TEST: Lost Planet 3 – Der Kampf gegen die Akriden beginnt von vorne

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Capcom meldet sich mit „Lost Planet 3“ zurück; ein Franchise, das einst äußerst erfolgreich durchgestartet ist und mit seiner ersten Fortsetzung und dem Spin in ein wärmeres Klima die Fans dann doch mehr enttäuscht hat.

Mit Spark Unlimited als neuer Entwickler unternimmt man nun eine kleine Zeitreise und besinnt sich an die Anfänge von Lost Planet zurück, einer Zeit, wo der Planet noch unter einer dicken Eisschicht begraben war. Erzählt wird diesmal die Geschichte von Jim Payton, ein Mechaniker, der einen riesigen Reparaturroboter bedienen kann. Aufgrund von fehlenden finanziellen Mitteln, seine Frau und seinen Sohn zu versorgen, verlässt Jim die Erde und begibt sich auf den Planeten E.D.N. III, um dort das nötige Geld zu verdienen, welches ihm auf der Erde fehlt.

Zeitlich spielt „Lost Planet 3“ ca. 50 Jahre vor dem zweiten Teil. Jim heuert bei der Firma NEVEC an, um für diese wertvollen Ressourcen des Planeten zu erforschen und abzubauen, welche gleichzeitig als Hoffnung für die gesamte Erde gelten. Nach einem Unfall realisiert Jim jedoch, was es wirklich mit den Schneepiraten auf sich hat und welche dunkle Vergangenheit die ehemaligen Kolonialisten hier zurückgelassen haben. Die Story von „Lost Planet 3“ stellt einen der Schwerpunkte des Spiels dar, nachdem man sich von der KoOp-Idee in „Lost Planet 2“ wieder verabschiedet hat. So wirklich in Fahrt möchte diese dennoch nicht kommen und wartet mit zu wenig echten Highlights auf, obwohl das Potenzial hierzu durchaus vorhanden ist. Dafür kann der spielerische Part wieder Einiges aus dem Titel herausholen.

Zu den Missionen, die man auf E.D.N. III erledigen muss gehören unter anderem das Reparieren von lebensnotwendigen Gegenständen oder das Aufsuchen von sogenannten Thermalstationen, welche Thermalenergie beinhalten. Diese wird unter anderem als Währung eingesetzt, aber vor allem um die riesige Station mit Energie zu versorgen, auf der man lebt. Schnell wird klar, dass diese einfach klingenden Aufgaben schwerer sind als gedacht. Zum einen wird der Spieler permanent von Akriden angegriffen oder ist schweren Eisstürmen ausgesetzt, die er überleben muss. Allerdings hat der Spieler einen nützlichen und vor allem lebensrettenden Helfer, die sogenannten Mechs. Diese übergroßen Roboter sind schon aus den Vorgängern bekannt, die euch unter anderem vor den schweren Eisstürmen beschützen und auch gegen die Akriden eingesetzt werden können.

Insbesondere aber in Bosskämpfen sind die Mechs äußerst nützlich, an denen es im Spiel keinesfalls mangelt. Die Bosskämpfe sind gewohnt fordernd umgesetzt, in denen ihr euch zum Teil Akriden gegenüber seht, die nie zuvor gigantischer waren. Präzise Schüsse sind notwendig, um die Schwachstellen der gepanzerten Monster zu treffen. Neben den Bosskämpfen machen euch aber auch die kleineren Akriden mächtig zu schaffen. Diese sind zwar leichter zu töten, erscheinen aber oft in großer Anzahl, was sie dadurch genauso gefährlich macht, wie ihre großen Brüder, die für gewöhnlich tief unter der Oberfläche des Planeten Zuhause sind.

Im Kampf können die Mechs aber auch eines der größten Mankos darstellen, da diese ursprünglich nur zu Reparaturzwecken dienen sollten und nicht wie im Vergleich zum ersten Teil als Kampfmaschinen, die bis unter die Zähne bewaffnet sind. Hier bietet es sich an, seinen Blechkopf aufzuwerten, ihn stärker zu machen und somit immer auf dem „neusten“ Stand zu sein. So kann hier der Angriff verbessert oder auch ganze Kombos mit eingebaut werden. Diese geschieht mithilfe von Upgrades, welche es zunächst beim Waffenmeister zu erwerben gilt. Diese Upgrades, sowohl für den Mech als auch der Kauf von Waffen und deren Verbesserungen, lässt man sich auf E.D.N. III jedoch gut und teuer bezahlen, wobei hier wieder die Thermalenergie dein Helfer in der Not sei kann.

Was ein wenig Schade ist, dass es nicht mehr so viele Mechs zur Auswahl gibt, wie im Vergleich zu den Vorgängern. Dort hatte man eine deutliche größere Auswahl an „Begleitern“, sowohl im Multiplayer wie auch in der Kampagne. In „Lost Planet 3“ bleibt einem fast ausschließlich der Reparaturoboter und die Upgrademöglichkeiten.

Wer keine Lust hat ständig Aufträge zu erfüllen, der kann sich auch auf Erkundungstour auf dem Planeten begeben. Denn wer suchet, der findet auch. Überall könnten wichtige Teile liegen, die benötigt werden, um zum Beispiel seinen Mech zu verbessern. Dies ist natürlich eine willkommene Neuerung in „Lost Planet 3“, was weit über simple Upgrades hinaus geht. Im Vorgänger folgte der Spieler stupide einer Route, von der man kaum abweichen konnte, um die Welt zu erforschen. Natürlich ist der Radius, welcher in „Lost Planet 3“ erkundet werden kann nicht so groß, wie in einem Open-World-Game, aber für kleine Hobbyforscher durchaus interessant gestaltet. Die Basis dient hier immer als Ausgangspunkt, weshalb man so manchen Ort auch häufiger sieht. Trotz dessen bietet E.D.N. III aufgrund seiner Größe reichlich Erkundungsmöglichkeiten. Wem das Erkunden zu Fuß auf Dauer zu langweilig wird, der steigt einfach in seinen riesigen Mech und spaziert mit diesem herum. Ausgedehnte Spaziergänge können sich hier jedoch mitunter zu einer tristen und eintönigen Geschichte entwickeln.

Positiv hingegen wäre wieder zu erwähnen, dass es diesmal keine gesichtslosen Charaktere gibt, sondern diesmal auch in die Persönlichkeit investiert wurde, samt Emotionen und typischen Gesten. Das wird vor allem in den stetig wiederkehrenden Videonachrichten deutlich, die Jim mit seiner Frau führt. Durch diesen Nachrichtenkontakt soll vermieden werden, dass die Menschen auf E.D.N. III nicht verrückt werden. Diese Intermezzos sind jedoch auch nur eine kleine Umverpackung, die kaum zur Story beitragen und nur wenig Hintergrundinfos offenbaren. Mit auch ein Grund, warum die Story nicht so wirklich in die Gänge kommen will, obwohl dies ein Schwerpunkt von „Lost Planet 3“ darstellt.

Grafisch verspricht „Lost Planet 3“ trotz des eisigen Klimas reichlich Abwechslung. Teils werden hier Erinnerungen an „Dead Space 3“ wach, wenn man durch die engen und dunklen Höhlen wandert. Aber auch zerstörte Basen kreuzen euren Weg, die euch beim einsamen Durchstreifen die Angst über den Rücken laufen lassen. Besonders die beängstigenden Geräusche der Akriden sorgen hier für echte Gruselstimmung, wie man sie sonst nur aus dem Horror-Genre gewöhnt ist. Das Gesamtbild kann bei „Lost Planet 3“ durchweg überzeugen – vordergründig atmosphärisch und düster, so dass euch die Einsamkeit des Planeten auf Schritt und Tritt folgt.

Wer sich erfolgreich durch die Story gekämpft hat, darf sich zusätzlich noch in den actionreichen Multiplayer-Part stürzen. Zwar gibt es auch hier nur noch einen Mech, den man selbst steuern kann, in typischen Death Matches, Überlebenskampf oder in Eroberungsmissionen ist für Langzeitspaß gesorgt.

Lost Planet Top1
TEST: Lost Planet 3 – Der Kampf gegen die Akriden beginnt von vorne
„Im Großen und Ganzen kann sich Lost Planet 3 als würdiger Nachfolger seiner Reihe sehen lassen. Natürlich gibt es hier und da Dinge, die Ausbaupotenzial haben, darunter die Story oder die wenige Auswahl an Mechs. Dies wird aber durch den spielerischen Part gut ausgeglichen und vor allem auch den riesigen Akriden, die jeher in der Serie zu beeindrucken wissen. Dass man dem Spiel zudem einen kleinen Horror-Faktor spendiert hat, verdient Extrapunkte, da sich dieser perfekt in die eisige und verlassene Umgebung einfügt. Wer zudem wissen möchte, wie alles einmal auf E.D.N. III begann, sollte sich Lost Planet 3 nicht entgehen lassen.“
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