„Grim Fandango“ erschien ursprünglich 1998 für den PC, einer Zeit in der 3D noch in den Kinderschuhen steckte. Konsolenspieler kamen nie in den Genuss der Adventure Games, das als eines der Genre Meisterleistungen angesehen wird, während PC Spieler mit der Kompatibilität des Spiels auf neueren Geräten zu kämpfen hatten. Als Tim Schäfer während der E3 2014 eine Remastered Version des Klassikers ankündigte, war die Freude groß. Jetzt stellt sich die Frage, was Remastered wurde und ob das Spiel noch immer mit neuen Titeln mithalten kann.
Willkommen in der Welt der Toten
Kombinationsgabe und ein gutes Auge notwendig
„Grim Fandango“ ist ein Puzzle Adventure, auch Point & Click genannt. Auf der PS4 gibt es allerdings wenig Point & Click, stattdessen bewegt man sich klassisch mit dem Controller durch die vorgerenderten Gebiete und lässt Manny auf Knopfdruck Gegenstände aufheben oder inspizieren. Die Navigation mit dem Controller funktioniert wunderbar und geht leicht von der Hand, was daran liegt das „Grim Fandango“ schon zu seinem ursprünglichen Release für den Controller konzipiert wurde. Ein Point & Click Interface gab es damals nicht, dies wurde erst später von Fans des Spiels extra entworfen. Wer nicht auf das Point & Click Feature verzichten will und eine PS Vita besitzt, kann das Spiel auf dieser auch mit Touch-Funktionen spielen, denn diese enthält die Fan-Verbesserungen.
Ausgezeichnete Vertonung
Viele wird es freuen zu hören des „Grim Fandango“ über eine ausgezeichnete deutsche Vertonung verfügt. Manny wird in der deutschen Fassung z. B. Von Tommy Piper gesprochen, den viele unter auch vielleicht als die deutsche Stimme von ALF kennen. Ebenfalls mit dabei ist Jürg Löw, der in unzähligen Hörspielen mitwirkte und in der deutschen Fassung von Dragonball Oberteufel Piccolo vertonte.
Aus Alt mach Neu
Was auffällt ist das sich im Remaster grafisch nicht wirklich viel getan hat. Die 3D Modelle kommen nun hochauflösend daher während Licht und Schatten nur realistisch auf die Spielumgebung einwirken, was deutlich zur Atmosphäre des Spiels beiträgt. Die Hintergründe des Spiels wurden jedoch so belassen, wie sie bereits 1998 über den Bildschirm flimmerten, was allerdings nicht bedeutet das es sich hier um niedrig auflösendes Material handelt. Das sich die Hintergründe, die Double Fine 1998 ablieferte, auch heute noch sehen lassen können, sollte eher als Kompliment gesehen werden und spricht für deren Qualität. Die Spielhintergründe kommen in eine 4:3-Auflösung daher, können aber wahlweise auf 16:9 gestreckt werden, was aber ehrlich gesagt bescheiden ausschaut.
Ebenfalls neu ist die teilweise erweiterte orchestrale Musik. Stücke, die damals noch zum Großteil digital eingespielt wurden, hat Double Fine für die Remastered Version nun von einem Orchester einspielen lassen. Was Hardcore Fans womöglich sauer aufstoßen lässt, gefiel mir wirklich sehr gut. „Grim Fandango“ hat meiner Meinung nach einen der besten Soundtracks der letzten Jahre und unterstreicht die Atmosphäre des Spiels damit wunderbar. Besonders das zwete Jahr des Spiels kann mit seinem wunderbaren Jazz Soundtrack überzeugen. Hier kann es schon mal vorkommen, dass man einige Minuten innehält und nur der Musik lauscht.
Die letzten beiden Boni, die die Remastered Version für uns parat hält, sind Audiokommentare von Double Fine und eine Art Galerie. Die Audiokommentare stehen gleich zu Beginn des Spiels bereit, müssen aber erst in den Optionen aktiviert werden und selbst dann werden sie erst auf Tastendruck abgespielt. Ein nettes Feature, das vor allem gefallen bei Fans finden wird.
Wer dann noch nicht genug „Grim Fandango“ hat, kann sich die Art Galerie zu Gemüt führen, die nach und nach freigeschaltet wird, um Spoiler zu vermeiden.
[asa]B00GWUSG8U[/asa]