Sind Pro Controller einfach nur unverschämt teuer?

By Mark Tomson 12 comments
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Von einigen Herstellern war man es bereits gewohnt, dass sie ihre Pro Controller auch zu Premium-Preisen anbieten. Nun ziehen immer mehr Hersteller nach, die diesen Markt für sich entdecken, sich bei den Preisen aber scheinbar weniger am tatsächlichen Wert, sondern vielmehr an der Konkurrenz orientieren, um diese dann zu überbieten.

Man muss sich nur einmal bewusst machen, dass es hier ein Zubehör geht, und dann auch noch jenes, welches regelmäßig das Zeitliche zuerst segnet. Trotzdem erreichen diese immer höhere Rekordpreise, die inzwischen an der 300 EUR Marke kratzen, also die Hälfte von dem, was die eigentliche Konsole dazu kostet.

Unverschämt teuer oder angemessen?

Was immer wieder auffällt ist, dass man für die Vermarktung ganz spezielle Begriffe für bereits vorhandene Funktionen erfindet. Nimmt man einmal den jüngst angekündigten Razer Wolverine V2 Pro für stolze 299 EUR, wird man super toll klingende Features wie HyperSpeed Wireless, Razer Mecha-Tactile Action Buttons oder HyperTrigger umgarnt. Abgerundet mit ein paar Extras wie einer Tasche oder besonders schicken Verpackung.

Razer Wolverine V2 Pro Controller für 299 EUR

Im Detail beschreiben diese jedoch nicht viel mehr als das, was die zu beschreibende Technologie gerade hergibt. Unter Razer HyperSpeed Wireless wird lediglich der 2.4Ghz Standard erklärt, welcher ein gängiger Standard ist. So soll durch einen toll klingenden Namen das Produkt lediglich höherwertiger erscheinen und den erhöhten Preis rechtfertigen, obwohl diese Funktion nichts besonderes ist. Da nimmt sich absolut kein Hersteller was, die alle eine aggressive Marketingschiene fahren um alles dahinter zu rechtfertigen. Das ist wie auf eine Wasserflasche ‘Vegan’ schreiben und 2 EUR mehr dafür zu verlangen.

Auch beim DualSense Edge von Sony muss man angestrengt nachgrübeln, was den Aufpreis von immerhin 170 EUR gegenüber dem regulären DualSense rechtfertigen soll: das man ein paar Designänderungen einfließen lassen hat, wodurch sich die Sticks austauschen lassen und das Anbieten zweier zusätzlicher Trigger? Oder ein paar Optionen, die sich wenn man will auch per Software im Spiel regeln lassen? Aus einem Guss wurde der reguläre Dualsense schließlich auch nicht gefertigt.

Sony ist in dem Punkt nicht weniger kreativ. Hier wird ein Schieberegler für Profile als „On-Controller-Benutzeroberfläche“ beschrieben, mit dem man zwischen Steuerungsprofilen wechselt um Spiellautstärke, Chat-Balance, Controller-Profil etc. einzustellen. Vieles wirkt in dem Punkt mehr nach Hokus Pokus, anstatt nach bahnbrechenden Technologien, die das Gaming-Erlebnis instant so viel besser machen sollen.

Pro Controller haben ihre Vorteile, aber?

Das soll nicht heißen, dass der grundsätzliche Gedanke hinter einem Pro Controller die Abzocke der User ist, in dem man mit wenig Aufwand den maximalen Profit herausholt. Der größte Vorteil sind mitunter die zusätzlichen Tasten, Paddles usw., die ein unnötiges Umgreifen oftmals überflüssig machen. Diskussionswürdig sind allerdings die Preise für solche verhältnismäßig kleine Extras, wo man sich die Frage stellen muss, ob das Preis-/ Leistungsverhältnis tatsächlich fair ist?

SCUF Reflex Pro Controller Rückseite

Einen großen Vorteil, den man bei Pro Controllern ebenfalls immer wieder sieht, ist das Ersatzteilgeschäft. Pro heißt halt nicht, sie wurden aus Kryptonit gefertigt, sondern gehen genauso schnell kaputt wie jeder andere Controller auch. Dann ist es zwar praktisch, dass man einzelne Parts austauschen kann, in den wenigsten Fällen aber zum Nulltarif. Bei Sony zum Beispiel schlägt ein simples Stickmodul allein mit 25 EUR zu Buche – ein Zusatzgeschäft, das man offenbar von Anfang an mit einkalkuliert hat. In der Gänze steigt der Preis damit Stück für Stück auf ein Niveau, welcher sich immer schwerer rechtfertigen lässt. 

Pro Controller haben sicherlich ihre Daseinsberechtigung und können hier und da auch einen Vorteil mitbringen. Entscheidend sind letztendlich aber die eigenen Skills, denn nur ein Pro Controller macht noch lange keinen Meister. Preislich gesehen werden zudem nicht wenige die Zähne knirschend aneinanderreiben, wenn man die tatsächlichen Kosten dagegen aufwiegt.

Sind die Preise für Pro Controller euer Meinung nach gerechtfertigt oder völlig überzogen?

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12 Comments
  • Ganz ehrlich:
    ich habe mir meinen “Scuf” selbst gebaut, 10 Minuten Arbeit und 12.99 Euro für die Paddles und ich habe einen “Pro-Controller” für 73 Euro.

    Viel mehr als die Paddles benötige ich sowieso nicht.

    Preise sind völlig überteuert und einige Anbieter wie beispielsweise Scuf haben sehr minderwertige Qualität und einen grauenhaften Service.

    • Endlich einer der das versteht das scuf kein mastab sein sollte wie teuer so ein controller sein darf und vorallem wie du sagt die minderwertige Qualität

    • Manche brauchen aber einfach mehr und mehr ist teurer vor allem wenn sich die Sticks abnutzen wie Stick Drift ist das ganze mit 30€ und ein paar Sekunden repariert

  • Max 200€ darf so ein ding kosten also.
    Das razer 300€ verlangt ist klar, wahrscheinlich geht ein teil davon an Sony weil man offiziell lizenziert ist. Außerdem hat razer das Problem das davon erstmal nicht soviel produziert werden können wie bei Sony. Sony hat wahrscheinlich eine Produktionstrasse für normale ds und eine für edge da man es als offizieles Produkt Reihe anbietet

  • Ich weiß ja nicht was manche mit ihrem Controller machen aber meine DS4 haben Jahre gehalten. Hatte am Ende sogar noch den Controller der mit der Konsole geliefert wurde. Einzig den Akku habe ich irgendwann getauscht weil der schneller leer war als er geladen wurde…
    Und ich zocke recht viel.
    Ab und zu wird das Teil mal zerlegt und gereinigt, dann hält es auch lange.

    Wenn irgend ein Choleriker meint seine Controller an die Wand zu werfen kann er auch ruhig zur Kasse gebeten werden, das ist dann sein Problem.
    Und Ersatzteile bekommt man auch für die normalen Controller im Netz, die ist kein Problem.
    Einzig die Paddels wären für mich ein Kaufgrund jedoch hat mich bis jetzt der hohe Preis daran gehindert.

    • Ja, schade, dass es nicht einfach das Back Button Attachment für den Dual Sense gibt, wie beim Dual Shock. Die Paddles sind eigentlich das einzige, was mich reizt.

    • Oder du baust es selbst ein, ist nicht schwer.
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    • Ja, habe ich schon gesehen, als Elektriker ist das auch kein Problem für mich, jedoch geht dann die Garantie flöten…

    • Also da brauchst dir keine sorgen zu machen, dan sind nur steck Kabeln du brauchst nix löten es sei den du willst l3/r3+touchpad. Diese kabel emuliren die tasten Eingaben und leiten es an die rucktasten
      Du kannst es wieder Rückgängig machen ohne das man es sieht indem du die original kabel wieder einsteckst, auserdem ist dein launch controller bestimmt sowieso 2 Jahre alt also ist doch egal wegen Garantie. Und du bist Elektriker also handwerklich begabt, ich z.b musste mir alles selbst über YouTube beibringen.
      Der dualsense ist so leicht aufgebaut, ich hatte auch am Anfang bedenken gehabt aber ist halb so wild. Der Anbieter hat auf YouTube sogar Video wie man das macht mit time steps ohne laber. Im liefer Paket ist alles enthalten, Ersatz Schrauben, Anleitung selbst der passende Schraubenzieher

    • Ein zusätzlicher Nachteil ist hier allerdings, dass man jeden Controller anpassen muss. Bei der offiziellen Erweiterung kann man diese einfach an andere Controller anstecken. Und wir wissen alle, dass ein Controller nicht zwangsläufig eine Gaming Session durchhält ;P

    • Ja das stimmt das fand ich an attachment am besten aber es gibt auch Ersatz Akkus die man einbauen kann, kosten 30€
      Halten bei ps5 spielen mit haptick feedback und triggern über 8std. Bei einbauen ist quasi ein weg wie bei den rücktasten und stick wechseln.
      Wie ich schon geschreiben hatte wenn man alles selbst macht ist man bei 90€ ungefähr den controller hat man ja schon
      Edit: ist ein Akku von PAXO(deutsches unternehmen), ist in Moment nicht aufwindbar bei amazon, ob Sony dahinter steck? 🙂

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