Das „weltweit erste Under-Monitor-Audiosystem“ – so bezeichnet der Hersteller Creative das im vergangenen Jahr vorgestellte Katana-Soundsystem und nutzt damit eine kleine Marktlücke, die wir zugegebenermaßen noch nicht auf dem Schirm hatten. Erst mit dem kürzlichen Update, das die Unterstützung von USB-Audio mit sich brachte, macht die Soundbar auch für PS4 Besitzer wirklich interessant, da zum einen die komplizierte Verkabelung über den Controller weg fällt, sowie auch die Sound Blaster Connect-App verfügbar ist.
Dass konventionelle Heimkinosysteme immer mehr von Soundbars ersetzt werden, hat einen guten Grund. Das simple Design und den damit verbundenen und geringen Installationsaufwand ziehen die Soundbar-Besitzer oft den Mehrkanal-Heimkinosystemen vor. In der Gaming-Branche sieht es nicht anders aus, allerdings begibt sich die Soundblaster X Katana von Creative in neue Gewässer, die mit ihren eigenen Soundsystemen nicht nur akustisch, sondern auch optisch ganz vorne liegen möchten.
Seit mehreren Wochen testen wir für euch das „Soundblaster X Katana“-Soundsystem und können nach dieser etwas in die Länge gezogenen Testphase ein doch recht positives Fazit ziehen. Fangen wir aber zu allererst mit der Verpackung und dem mitgelieferten Zubehör an. In einem 70 cm x 50 cm x 20 cm großen, schön ausgeschmückten Karton wurde die kompakt verpackte Soundbar zu uns geliefert. Nachdem wir die Katana-förmige Soundbar, daher wohl auch die Namensgebung, und den mitgelieferten Subwoofer ausgepackt haben, entpuppt sich das mitgelieferte Zubehörmaterial, in zwei etwas kleineren Kartons verpackt, auf den ersten Blick eher dürftig. Allerdings findet sich darin, neben der Fernbedienung, alles was der durchschnittliche Nutzer normalerweise braucht. Nennenswert sind auch die zwei dazu gelieferten Kabel für die Stromstecker in den USA und Großbritannien, die ja bekanntlich von unseren in Europa abweichen.
Die Installation unter dem TV ging wie erwartet recht flott und bedarf keines größeren Studiums. Ein Blick in die mitgelieferte Bedienungsanleitung, die recht überschaubar und verständlich ist, bestätigt lediglich nochmal, dass wir alles korrekt zusammengeschlossen haben.
Design und Verarbeitung
Was die Verarbeitung angeht, können wir ein eindeutiges Urteil fällen. Die schnittige Optik von der Katana-ähnlichen Soundbar wird durch ihre edle und solide Verarbeitung perfekt abgerundet. Für ihre geringe Größe ist die Soundbar zudem recht schwer, was auf den ersten Blick schon einmal auf eine hochwertige Verarbeitung schließen lässt, die dank stabiler Materialen und einer hochwertigen Gesamtoptik schon beim Anschauen überzeugt. Auch beim Subwoofer finden wir keine unnötigen Details in der Verarbeitung, der nach dem Aufstellen dank seiner unscheinbaren Größe problemlos und unauffällig platziert werden kann.
Die Größe ist übrigens ein wichtiges Stichwort bei der „Sound Blaster X Katana“, zumal wir eben aufgrund dieser Größe keine besonders kräftigen und satten Klänge vermuten würden. Nach dem Einschalten wurden wir jedoch eines Besseren belehrt – ob bei Shootern, RPGs oder gar Filmen bzw. Musik, die „Sound Blaster X Katana“ spielt hier bei den ganz Großen mit und verspricht eine ausgezeichnete Klangqualität, die Höhen und Tiefen bravourös meistert, kristallklar herüberkommt und uns keinerlei Rauschen oder sonstige negative Aspekte ins Ohr trillert.
Große Augen bekommt man zudem mit der Aurora-Reactive LED-Beleuchtung auf der Unterseite, mit der man ein wenig dem von Philips entwickeltem Ambilight hinterher eifert. Das ist zwar nur ein Gimmick und ohne größeren Nutzen, aber es sieht schick aus und macht vor allem am Abend was her. Leicht ernüchtern sind dabei lediglich die fest vorgegeben Farben „Orange“, „Aurora“, „Wave Ice“ und „Rainbow“, die sich mittels Fernbedienung festlegen lassen. Persönliche Farbwünsche wie beim großen Vorbild gibt es hier leider nicht und wären durchaus wünschenswert gewesen.
Digitale DSP-Programme
Die „Sound Blaster X Katana“ kann allerdings noch mehr als nur simples Durchschleifen oder Laut und Leise. So lassen sich hier verschiedene Soundmodi mit der mitgelieferten Fernbedienung oder wahlweise auch mit der App anpassen und steuern, jedoch sind spezifische Einstellungen, etwa mit einem Equalizer, nur in der App möglich. Neben „Gaming“ haben wir „Concert“, „Cinema“, „Night“ und „Neutral“ als Vorauswahl, was für den ein oder anderen vielleicht sogar schon ausreicht. Die beste Soundqualität haben wir allerdings im „Gaming“-Mode festgestellt – egal ob wir zocken, Filme gucken oder Musik hören – die kräftigeren Bässe machen nach wie vor am meisten her.
Das einzig negative am gesamten „Sound Blaster X Katana“ Soundsystem von Creative ist die eher mager verarbeitete Fernbedienung, die unserer Meinung nach aufgrund der Nähe zur Soundbar eher überflüssig ist und auch viel besser von der App ersetzt wird.
Eine Soundbar ist kein Heimkino
Wer es richtig groß und dynamisch mag, der wird allerdings auch an dieser Soundbar scheitern, wie man ehrlich einräumen muss. Da macht auch die „Sound Blaster X Katana“ keine Ausnahme, die eher etwas für kleinere Zimmer ist und wohl am besten geeignet, wenn man den TV recht nahe vor sich hat. Wer Gegner von hinten kommend hören möchte, Flugzeuge über einem oder Kugeln aus allen Richtungen, der ist mit einem Heimkino nach wie vor besser beraten.
Die technischen Daten
- Abmessungen (H x B x T): Soundbar: 60,0×600,0x79,0mm, Subwoofer: 333x130x299mm
- Gewicht: Soundbar: 1.5kg (3.3 lbs), Subwoofer: 4kg (8.8 lbs)
- Systemkonfiguration: 2.1-System
- Ausführung: Tri-Amplification-Design
- Bluetooth®-Version: Bluetooth 4.2
- Unterstützte Bluetooth-Profile: A2DP (Kabellose Stereosignalübertragung via Bluetooth)
- Unterstützte Codecs: SBC, AAC
- Steckertyp: Bluetooth, AUX-Eingang, USB-Flash-Laufwerk, Headset out, USB-Audio, Mic-in, Optischer Eingang
- Farbe: Schwarz
- Fernbedienung: Infrarot
Fazit
„Für aktuell rund 240 Euro kann jeder die „Sound Blaster X Katana“ erwerben, doch wird die Hardware diesem Preis auch gerecht? Ich muss ehrlich sagen, ja – die edle Verarbeitung, die hohe Klangqualität und die schnittige Optik lassen mich wirklich über einen Kauf nachdenken. Auch die simple Installation und die dadurch hohe Mobilität sprechen deutlich dafür. Mit den 49 vorprogrammierten LEDs und verschiedenen farblichen Modi ist die „Sound Blaster X Katana“ zudem ein echter Hingucker für eure Gäste und rundet eure ganz eigene Battlestation auf der kleinen Fläche perfekt ab, ohne unnötig Platz zu verschwenden. Wer allerdings nach wie vor echten Surroundsound aus allen Richtungen haben möchte, kommt um eine aufwendigere Heimkinoinstallation nicht drum herum.“
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