist oft nicht weit. Ostern, Weihnachten, Black Friday, Cyber Monday und Singles Day geben sich inzwischen die Klinke in die Hand, es wird gefeiert, als würde das Geld auf den Bäumen wachsen. Und darauf setzt Sony wie jeder andere Onlinehändler auch.

Mit etwas Glück spart man sogar außerordentlich viel, nämlich dann, wenn Sony einen persönlichen Rabatt anbietet, wie zuletzt erst wieder im Netz zu lesen war. Ausgewählte User konnten von einem PlayStation Plus Nachlass von 35% profitieren, oftmals mit dem Hinweis „personalisiert“. Doch wer sind diese ausgewählten User und wer entscheidet darüber? Ich würde mal sagen: das System und der aktuelle Status dahinter. Dabei spielt es keine Rolle, ob man besonders viel im PlayStation Store einkauft oder seit 10 Jahren PlayStation Plus-User ist. Damit hat man Sony ohnehin schon glücklich gemacht.

Spezielle PlayStation Plus Angebote über die App

Es ist offensichtlich, dass Nicht-Abonnenten, oder jene, deren Abo gerade erst oder zumindest abgelaufen ist, eindeutig bevorzugt werden. Diese will Sony schließlich für PlayStation Plus zurückgewinnen, da man, wie erwähnt, das Geld der anderen bereits eingesammelt hat. Man muss es nur darauf ankommen lassen und etwas geduldig sein. Oftmals dauert es nicht lange, bis Sony die nächste Aktion anstößt und damit versucht, ehemalige Abonnenten wiederzugewinnen. Idealerweise vor den nächsten Quartalszahlen, wenn die offizielle PlayStation App mal wieder einen Push braucht oder man sich aus welchen Gründen selbst feiert.

Böse Absichten braucht man Sony damit nun aber auch nicht gleich unterstellen, die hier schlichtweg in die Marketingkiste greifen und altbewährte Mittel nutzen. Als PlayStation Plus User muss man nur mitspielen und dies für sich zu nutzen wissen.

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16 Comments
  • Nach vielen vielen vielen Jahren in denen ich durchgehend PS + hatte. Also seitdem es das eigentlich gab. Hab ich diesen Monat zum ersten Mal das Abo ablaufen lassen. Bei dem Preis im Vergleich zu dem was x Box zb leistet ist es einfach ungenügend.

  • Das Problem hat man fast in allen Verträgen. Bei Mobilfunk, Strom usw. bekommt man als Neukunde auch immer bessere Tarife und Konditionen.

    Nur kann man da ohne Problem wechseln und springen. Bei Spiele Abos eher nicht so toll.

    Aber ich habe eh noch PS+ bis 2026 zum alten Preis.
    Hab immer zugeschlagen bei Rabatten.
    Kann man ja ohne Probleme „stacken“.

    Scheinbar geht Sony diesen Weg erst seit kurzem. Vorher wurde mir das Angebot jedes Jahr angeboten.

  • Ja glaubt mir wie so oft keiner. Aber da ich os plus nur für die monatlichen Games (und seit 12 Monaten extra für den spiele Katalog) genutzt habe und kein online Zocker bin habe ich es auch in der ersten Januarwoche Woche auslaufen lassen.

    Die Steigerung kann ich so einfach nicht gutheißen. Ich bin eh dran der absolut nach und nach zu entsagen und wieder auf den Status von 2009 zu gehen. Weniger spiele, diese bewusst. Weniger streaming und die DVD und Blu-ray Sammlung entstauben.

    Filme auf disc sind so billig wie nie, gerade gebraucht. Und bei spielen habe ich ein backlog… Da kann ich zocken bis GTA 6 rauskommt.

    So eine unbeabsichtigte Detox hat auch geile Nebeneffekte.

    Ich wuhle mich gerade durch meine Lieblingsfilme aller Zeiten und da merkt man erst was da teilweise nur an Content bei den grossen rausgehauen wird.

    Gute Serien und Filme sind aktuell so selten, die kann man auch kaufen.

    Sorry für offtopic aber das ist für mich bei Film und Games genau das selbe.

    • hast aber mit deinem ganzen post recht. kann dir da nur zustimmen. es kommt so viel dreck heutzutage raus, da guckt man sich mal robocop, terminator, die alten star wars filme, jurassic park, die ganzen asia horror filme, final destination, 300, herr der ringe, phantasm, nightmare on elmstreet, hellraiser, jackie chan, jet li und unzählige andere filme an, sowas gibt es fast gar nicht mehr. bei spielen genauso. die älteren spiele sind meist geradlinier, besser inszeniert, man spielt es an einem stück durch, man erlebt etwas und hat eine super erfahrung anstatt 100h durch eine open world zu laufen, immer das selbe zu machen und dann das spiel wegzulegen ohne es zuende gespielt zu haben.

      klar gibt auch gute spiele heute, genauso gute filme, aber das qualitätsniveau ist krass gesunken. Anstatt sich dann jeden müll zu geben, sollte man einfach gezielt die rosinen rauspicken und sich überall das beste suchen. gute spiele oder filme, serien etc guckt oder spielt man eh mehrmals.

  • Immer nur MiMiMi.
    Man gibt viel mehr Geld für unnötigere Dinge aus.
    Ich für meinen Teil rauche nicht, trink wenig Alk, …
    Da tun mir die paar Euronen für PS Plus Extra nicht weh.

    • summiert sich aber und im endeffekt ist es einfach nicht gerechtfertigt, da es keine mehrleistung gibt. sony möchte einfach nur mehr geld. prinzipiell hast du recht, aber man könnte dann auch sagen, dass halt die spiele ja nur etwas teurer von 60 auf 80 Euro gegangen sind, im supermarkt die milch, der sprit, die nebenkosten. etc…. am ende des monats sind es hunderte von euro, weil jeder mehr möchte aber nicht mehr liefert. man muss hatl gucken, ob es das einem wert ist und wenn mehr leute sagen, dass sie das bei sony nicht mitmachen, dann muss sony mehr liefern für die kohle (wovon alle profitieren) oder sony müsste halt mal merken, dass es so nicht weiter geht. liegt doch in der macht des kunden, zu sagen bis hierhin und nicht weiter. wenn wir alles mitmachen, können wir auch 200 ps+ zahlen, alle spiele leihen statt kaufen und zahlen 1000Euro für die ps6. man gönnt sich ja sonst nichts 😉

  • Hab jetzt mal 12 Monate PS+ (günstigste Stufe) gekauft, da es 25 % Rabatt gab + zusätzlich günstiges Guthaben eingekauft, dann war der Preis schon in Ordnung. Ich will damit eigentlich nur Battlefield 2042 zocken. Die „gratis“ Games brauche ich nicht, ich kaufe es alles als Retail. Ich hätte nichts dagegen, wenn Sony noch eine „Online Gaming“-Kategorie einführen würde, aber kommt eh nicht, dann würden sicherlich weitere Leute auf die günstigere Version herunterstufen.

    Wir leben in einem Abo-Zeitalter und ich habe da keine Lust drauf. PS+ hatte ich auch seit längerer Zeit nicht mehr. Letztes Jahr mal für 1 Monat, weil ich via Cloud meine alten Speicherstände haben wollte, spiele eh meisten Singlepalyer-Games.

  • Wie Andreas schon schrieb:
    Ist bei allen Abos so. Während man bei Handy, Internet und Co ggfs. noch „nachverhandeln“ kann, wenn man als langjähriger Kunde beim Kundenservice Druck macht (sofern man darauf steht), schaut man bei Sony halt in die Röhre. Friss oder Stirb ist hier die Devise.
    Oder vielmehr „Friss die ganzen unnötigen Features die du garnicht willst oder Stirb ohne Multiplayer“.

  • Ich habe vor zwei Jahren für knapp 600 € PS Plus Premium bis 2034 gekauft. Durch günstiges Guthaben einige Jahre PS Plus Essential und dann für 150 € auf Premium hochgestuft. Das habe ich einerseits gemacht, weil ich von Preissteigerungen ausgegangen bin (damals hat PS Plus Premium 120 € pro Jahr gekostet) und andererseits habe ich erwartet, dass Premium mehr Features erhalten wird.
    Ob ich das zum jetzigen Zeitpunkt wieder machen würde kann ich nicht sagen. Die monatlichen Spiele variieren in ihrer Qualität und die guten hatte ich meistens schon gekauft. In PS Plus Extra gibt es viele gute Spiele. Hier habe ich auch viel gespielt. Störend ist allerdings, dass man erst grob einen Monat vorher informiert wird, welche Spiele den Katalog verlassen – für zeitintensive Spiele oftmals zu knapp. Als „Vorteil“ von PS Plus Premium habe ich einmal testweise das original God of War für die PS2 gestreamt.

    Man kann durch die gefühlten 350 Salestage im Jahr aber wirklich gut ohne PS Plus sparen.

    • Sony ziemlich sicher, PlayStation auch. PS Plus vielleicht nicht. Ist aber glaube ich recht unwahrscheinlich, dass PS Plus eingestellt wird. Und falls ja, wird es sicher vorher angekündigt und man wird entschädigt, da Leistung gekauft, für die man keinen Gegenwert erhält. Kann aber auch sein, dass ich dann nicht mehr lebe oder auch keine Lust mehr am Spielen habe. Ist natürlich ein Gamble. Kann natürlich auch sein, dass ich auf einem Teil sitzen bleibe.

    • PS und Sony ha bei x Box sieht es dagegen weniger gut aus soll ja 2028 schon den Konsolen Markt verlassen

    • Loool, und ich werde schon blöd angeguckt wenn ich sage dass ich, genau wie du mit Rabatten, mein PS Plus bis 2027 habe…

      Chapeau… 😉

  • Ist bei jedem (Abo-)Vertrag so, sei es Handy, Sportstudio, Streaming-Dienst, etc. Für Neukunden gibt es da meist die wesentlich besseren Angebote. Deswegen Kündigen und Neuabschließen, wie überall Aber dafür ein ganzer Artikel gegen Sony ist wieder Mal sehr stark von euch 😀

  • Da Spiele wieder entfernt werden fühle ich mich unter Druck gesetzt schnell noch das eine oder andere durch zu spielen . Kaufe mir eh alles was möglich ist auf disc, ab ins Regal und wenn man bock nimmt man sich SEIN Spiel und spielt. Ist auch wesentlich geiler in seinem Regal zu stöbern als in der digitalen Bibliothek wo alles geliehen ist.

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