TEST: LEGO Marvel Super Heroes 2

Patrick Held Add a Comment
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Lego Spiele gibt es ja inzwischen fast wie Klötze im Baukasten. Egal ob DC, Jurassic World, Star Wars oder hauseigene Titel wie Ninjago, Lego Worlds oder City Undercover. Alle diese Titel zeichnen sich durch einen ganz eigenen Witz, aber trotzdem viel Liebe zum Original aus. Mit „Lego Marvel Super Heroes 2“ wird das Universum um Iron Man, Thor und Captain America zum zweiten Mal aufgegriffen und dabei auf ein neues Level gehoben.

Kang der Kangtastische, Hau die Steine und viele Welten

Wir steigen direkt ins Geschehen ein: wir begleiten die Guardians of the Galaxy, die dabei helfen wollen, Kang den Eroberer aufzuhalten, sich eine Metropole nach der anderen anzueignen. Nachdem wir Xandar gerettet haben, zieht es Kang nach New York. Hier ist er schnell erfolgreich und so findet sich der Big Apple in Chronopolis wieder, ein Ort, an dem Kang verschiedene Regionen aus unterschiedlichen Epochen versammelt. Um den Eroberer aufzuhalten, führt uns unser Abenteuer durch Ägypten, K’un L’un oder New York 2099. Überall warten Handlungen aus Filmen, Serien und Comics darauf für Freude und Vergnügen zu sorgen, und ein Abenteuer zu bieten, das über einen langen Zeitraum fasziniert und fesselt. Die einzelnen Missionen erstrecken sich dabei über Schlachten gegen übermächtige Feinde, durchdachte und ausgeklügelte Rätsel und witzige Minispiele, die für eine lockere und ansprechende Atmosphäre sorgen. Dabei zerkloppen wir zahlreiche Steine und Feinde, bauen diese dann wieder zu neuen Objekten zusammen oder nutzen die Spezialfähigkeiten unserer Figuren, um besondere Objekte zu zerstören, zu manipulieren oder anderweitig einzusetzen.

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Während wir die Missionen in verschiedenen Teams bestreiten, können wir uns in der Open World frei bewegen, kleinere Aufgaben meistern und dabei auf über 200 verschiedene Charaktere und deren Varianten zurückgreifen, wobei viele dieser Figuren eher unbekannter sind und man oft erst sehr lange suchen muss, um die gewünschte Figur zu finden. Aber das ist auch bereits aus anderen Titel so bekannt.

Insgesamt bietet der Titel einen Umfang von 20 Missionen, die uns ungefähr 15 Stunden beschäftigen und dabei vor allem eben jene unbekannte Helden in den Vordergrund rücken, denen sonst bisher gerade im Cinematic Universum eher wenig Beachtung geschenkt wurde, wie etwa She-Hulk oder Ms. Marvel. Dadurch werden neue Aspekte in die Story gebracht und ganz neue Seiten beleuchtet, die weitere Ansätze einbringen.

Alles in allem macht die Story von „Lego Marvel Super Heroes 2“ wieder einen hervorragenden Eindruck, dem man sich gerne hingibt. Eine durchdachte Geschichte, die einen Teil aus jedem Handlungsstrang übernimmt und dabei eine hohe Anzahl an Figuren und Momente beinhaltet. Hinzu kommt das altbewährte LEGO-Gameplay, bei dem wir alles in Schutt und Asche legen und danach zu neuen Gegenständen zusammenbauen, kleine Rätsel lösen und verschiedene Minispiele bewältigen. Ein Gameplay, dass wir nun schon seit über 10 Jahren so kennen und welches sich bewährt hat, dabei aber selten wirkliche Innovationen verspricht. Gemeinsame Angriffe zweier Charaktere oder der neue Arena-Modus, in dem wir mit bis zu drei weiteren Spielern um den Sieg ringen, sind da noch die größten Neuheiten. Und auch die Schwierigkeit der Rätsel, genau wie der der Feinde, hält sich durchaus in Grenzen und ist nur bedingt fordernd. Nichtsdestotrotz ist der Titel nach wie vor sehr ansprechend und abwechselnd, und kann dadurch auf ganzer Linie überzeugen.

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Ansprechende Klötzchenwelten, falsche Stimmen und schlechte Kameraführung

Wer die LEGO-Spielreihen kennt, der weiß, dass sowohl die einzelnen Missionslevel, als auch die offene Spielwelt wirklich ansprechend und voller verschiedener Details und kleinen Easter Eggs sind. Die Levels sind dabei zum Großteil linear angelegt, bieten dabei aber nach wie vor eine Menge Freiraum und Platz für Entdeckungen und versteckte Belohnungen. In der Open World bieten sich viele einzelne Abschnitte, die relativ locker miteinander verbunden sind und ihren eigenen Charakter zu bieten haben. Überall gibt es darüber hinaus kleine Aufgaben zu erledigen, hilflose Opfer zu retten und Rennen zu gewinnen, um das Spiel so abwechslungsreich und ansprechend zu halten. Dadurch entsteht eine auf ganzer Linie ansprechende Atmosphäre.

Auch unter grafischen Aspekten schaffte es „Lego Marvel Super Heroes 2“ eine durchaus akzeptable Leistung auf den Screen zu zaubern. Sowohl die Figurenmodelle, also auch die Leveldesigns und die Cutscenes sind auf ganzer Linie ansehnlich, auch wenn man dabei nicht vergessen darf, dass es sich um LEGO-Figuren handelt. Selbst die Action-Effekte bei Raketenabschüssen oder Laserangriffen können sich im Verhältnis durchaus sehen lassen. Leider gibt es einige Abzüge in Sachen Kameraführung, denn oft sind Objekte im Weg und verdecken den Blick, oder unsere Figur befindet sich außerhalb des Bildes und wir haben auch keine Chance, die Kamera entsprechend zu schwenken.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die manchmal etwas unnachgiebige Steuerung, denn gerade wenn wir gezielt zu einem anderen Charakter wechseln wollen, kommt es hier zu vielen Sprüngen von Figur zu Figur hin und her, bevor wir die gewünschte Figur endlich ausgewählt haben. Wünschenswert wäre hier ein deutlich präziseres Modell gewesen.

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Wer LEGO-Spiele kennt, der weiß, dass diese Titel ihre Atmosphäre vor allem von ihrem ganz besonderen Humor leben. Und da macht auch dieser Titel keine Ausnahme. Immer wieder gibt es kleine Momente, in denen der Titel auf Selbstironie oder lustige Momente setzt, und so den Ernst der Lage gekonnt unterbricht. So besteht etwa Star Lords Spezialangriff darin, dass er sich Kopfhörer aufsetzt, seinem Mixtape lauscht, umherschlendert und dabei um sich schießt und Feinden ordentlich zusetzt. Schön ist es aber auch zu sehen, wenn Tony Stark auf Knopfdruck seinen Anzug an oder auszieht, Dr. Banner grün wird oder Spider-Man aus dem Bild schwingt, um als Peter Parker zurückzukehren. Das gibt immer wieder ansehnliche und lustige Momente. Leider wurden die Figuren nicht mit den gewohnten Stimmen aus den Filmen bedacht, sondern bekamen allesamt neue Stimmen. Diese sind zwar durchaus akzeptabel, aber so ein gewisses negatives Empfinden bleibt an dieser Stelle zurück.

„Lego Marvel Super Heroes 2“ schafft es wieder einmal, genau das auf den Bildschirm zu zaubern, wofür man diese Spiele kennt und liebt. Eine ansprechende Grafik und eine gelungene Atmosphäre sind es, die Spieler jeden Alters immer und immer wieder fesseln. Hinzu kommen die vielen Möglichkeiten der einzelnen Figuren und der offenen Spielwelt, die nicht nur schön aussieht, sondern auch viele Entdeckungen und Überraschungen zu bieten hat. Leider muss man hier und da ein paar Abstriche machen etwa bei der ungewohnten Synchronisation oder der teils hinderlichen Kameraführung, aber ansonsten bietet der Titel genau das, was man auch auf Basis der Vorjahre erwarten konnte. Das ist zwar nach wie vor ansprechend, bräuchte aber durchaus mal wieder neue Inspirationen.

Lego Marvel
TEST: LEGO Marvel Super Heroes 2
„Das Entwicklerteam von TT Games hat es wieder einmal geschafft, einen Titel auf den Markt zu bringen, der eine breite Masse an Fans und Spielern anspricht. „Lego Marvel Super Heroes 2“ kombiniert die bekannten Elemente der Lego-Spiele mit einer ansprechenden Marvel-Storyline, die sich an den verschiedensten Comic und Filmen bedient, ohne dabei an Zusammenhang und Übersicht zu verlieren. Es werde einem viele Aufgaben und Herausforderungen geboten, die auch abseits der Missionen zum Stöbern einladen. Neben einem ansprechenden Gameplay wird die gewohnt tolle Atmosphäre geboten, die sich durch einen besonderen Humor, sowie dessen Kombination mit dem Marvel-Universum auszeichnet. Leider gibt es hier Abstriche in Sachen Synchronisation und Kameraführung, wohingegen der Titel wieder mit seinem Splitscreen-Mode sowie dem Arenamodus, in welchem man in lockeren Spielen gegeneinander antreten kann, punktet. Klar, es handelt sich um einen LEGO-Titel, dem seit langem die Innovation fehlt. Dennoch kann er überzeugen und dabei Spieler jeder Altersklasse und jeden Spielertyps erreichen.“
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