Loot-Boxen – Deutscher Gesetzgeber sieht kein Anlass, um hier einzuschreiten

By Johannes Add a Comment
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Das Thema Loot-Boxen erhitzt regelmäßig die Gemüter der Spieler, die teilweise solche Ausmaße angenommen haben, dass sich Behörden gezwungen sahen, sich das Ganze genauer anzuschauen. In ersten Ländern wurden sie sogar verboten.

Dass Loot-Boxen möglicherweise einen Glückspielcharakter aufweisen, macht sie für Behörden interessant. Und auch wenn Deutschland sonst nie vor Regulierungswut zurückschreckt, ist man beim Thema Loot-Boxen recht gelassen. Ein Verbot wird es nicht geben, dafür mehr Hinweise auf der Verpackung, wie die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) bekannt gibt.

Dabei erkennt man die Gefahren durch Loot-Boxen durchaus an, wie es in der Bekanntmachung heißt:

„In Online-Spielen eingesetzte Kauffunktionen oder glücksspielähnliche Mechanismen wie Loot-Boxen können für Kinder und Jugendliche eine entwicklungsbeeinträchtigende und möglicherweise sogar jugendgefährdende Wirkung entfalten. So können sie zu einem Kontrollverlust über finanzielle Ausgaben führen und die Entwicklung eines exzessiven Spielverhaltens begünstigen. Darüber hinaus bergen gerade glücksspielähnliche Elemente die Gefahr eines Übergangs zu Online-Glücksspielen und dem damit verbunden Risiko der Glücksspielsucht. Diese sogenannten Interaktionsrisiken sind vergleichsweise neue Gefährdungsphänomene, die Kinder und Jugendliche wie auch ihre Eltern oft nicht oder nicht ausreichend kennen.“

BzKJ

Dazu verweist man auf bereits bestehenden Regelungen, aber auch auf die Eigenverantwortung, die damit einher geht. Neu ist lediglich ein Hinweis, den man zukünftig auf der Verpackung lesen wird.

„Eine Orientierungshilfe bieten beispielsweise die durch die Novellierung des Jugendschutzgesetzes eingeführten Zusatzhinweise bei Alterskennzeichen. Die ausgewiesene Altersstufe für einen Film oder ein Spiel soll künftig durch Informationen ergänzt werden, die Eltern auf einen Blick über darin enthaltene Risiken informieren. Bei Games kann dies beispielsweise ein Hinweis auf Nutzungsfunktionalitäten wie Lootboxen oder Kauffunktionen sein.“

BzKJ

Publisher wie EA und 2K Games, die für aggressive Mechaniken in der Hinsicht in ihren Spielen bekannt sind, dürften nun aufatmen. Auf der enttäuschenden Seite bedeutet dies aber auch, dass sie sich in ihren Praktiken bestätigt fühlen könnten.

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