TEST: Bravo Team – Immersives KoOp-Erlebnis für VR Fans

Patrick Held Add a Comment
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Das Team von Supermassive Games ist inzwischen sehr erfahren im Bereich der VR-Games. In den letzten beiden Jahren zeichnen sich diese mit Titeln wie „The Inpatient“ und „Until Dawn: Rush of Blood“ aus, die sich einer großen Fanbase erfreuen, sich aber in ihrem Horror-Grusel-Setting sehr ähneln. Mit ihrem neuen Spiel „Bravo Team“ beschreitet das Team ab dieser Woche komplett neue Wege und führt uns damit an die Front eines innovativen KoOp-Shooters.

Willkommen an der Front , nie ohne mein Team

Zu Beginn werden wir in aller Kürze in die Handlung eingeführt: Wir eskortieren als Elitesoldaten die Präsidentin eines Staates Ost-Europas. Sie zeigt uns Fotos ihrer Kinder, freut sich auf dessen Ballettaufführung und bekommt einen Anruf von ihrem Ehemann, der die Stimmung im nächsten Moment plötzlich zum Kippen bringt: Ein heller Lichtblitz knipst uns und allen Insassen des Konvois die Lampen aus, feindliche Truppen reißen die Fahrzeugtüren auf, zerren die Präsidentin heraus und setzen ihrem Leben ein Ende.

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Kurze Zeit später erwachen wir zusammen mit einem Teamkameraden und müssen uns unseren Weg über eine Brücke kämpfen, während sich uns unzählige feindliche Truppen in den Weg stellen. Wir geraten schnell in die Action, Kugeln schwirren um uns herum und wir fühlen uns direkt wie auf dem Schlachtfeld. Unser Ziel besteht jetzt nur noch darin, zu überleben und unseren Abholpunkt so schnell wie möglich zu erreichen. Unsere Mission führt uns dabei über Baustellen, enge Gassen und viele andere gelungene Schauplätze, die sich für solche Gefechte gut eignen.

Um uns von A nach B zu bewegen, zielen wir auf die von uns ersuchte Deckung, drücken, X, wechseln von der Ego- in die 3rd-Person-Perspektive und können uns selbst dabei zusehen, wie wir zum nächsten Punkt sprinten, ehe wir wieder die Kontrolle übernehmen. Dadurch arbeiten wir uns eher von Ring zu Ring, ohne dabei größerer taktischer Anstrengungen ausgesetzt zu werden. Im Gefecht hat sich vor allem der AIM-Controller als Mittel der Wahl erwiesen, denn die Umsetzung erfolgt damit nicht nur wirklich präzise, sondern sorgt auch für ein gewisses Maß an Realität. Am Controller selbst lassen sich darüber hinaus die Schussart zwischen Einzel-, Dreifach und Dauerfeuer anpassen, sowie zwischen dem Sturmgewehr und einer Pistole wechseln. Des Weiteren können wir uns auf Knopfdruck aus der Deckung herausstrecken, sowie die Waffe nachladen. Hin und wieder ergibt sich sogar die Möglichkeit, Feinde auf Knopfdruck lautlos auszuschalten, wozu wir wieder die Kameraperspektive wechseln und alles von außerhalb beobachten.

Sollte es einmal wirklich brenzlig auf dem Schlachtfeld werden, sind wir glücklicherweise nicht alleine. Uns steht ein Kamerad zur Seite, der entweder von einem Freund, einem unbekannten Online-Spieler, oder von der KI gesteuert werden kann. Letzterer können wir auf Knopfdruck Befehle erteilen, die auch meist eigenständig und zufriedenstellend abgeschlossen werden. Ansonsten agiert die KI sehr gelungen, wechselt eigenständig die Deckung und schaltet Feinde gekonnt aus. Sollte es uns doch einmal erwischt haben, eilt der Kamerad sofort herbei, um uns wieder zu beleben, während wir gleiches bei unserem CPU-Freund äußerst selten durchführen müssen. Online sieht das unter Umständen natürlich ganz anders aus, denn hier sind Absprachen überaus wichtig!

Der Titel ermöglicht einen sehr lockeren und schnellen Einstieg in die Handlung, die einen guten Rahmen um das gesamte Spielgeschehen legt. Es bietet ein ansprechendes Spielerlebnis und eine echte Herausforderung, der man sich gerne hingibt und sich daran immer weiter übt. Die Steuerung ist simpel umgesetzt und fühlt sich mit dem AIM-Controller zudem grandios realitätsgetreu an.

Tolle Atmosphäre

Neben der normalen Story bietet „Bravo Team“ natürlich noch weitere Abwechslung. So gibt es einen Highscore-Modus, in dem wir die Levels nochmals durchlaufen und dabei Punkte und Medaillen sammeln. Hierdurch wird versucht, die Langzeitwirkung aufrecht zu erhalten und die Spieler zu motivieren, einige Abschnitte immer und immer wieder zu probieren und immer besser zu werden. Ob sich das jedoch wirklich so umsetzen lässt, bleibt noch abzuwarten.

Von der Atmosphäre her macht „Bravo Team“ soweit alles richtig. Die einzelnen Abschnitte bieten an sich viel Abwechslung und können durch ihren eigenen Charm auch recht gut überzeugen. Sie haben jeweils einen eigenen Charakter, ohne dabei jedoch bildgewaltige Spektakel wie in Call of Duty auf die VR-Brille zu zaubern. Die Qualität der Texturen sind wie von Supermassive Games gewohnt wirklich hoch und vereinzelte Details an Wänden oder auf Autos verschwinden nicht einfach in matschigen Grafiken, wie in manch anderen VR-Spielen. Und auch die einzelnen Details an der Waffe, wie Munitionsstand oder das Fadenkreuz, sind wirklich gut umgesetzt. Leider gibt es aber auch hin und wieder Kantenflimmern und Treppchenanimationen, die jedoch kaum das Gesamtbild trüben. Schlimmer sind da schon kleinere Bugs, die den Spielfluss zum stocken bringen. Manchmal führt kein Weg dran vorbei, als das Level zu verlassen und neu zu starten, denn einzelne Checkpoints lassen sich dabei nicht ansteuern.

Bravo Team
TEST: Bravo Team – Immersives KoOp-Erlebnis für VR Fans
„Bravo Team ist ein wirklich gelungener Titel, der durch sein tolles Gameplay und ein gelungenes Koop-Erlebnis einiges zu bieten hat. Gerade mit dem AIM-Controller macht das Spiel besonders viel Spaß, solange man das Sturmgewehr nutzt, während sich die Pistole eher komisch damit anfühlt. Die KI ist wirklich gut gelungen, agiert entsprechend und ist somit eine echte Unterstützung bei eurer Mission. Die Level sind ebenfalls ansprechend, wenn auch sehr linear gestaltet, während das Gameplay an sich auf Dauer etwas eintönig erscheint. Die Grafik ist genau wie der Sound sehr gut umgesetzt worden, die somit für eine ansprechende Atmosphäre sorgen, in der man sich verlieren kann. Negativ anzumerken wäre die kurze Spieldauer von gerade einmal 4-5 Stunden, die auch durch den Highscore-Modus nicht nennenswert gestreckt wird. Dazu muss man aber auch erwähnen, dass man das Spiel mit keinem üblichen KoOp-Shooter vergleichen sollte, da bei VR in erster Linie die Erfahrung zählt, die sich mit nichts anderem vergleichen lässt. Trotzdem macht der Titel viel Freude und stellt im Gesamten ein gelungenes Erlebnis für VR-Fans dar.“
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