Wer auf der Playstation 3 auf der Suche nach Spielen des Jump&Run-Genres ist, wird abgesehen von Spielen wie „Ratchet&Clank“, Rayman und LittleBigPlanet“ kaum fündig werden. Das einst so beliebte Genre wich in den vergangenen Jahren immer mehr den Shootern und anderen action-lastigen Spielen, die sich einfach besser verkaufen zu scheinen.
Mit dem Launch der Playstation 4 möchte Sony anscheinend wieder ein Stück vom Kuchen abhaben, denn der prompt erschienene Hüpfer „Knack“ richtet sich vor allem an die jüngere Generation. Wieso der Titel sein Potenzial lange nicht auszuschöpfen weiß, ihr unabhängig von eurem Alter aber unter Umständen trotzdem einen Blick riskieren könnt, verraten wir euch in unserem Test.
Story ???
Gameplay
Knack besteht aus vielen kleinen durch die Luft fliegenden Relikten, auf die ihr während des Spielverlaufes ständig stoßt. Sammelt Knack diese ein, wird er größer und größer. Somit seid ihr entweder richtig niedlich klein wie ein Hund oder gigantisch groß wie Godzilla. Dies wirkt sich natürlich deutlich auf eure Stärke aus. Während ihr als kleiner Zwerg mehrere Schläge für einen Gegner braucht, wird dieser sobald ihr groß seid mit einem Schlag dem Erdboden gleich gemacht. Leider habt ihr auf eure Größe kaum einen Einfluss, was auch das größte verschenkte Potenzial von Knack darstellt. Das Spiel schreibt euch vor wann ihr groß und klein zu sein habt. Ständig kommt es vor, dass ihr in einem Raum viele Relikte sammelt, sodass ihr letztendlich groß seid, nur um sie dann noch im selben Raum am Ende zum Öffnen einer Tür verwenden zu müssen, wonach ihr wieder schrumpft.
Dies führt zu regelmäßiger Frustration, da dem Spieler dadurch kein Anreiz durch stetige Verbesserung gegeben wird, sondern sogar das Gegenteil der Fall ist. Im Verlaufe des Spiels kombiniert ihr eure Relikte auch mit weiteren Materialien wie Eis, Holz und Metall, was ein wenig Abwechslung ins Gameplay bringt. Anstatt dies zum Vorteil zu nutzen, indem der Spieler selbst hin und wieder nachdenken muss welche Form er verwendet, wird euch auch dies vom Spiel vorgeschrieben. In Kombination mit den schlauchartigen Leveln, in denen es keinerlei alternative Wege gibt, wird euch somit ein 100% lineares Spiel vor die Füße geworfen. Lediglich einige Geheimtüren lassen sich finden um mit der Zeit kleine Verbesserungen freischalten, indem mehrere Teile davon per Zufallsprinzip gefunden werden müssen. Die meisten Verstecke sind jedoch so offensichtlich, dass es schon fast lächerlich erscheint und voraussichtlich schon nach über der Hälfte des Spiels einen der Boni vollständig gesammelt habt. Den größten Teil des Spiels werdet ihr mit dem Kämpfen gegen Kobolde, Roboter, Spinnen und sonstige Tiere verwenden.
Ähnlich wie die Story ist auch die Steuerung äußerst einfach gehalten. Euch stehen nur zwei Knöpfe zur Verfügung: Schlagen und Springen. Dadurch gestalten sich die Kämpfe nicht sonderlich abwechslungsreich. Zwar gibt es zahlreiche unterschiedliche Gegner, die zunächst kurz beobachtet werden müssen, um den richtigen Moment für den Angriff zu entdecken, dann heißt es aber immer nur springen und auf die Vierecktaste hämmern. Nur wenn ihr genug Sonnenkristalle gesammelt habt, könnt ihr zwischendurch eine der drei Superattacken ausführen. Diese können jedoch nur sehr selten als Joker eingesetzt werden und bereichern dadurch auch nicht das normale Gameplay im Kampf.
Der Koop-Modus rettet es etwas …
Zur Rettung von Knack kann die komplette Story lokal zu zweit absolviert werden, denn zu zweit langweilen ist immer besser als alleine. Tatsächlich kommt zumindest beim höchsten Schwierigkeitsgrad Spaß beim gemeinsamen Plätten der Gegner auf. Doch auch hier wurde leider wieder einiges an Potenzial verschenkt. Der zweite Spieler wird vom Spiel lediglich als nette Zugabe behandelt und spielt im Prinzip keine Rolle. Auf Knopfdruck kann er beitreten, wenn er stirbt steigt er einfach ein paar Sekunden später wieder ein – so oft er will. Nur wenn Knack, also der erste Spieler, stirbt, dann müsst ihr gemeinsam vom letzten Kontrollpunkt aus starten. Somit kommen gewiefte Spieler schnell auf die Idee bei heiklen Passagen doch einfach den Crashtest-Dummy Spieler Nummer 2 nach vorne zu schicken, anstatt mit einem Schlag zu sterben und wieder am Anfang zu starten.
Leider richtet sich auch die Kamera, die auch im Einzelspieler schnell mal Probleme im Kampf machen kann, nicht auf zwei Spieler ein und folgt lediglich Knack. Somit ist der zweite Spieler schnell außerhalb des Bildschirms verschwunden, der dann nicht sieht, wie er gerade kämpft bzw. höchstwahrscheinlich eher stirbt. Nach ein paar Sekunden außerhalb des Bildschirms wird er einfach zu Knack teleportiert, womit Bewegen zwischen den Kämpfen hinfällig wird und sich Spieler 2 noch unbedeutender vorkommt. Schade, denn grundsätzlich vermissen wir lokale Koop-Spiele schmerzlich in letzter Zeit, weshalb Knack hier trotz der mageren Umsetzung einen dicken Pluspunkt erhält.
Für den Anfang sieht es gut aus …
Entwickler: Sony Japan Studios
Publisher: Sony Computer Entertainment
Release: erhältlich
Offizielle Homepage: www.playstation.com/knack
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