PS5 Pro: Diese Fehler muss Sony zum Launch vermeiden

Die PS5 Pro erscheint voraussichtlich noch in diesem Jahr. Welche Fehler Sony vermeiden muss, um einen ähnlich chaotischen Launch wie bei der PS5 damals zu vermeiden.

By Mark Tomson 20 comments
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Der eher chaotische Start der PS5 vor dreieinhalb Jahren ist vielen noch gut in Erinnerung, und die aktuelle Generation hat für sehr viele Spieler erst viel später begonnen. Das war nicht nur enttäuschend, sondern sollte auch eine Lehre sein, wie ein Launch nicht ablaufen sollte.

Natürlich waren die damaligen Umstände für Sony nicht einfach – die unterschätzte Nachfrage nach der Konsole, die Pandemie, die ausgeklügelten Scalper-Systeme – all das trug dazu bei, dass der Frustpegel bei vielen Spielern enorm hoch war und nicht wenige die Generation für sich abschrieben. Doch wie heißt es so schön: Aus Fehlern lernt man (hoffentlich), um es beim nächsten Mal besser zu machen! Die Chance dazu hat Sony mit der PS5 Pro, die noch in diesem Jahr auf den Markt kommen soll. Um ein ähnliches Chaos wie damals zu vermeiden, sollten insbesondere die folgenden Aspekte gut vorbereitet werden, damit die PS5 Pro von Anfang an überzeugt.

PS5 Pro Verfügbarkeit

An erster Stelle steht natürlich die Verfügbarkeit der PS5 Pro, die vielleicht nicht so stark nachgefragt wird wie die PS5 selbst, aber die verfügbaren Einheiten sollten mindestens ausreichen, um die Nachfrage zu decken. Es gibt genügend Möglichkeiten, die anfängliche Nachfrage zu ermitteln, wie es bei jedem Spiele-Launch der Fall ist. Dies sollte sich leicht auf die Hardware übertragen lassen.

Dazu gehört auch, dass der Vertrieb nicht ausschließlich über den eigenen Store und über Wartelisten oder ausschließlich online erfolgt. Das führte damals zu enormen Frustrationen und einem Gefühl der Zweiklassengesellschaft, in der vor allem diejenigen benachteiligt waren, die nicht rund um die Uhr vor dem PC sitzen und auf den nächsten Drop warten konnten. Hier ist auch der stationäre Handel gefragt, der eng mit Sony zusammenarbeiten muss, um den Launch so erfolgreich wie möglich zu gestalten. Die PS5 Pro muss überall gleichzeitig verfügbar sein – online, im Handel, per Vorbestellung.

Die PS5 Pro als seltene Gelegenheit für einen kleinen Neustart?
Die PS5 Pro als seltene Gelegenheit für einen kleinen Neustart?

Keine „leeren“ Versprechungen

Abgesehen vom Glück, die PS5 damals überhaupt bekommen zu haben, waren die Versprechungen im Vorfeld viel zu groß, vor allem, was die Features betraf. Am Ende brauchte Sony fast drei Jahre, um fast alle Versprechen einzulösen, die ein halbes Jahr vor dem Start der PS5 gemacht wurden.

Die bekanntesten Beispiele sind die Unterstützung des internen SSD-Speichers, 3D-Sound über Heimkino, Soundbars & Co., die Unterstützung externer Speicher, Auto Low Latency Mode (ALLM), Variable Bildwiederholrate (VRR) etc. sowie 8K-Inhalte, die bis heute fehlen und erst kürzlich von Sony überraschend abgesagt wurden. Theoretische Versprechungen sind wenig wert, wenn man ungeduldig darauf warten muss, vor allem über einen so langen Zeitraum.

Spiele für PS5 Pro gemacht

Nicht ganz so unwichtig sind die Spiele für die PS5 Pro, die von Anfang an zeigen müssen, wofür die Konsole gut ist. Bei der PS5 gab es damals einige Spiele, die sofort gezeigt haben, was man von dieser Generation erwarten kann. Seitdem ist es aber etwas ruhig geworden, bzw. die Erwartungen wurden nicht ganz erfüllt. Der Traum von standardmäßigen 4K bei 60fps oder einer Raytracing-Generation muss weiterhin geträumt werden. Viel zu oft hört man noch, wo Abstriche gemacht werden müssen, weil die anfänglichen Versprechungen viel zu hoch gesteckt waren.

Zum Launch der PS5 Pro sollten mindestens 2 bis 3 Spiele verfügbar sein, die die Hardware sofort ausreizen, damit sich der Kauf auch wirklich lohnt. Hier ist vor allem Sony gefordert, den First-Party-Output deutlich zu erhöhen.

Keine endlose Remaster-Parade

Es ist zu befürchten, dass die PS5 Pro vor allem dazu genutzt wird, Spiele, die ohnehin schon in dieser Generation recycelt wurden, noch einmal für die PS5 Pro aufzufrischen. An sich ist es ja nicht verkehrt, bestehenden Spielen ein kleines Upgrade zu verpassen, aber bei der PS5 Generation nimmt das etwas überhand.

Was es braucht, sind vor allem frische, neue Spiele, neue Marken und Franchises, von denen man nicht sagen kann, das haben wir alles schon mal gesehen, nur jetzt ein wenig hübscher. Ich persönlich hoffe, dass Sony wieder den Mut hat, mehr neue IPs auf den Markt zu bringen, wie damals bei der PS4, von denen man am Ende sagen kann: Das ist ein Spiel dieser Generation, mit dem ich die nächsten Jahre etwas verbinden kann.

Die PS5 braucht Spiele, die allein für diese Generation stehen
Die PS5 braucht Spiele, die allein für diese Generation stehen

Kommunikation mit den Spielern

Sonys größtes Problem in dieser Generation ist neben der Hardware und den Spielen vor allem die Kommunikation mit den Spielern, die immer mehr auf der Strecke bleibt. Aus „For the Players“ wurde „unpersönlicher geht es kaum“, was unnötig Unsicherheit und Enttäuschung schürt.

Gelegentliche Blog Posts, langweilige State of Plays und das Fehlen großer Shows sind weit entfernt von dem, was zu PS4-Zeiten unternommen wurde, um die Begeisterung für PlayStation aufrechtzuerhalten. Das ist aber entscheidend, damit Fans auch Fans bleiben und nicht nur als zahlende Kunden gesehen werden.

Ich denke, dass die PS5 Pro eine seltene Gelegenheit ist, aus den Fehlern dieser Generation zu lernen und nicht darauf zu vertrauen, dass alles nur von den Zahlen her gut läuft. Natürlich war bei der PS5 nicht alles schlecht, ganz im Gegenteil, aber etwas mehr Anstrengungen wären wünschenswert, vor allem wenn man sieht, was bei Microsoft und der Xbox in den nächsten Monaten ansteht.

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