2009 erschien der erste Avatar-Film โAufbruch nach Pandoraโ; der Startschuss fรผr eine Filmreihe, fรผr die neben Teil zwei โThe Way of Waterโ aus 2022 noch bis 2031 drei weitere Filme geplant sind. Daneben versetzte die Nachricht, dass Ubisoft einen Abstecher in die Welt der Naโvi macht und uns selbst in die blaue Haut schlรผpfen lรคsst. Mit โAvatar: Frontiers of Pandoraโ kรถnnen wir nun selbst besagten Planeten erkunden und dabei Erfahrungen mit Umwelt und den Himmelsmenschen sammeln. Aber kommt das Spiel genau so gut an wie die Filme?
Raus aus dem Kรคlteschlaf
โAvatar: Frontiers of Pandoraโ zeigt uns zu Beginn einige Geschehnisse, welche sich parallel zu denen von Teil 1 abspielen: Wir befinden uns zunรคchst in der Haut eines jungen Naโvi-Waisen, welches von der Resources Development Administration (RDA) entfรผhrt und nun zum Soldaten an der Seite der Menschen ausgebildet werden soll. Wรคhrend der befehlshabende Sargent John Mercer unsere Kultur unterdrรผcken und uns von unseren Wurzeln trennen will, ist unsere Lehrerin sanftmรผtig und versucht uns zu beschรผtzen. Einige Jahre spรคter beginnt Jake Sully, der Held aus Teil 1, seinen Angriff auf die Menschen und den damit verbundenen Krieg um Pandora. Mercer verlangt, dass alle Waisen aus dem Trainingslager getรถtet werden, unsere Retterin schรผtzt uns aber in ihrem Avatar und versetzt uns in einen Kรคlteschlaf, aus dem wir erst 15 Jahre spรคter wieder erwachen.
Wir finden uns in einer zerrรผtteten und umkรคmpften Welt wieder. Die RDA versucht weiter die Ressourcen des Planeten auszubeuten, wรคhrend wir uns mit unserer Kultur wieder neu anfreunden und unseren Platz in dem Ganzen erst finden mรผssen. Wir schlieรen uns dem Widerstand an, erkunden daraufhin die verschiedenen Ebenen und Regionen Pandoras, mit grรผnen Tรคlern, wilden Dschungeln und fliegenden Felsen. Alles mit dem Ziel, die verschiedenen Stรคmme zu vereinen und die Oberhand รผber die eigene Heimat zu behalten.
Insgesamt ist die Story gut umgesetzt worden. Sie fรผgt sich gut zwischen die Filme ein und zwei ein und lรคsst wenig Lรผcke oder Logiklรถcher zurรผck. Wir bekommen eine tiefere Verbindung zu den Naโvi und den verschiedenen Stรคmmen, inklusive aller ihrer Eigenheiten. Auch die Kultur der Naโvi und ihre Verbindung zum Planeten werden spรผrbar dargestellt und passen gut zum Gameplay. Wer von den Filmen bisher nicht genug bekommen konnte, findet in โAvatar: Frontiers of Pandoraโ vermutlich seine Erfรผllung.
Werde eins mit Eywa
Apropos Gameplay: wir starten unser Abenteuer mit der Grundausstattung: Springen, Schieรen mit Waffen und Bรถgen, Schlagen und die Technik der Menschen benutzen. Alles weitere mรผssen wir im Laufe der Zeit erst lernen und damit unsere Fรคhigkeiten neu freischalten oder verbessern. Dazu kรถnnen wir die Standardfertigkeiten mit Erfahrungspunkten verbessern, um so besser im Kampf zu bestehen oder mehr Ressourcen zu erhalten, mit denen wir Nahrung und neue Ausrรผstung herstellen. Dafรผr nutzen wir Rinden, Tierhรคute oder andere Materialien der Natur, die je nach Ernteverfahren von besserer Qualitรคt sind und damit auch mehr Kraft zu bieten haben.
Darรผber hinaus kann man an heiligen Pflanzen seine Bindung zu Eywa stรคrken und neue Ahnenfertigkeiten freischalten, die uns neue Fรคhigkeiten ermรถglichen und das Spiel deutlich verรคndern kรถnnen.
Neben dem Sammeln von Rohstoffen oder der Herstellung neuer Ausrรผstung werden wir vor zahlreiche Missionen gestellt, die anscheinend jeder Naโvi und Rebell fรผr uns in petto hat. Egal ob wir Orte nach Hinweisen untersuchen mรผssen, Feinde besiegen oder einen neuen Nistplatz fรผr Tiere finden, wir haben immer etwas zu tun und der Groรteil der Missionen bietet dabei sogar ein wenig Abwechslung. Leider sind das so viele, dass man davon vรถllig รผberfordert und รผberlastet wird, wodurch man auch noch schnell die Lust am Spiel verliert. Man hetzt nur noch von A nach B, erledigt die Aufgaben und bekommt wieder neue, ohne einen echten Fortschritt dabei zu verspรผren.
Daneben gibt es noch eine schier unzรคhlige Masse an Sammelobjekten, die es รผberall auf der ganzen Karte zu sammeln gibt. Insgesamt ist es einfach zu viel und dabei zu unstrukturiert. Noch dazu kommt, dass jede Quest mit unzรคhligen Cutscenes ausgeschmรผckt wird, was dazu fรผhrt, dass wir das Gelaber relativ schnell einfach nur noch รผberspringen, wodurch uns hรคufiger mal die Infos dazu fehlen, was genau wir warum machen sollen. Ein Teufelskreis, vor dem man zwar seinen Hut ziehen kann, wie viel Liebe zum Detail hier eingeflossen ist, in der Summe hat man es mit โAvatar: Frontiers of Pandoraโ aber etwas zu gut gemeint. Weniger ist manchmal mehr.
Mehr Tod als Leben
Neben all dem Sammeln und Herstellen steht das Kรคmpfen als dritte, groรe Gameplay-Komponente auf dem Plan. Auf der einen Seite bekommen wir es mit wilden Bestien zu tun, die wir fรผr Rohstoffe erlegen mรผssen, auf der anderen Seite Kรคmpfen wir mit der RDA, welche die Rohstoffe von Pandora fรผr Ihre Zwecke ausbeuten wollen. Dazu gibt es zahlreiche Fabriken und Bohrstรคtten, die als Stรผtzpunkte dienen. Hier mรผssen wir bestimmte Ziele erfรผllen, damit die RDA sich zurรผckzieht.
An sich klingt das relativ einfach, stellt sich aber im Spiel ziemlich problematisch heraus. Unsere Waffen sind eigentlich immer viel zu schwach, Feinde sehen uns, obwohl wir unmรถglich gesehen werden kรถnnen und erledigen uns anschlieรend mit wenigen Schรผssen. Das fรผhrt dazu, dass wir eigentlich stรคndig sterben und wieder von vorne anfangen dรผrfen. So ist es zumindest im Einzelspieler-Modus, und das sogar auf einfacher Schwierigkeit. Es macht ganz den Anschein, als wรผrde es Ubisoft darauf anlegen, dass man das Spiel im Koop angeht. Das Balancing ist einfach schlecht und muss dringend รผberarbeitet werden.
Die Schรถnheit der Natur
Bei all den Problemen im Gameplay macht โAvatar: Frontiers of Pandoraโ macht das Spiel in Sachen Grafik wirklich einiges her. Die Natur sieht wirklich klasse aus und fรผhlt sich unfassbar lebendig an. Gerade bei Nacht, wenn die Biolumineszenz einsetzt und die Tiere und Pflanzen anfangen zu leuchten, kann man sich in den Wรคldern verlieren und wohlfรผhlen. Auch die Flรผsse, die Flora und Fauna sehen umwerfend und real aus. Zusammen mit einem gut abgemischten Sound entsteht so eine ansprechende Atmosphรคre, wie man sie auch aus den Filmen kennt. Genau so muss ein Lizenzspiel sein.
Doch die Umgebung ist nicht einfach nur zum Ansehen da, neben all der Frรผchte, die รผberall wachsen, kรถnnen wir uns รผber Bรคume, riesige Pflanzen und Klippen schnell umher bewegen. Ist das fรผr uns aber zu langsam, kรถnnen wir uns mit Schreckenspferden oder unserem Ikram verbinden, und so durch die Gegend reiten oder umherfliegen. Theoretisch kรถnnen wir vom Rรผcken der Tiere aus auch Kรคmpfen, aber auch das klappt eher schlecht als recht.
Das โProblemโ an Pandora ist, dass man hier einen wahnsinnig aufwendigen Urwald aus dem Boden gestampft hat, der oftmals sehr gleich innerhalb der Biome aussieht. Verlaufen gehรถrt hier irgendwie dazu, was nach dem wiederholten Male ein wenig nerven kann. Schรถnheit ist nicht alles, eine gewisse praktische Seite sollte aber nicht fehlen, um am Ende festzustellen, die meiste Zeit ist man hier nur umhergeirrt.
Insgesamt bekommt man aber eine ansprechende Atmosphรคre geboten, die vor allem von der lebendigen Spielwelt profitiert. Einem Vergleich muss sich das Spiel aber leider unterziehen: Warum fรผhlen wir uns nach ein paar Minuten im Spiel so, als wรผrden wir eine Version von โFar Cry: Avatar Editionโ spielen? Im Grunde ist das Gameplay fast eins zu eins portiert worden, hat dabei den Pandora-Mantel drรผber geworfen und fertig. Vielleicht wรคre hier mehr Ideenreichtum hilfreich gewesen.
Also ich muss auch sagen, dass ich von den zwar guten (um nicht mittelmรครig zu sagen), aber nicht sehr guten Bewertungen doch รผberrascht bin.
Das Spiel entpuppte sich fรผr mich (nach anfรคnglich kleinen Schwierigkeiten) als das beste „Far Cry“ seit Jahren. Die Spielwelt ist phรคnomenal und wenn der Charakter stรคrker wird, sind brachiale Kรคmpfe am Boden und in der Luft ein purer Actiongenuss!
Ab einem gewissen Punkt macht es grandios Spaร.
Man sollte aber zumindest den ersten Avatar-Film gesehen haben, aber das dรผrfte schon klar sein.
Also schlechter beschreiben kann man das game nicht habe mittlerweile gut 70 Stunden in dem Spiel verbracht und es wird NICHT langweilig! Und zu schwer ist der Solo Modus definitiv nicht! Man sollte halt auch am besten nicht in eine RDA Basis reinspringen wo dich alle Gegner direkt sehen und denn Alarm auslรถsen. Wenn da ein wenig sneaky vorgeht und taktisch bleibt ist so eine riesen Basis eine einfache Sache! Ja die Welt ist sehr groร aber das war sie bei Horizon Zero Dawn auch und auch dieses Spiel war mega! Macht euch am besten selbst ein Bild vom Spiel oder schaut euch vorher Videos/Streams an! Aber ich kann das Game absolut nur weiter empfehlen! Ubisoft hat sehr sehr gute arbeit geleistet!
Bin gespannt. Werds erst besorgen, wenns gรผnstiger wird.
Aber kanns nicht auch sein, dass der, der das geschrieben hat, einfach ein schlechter Gamer ist ๐