God of War Ragnarök: Valhalla – Schickt Kratos endlich in Rente – Meinung

By Mark Tomson 26 comments
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Ich dachte immer, es kann gar nicht schlimmer kommen. Und dann kündigt Sony God of War Ragnarök: Valhalla an. Die diesjährigen The Game Awards nutzte Sony, um ein hoffentlich letztes Aufbäumen von Kratos zu präsentieren. Die Ideen scheinen weg, der neue Ansatz riskant.

Auf die Gefahr hin, mich mit dieser Meinung unbeliebt zu machen, die möglicherweise sogar gegen den Erfolg der Marke spricht, zeigt God of War Ragnarök: Valhalla deutlich, Kratos ist am Ende angekommen und sollte endlich in Rente geschickt werden. Hier geht es jedoch nicht um Kritik an dem Spiel oder dem DLC an sich.

Der Erfolg von God of War spricht nämlich für sich. Sony konnte mit God of War: Ragnarök jüngst 15 Millionen verkaufte Spiele vermelden. Das hat nicht einmal die ursprüngliche Trilogie zusammen geschafft. Dennoch würde ich diese viel lieber in moderner Form spielen, als den neuen Ansatz von God of War Ragnarök: Valhalla.

Rogue-like hat gerade noch gefehlt

Bereits der Reboot von God of War als Action-RPG hat nicht wenige Spieler ziemlich vor den Kopf gestoßen, die mit den original God of War-Spielen groß geworden sind. Damit hatte man fast alles dem Rotstift geopfert, was das Spiel und das damalige recht einzigartige Konzept ausmachte. Jetzt ist man mit God of War im rogue-like Genre angekommen oder vermischt es mit diesem. Wenn es etwas gibt, was ich mir noch weniger für God of War gewünscht habe, als ein 40 Stunden Action-RPG mit endlosen Dialogen (die es übrigens damals schon wie Sand am Meer gab), dann ist es ein Rogue-like-God of War.

Kratos bleibt in God of War Ragnarök: Valhalla nichts erspart
Kratos bleibt in God of War Ragnarök: Valhalla nichts erspart

Ich wage mal zu behaupten, dass rogue-like Spiele mit dem oft hohen Frust-/Belohnungsansatz nicht ganz so populär sind. Selbst beim Entwickler Sony Santa Monica spricht man von einem Experiment – von etwas völlig Anderem, das sich (mal wieder) vom Vorherigen unterscheidet. Das sind ziemlich viele Experimente für eine bereits erfolgreiche Marke, die nicht zwangsläufig erfolgreich sein müssen. Ein Experiment kann auch schief gehen und letztendlich negativ an der Marke haften bleiben.

Noch mal von vorn, Kratos!

Mitunter stört einen aber auch das Bild, das Kratos in God of War Ragnarök: Valhalla abgibt. Ich meine, Kratos hat gegen die Götter des Olymp und des Nordens gekämpft, dreiköpfige Bestien niedergeschlagen und Titanen zu Boden gerungen. Und nun muss er sich seine Sporen schon wieder und teils an mickrigen Gegnern neu verdienen? Denn das ist es nämlich, was der DLC bietet und den rogue-like Ansatz ausmacht.

Ich fand es schon damals ein wenig merkwürdig, dass Kratos seine bereits im Kampf gegen die griechischen Götter gewonnen Kräfte erst einmal neu entdecken musste. Dass er nun als schwacher Krieger vor den Toren Walhallas steht, wird als „demütigende Erfahrung“ erklärt und verfrachtet den eigentlich übermenschlichen Krieger in die Rolle eines wenig schmeichelhaften Werbeslogans. Nun ja, irgendwie muss man diesen erneuten Turn auch erklären können. Und das offenbar genauso absonderlich, warum Kratos noch einmal Vater sein musste.

Echos der Vergangenheit oder nur aufgewärmte Ideen?
Echos der Vergangenheit oder nur aufgewärmte Ideen?

Hoffentlich das Ende von God of War

Ja, God of War Ragnarök: Valhalla soll nur ein Experiment sein, und hoffentlich nicht nur das, sondern hoffentlich auch das Ende für die Marke insgesamt. Der DLC zeigt, dass man keine Ideen mehr für das Franchise hat. Der rogue-like Ansatz recycelt scheinbar auch nur noch bereits vorhandene Dinge oder holt diese aus der Vergangenheit zurück. Sollten sich dahinter auch noch Story-Inhalte verbergen, was an sich nicht verkehrt ist, ist es umso katastrophaler, wenn man sich dafür durch einen frustrierenden Spielmodus schlagen muss.

Und für die Zukunft? Noch ein God of War mit Kratos dann als Greis wird man hoffentlich kaum riskieren oder erleben müssen. Kratos hat viel erreicht und viele Spieler glücklich gemacht, aber auch für ihn ist die Zeit gekommen, endlich abzutreten. Und dass Sony kein Problem damit hat, solch erfolgreiche Zugpferde einfach abzusägen, konnte man schon des Öfteren erleben.

Ich denke, die größte Rechtfertigung für God of War Ragnarök: Valhalla besteht darin, dass der DLC kostenlos erscheint und ein „Geschenk“ an die Spieler sein soll. Das „gratis“ scheint die Spieler dabei am meisten zu triggern. Bleibt zu hoffen, dass dieses Geschenk nicht als Negativbeispiel und möglicherweise letzte Erinnerung an ein sonst episches Franchise zurückbleibt. Geschenke kann man dann bekanntlich auch dankend ablehnen.

Wie sieht ihr diesen überraschenden Turn von God of War im rogue-like Genre?

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