Sly Cooper ist zurück! Nach einem HD-Remake der ersten drei Teile und einem Gastauftritt in „All-Stars Battle Royal“ schaffen der sympathische Waschbär und sein Team mit dem ersten wirklich neuen PS3 Ableger „Jagd durch die Zeit“ nun endlich nach dem Motto „Besser spät als nie“ den vollständigen Sprung in die nächste Generation. Doch nicht nur die Geschichte handelt von der Vergangenheit, auch das Gameplay und die Grafik orientieren sich an der alten Zeit, was heutzutage eher selten ist. Ob der 3D-Plattformer in der aktuellen Zeit wohl noch immer bestehen kann?
Der neue Titel knüpft beinahe nahtlos an die Geschehnisse des Vorgängers an. Eigentlich hatten sich Sly, Murray und Bentley schon aus dem Verbrechergeschäft zurückgezogen, doch als Bentley plötzlich auffällt, dass zahlreiche Seiten aus dem „Buch der Meisterdiebe“ einfach spurlos vor seinen Augen verschwinden. Jemand scheint an der Geschichte herumzuspielen und den Cooper-Clan auslöschen zu wollen! Natürlich kann Sly das nicht zulassen, weshalb er sein altes Team wieder zusammentrommelt. Mit Murrays zur Zeitmaschine umgebauten Van starten die drei in ein neues Abenteuer, bei dem sie an viele verschiedene Orte wie Japan oder England gelangen, an denen sie auf die legendären Vorfahren von Sly treffen.
Immer locker von der Hand …
Aber nicht nur Bentley zeichnet sich durch seine Minispiele aus. Immer wieder werden wir vor winzige Aufgaben und Rätsel gestellt, wie etwa mit Murray eine Tanzaufgabe im „Parrapa the Rapper“-Stil zu erfüllen oder mit einer Kugel eine Kettenreaktion auszulösen. Durch die vielfältigen Aufgaben kommt es immer wieder zu neuen Erlebnissen und Eindrücken, die das Spiel nicht langweilig werden lassen.
Eine weitere Besonderheit sind Sly’s Ahnen. In verschiedenen Passagen eröffnet sich die Möglichkeit, in die Rolle dieser zu schlüpfen. Jeder von ihnen besitzt dabei seine eigenen Spezialfähigkeiten, wie Supersprünge, besondere Waffen oder andere Eigenschaften. Auch durch neue Kostüme, die im Laufe der Level erbeutet werden und durch neue Fähigkeiten, welche mit gestohlenem Geld zu kaufen sind, lässt sich Sly’s Verbrecherhandwerk erleichtern.
Durch die offen gehaltene Spielwelt ist es möglich, sich noch tiefer in die jeweiligen Level zu begeben und mögliche Schätze zu bergen oder lustige Features zu entdecken. Außerdem kann die Spielwelt frei erkundet sowie in der Zeit hin und her gereist werden. Eine wirklich schöne Sache, die sich die Entwickler da haben einfallen lassen! Die leicht verständliche Steuerung, die intuitiv aufgenommen werden kann, kommt einem da sehr entgegen und lässt einen direkten Einstieg in das Spiel zu.
Alles in allem ist das Gameplay wirklich klasse. Es ist sehr abwechslungsreich, stellt immer wieder neue Herausforderungen und wird nie langweilig. Einzig die relativ langen Ladezeiten, sowie die stumpf wirkende deutsche Synchronisation stoßen negativ auf. Zudem scheinen die Gegner nicht besonders intelligent zu sein, wodurch das Spiel teilweise zu einfach wird. Aber das schadet der Spielfreude keineswegs, sondern ist dadurch vielleicht für PlayStation-Neueinsteiger gut geeignet.
Optisch eine Nostalgiereise …
Cross Gaming …
Wer sich dazu entscheidet, die PS3-Disc-Version zu kaufen, kommt wieder einmal in den Genuss des Cross-Gaming. Heißt: „PS3 Version kaufen, auf PS3 und Vita spielen“. Spielstände werden dabei synchronisiert, damit man direkt unterwegs da weitermachen kann, wo man zu Hause aufgehört hat. Sly 4 beinhaltet zudem auch ein „Augmented Reality Feature“: Hält man die PS Vita vor das laufende Spiel auf der PS3, können versteckte Objekte entdeckt werden. Eine gute Idee, die PS Vita aktiv einzubinden, wobei das Prinzip ein wenig an das der Wii U erinnert.