TEST: Primal Carnage Extinction – Hier sind nicht nur die Dinosaurier ausgestorben

Dennis Giebert Add a Comment
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Mit „Primal Carnage: Extinction“ bekommt die PlayStation 4 einen weiteren teambasierten Shooter spendiert, der schon seit geraumer Zeit für den PC erhältlich ist. Ursprünglich als spannender Titel im Style von Jurassic Park angekündigt, fristet der Titel nun ein reines Multiplayer-Dasein. Ob diese Entscheidung die Klügste war, die man hier getroffen hat, erfahrt ihr in unserem Test.

Menschen gegen Dinosaurier …

„Primal Carnage: Extinction“ ist ein klassischer teambasierter Shooter. Hier dreht sich alles um den Multiplayer und sucht daher vergeblich nach einer Singleplayer-Komponente. Beide Teams im Match haben jeweils fünf Klassen, die ihre Vor- und Nachteile haben. Auf der Seite der Menschen haben wir den Commando, die Wissenschaftlerin, den Pathfinder, den Trapper und den Pyro, während man auf seitens der Dinosauriern mit dem T-Rex, Novaraptor, Dilophosaurus, Pteranodon und dem Carnotsaurus zu tun bekommen.

Jede Klasse hat ganz typisch sein Fachgebiet, das andere Teammitglieder unterstützt oder für sich allein gesehen nur begrenzt nützlich ist. Ein gutes Beispiel kann mit der Wissenschaftlerin gegeben werden, die kleine Dinosaurier schnell mit dem Scharfschützengewehr beseitigt, aber schnell auch den kürzeren zieht, wenn mehr als ein Gegner angreift. Ein Team bestehend aus dem Trapper und Wissenschaftler haben unterdessen weitaus bessere Überlebenschancen. Der Trapper kann kleine Dinosaurier mit seinem Netz lähmen, während die Wissenschaftlerin große Dinosaurier mit ihren Betäubungspfeilen desorientiert und verlangsamt. Dasselbe Prinzip trifft auch auf die Dinosaurier zu. Hier nimmt der T-Rex z. B. die Rolle des Tanks ein, während der kleine Novaraptor bestens dafür geeignet ist Menschen, die gerade ihr Feuer auf den T-Rex konzentrieren, aus dem Hinterhalt zu überraschen.

Spielmodi- und Mitspielerflaute …

Im Mehrspieler, der mit bis zu 16 Spieler gespielt werden kann, geht „Primal Carnage: Extinction“ die klassische Route. Neben Team Deathmatch bietet das Spiel einen Free Roam-, Survival- und Get To the Chopper-Modus. Im Survival-Modus dürft ihr es mit einer nicht endenden Schaar von Echsen aufnehmen, dabei Geld für Kills kassieren und mit eurem Verdienst Munition und Fallen kaufen – zweifelslos von den Call of Duty Zombies inspiriert. Der Free Roam ermöglicht es Karten, wie in GTA, frei zu erkunden. Ein Ziel gibt es hier nicht, dennoch könnt ihr eure Mitspieler nach Herzenslust abschießen bzw. fressen. Bei Get to the Chopper handelt es sich unterdessen um einen Missions-Modus, in dem die Menschen verschiedene Punkte halten müssen, während das Dinosaurier-Team dies verhindern muss. Bis hier hin ist „Primal Carnage: Extinction“ also ein klassischer Multiplayer-Titel, der keine große Experimente wagt, sondern eher danach schaut, was ohnehin populär ist.

Vier Modi hört sich nicht nach sehr viel an, was allerdings kein Problem sein sollte, wenn genug Spieler die Server bevölkern. Hier kommt das größte Problem des Spiels zum Tragen. Mit gerade mal 50 Spielern, zu Spitzenzeiten, sind die Server so gut wie menschenleer. Da kann die Wahl des Team Deathmatch-Spiels, dem man beitritt, durchaus schwer fallen. Tritt man einer Partie bei, die vier oder sechs Spieler beheimatet? Volle Spiele findet man hier jedenfalls nur selten, was besonders den Get to the Chopper-Modus zu treffen scheint, der trotz der erst kürzlichen Veröffentlichung von so gut wie niemanden gespielt wird. Wie lange das Spiel angesichts dieses Manko bestehen kann, möchte man sich eher nicht vorstellen. Löblich ist allerdings, dass „Primal Carnage: Extinction“ über einen Serverbrowser verfügt, das alle derzeitigen Spiele, inklusive Ping, Karten, Spieler und Sondereinstellungen anzeigt.

Grafik & Sound …

Grafisch ist „Primal Carnage: Extinction“ passabel. Das Spiel flimmert in 1080p bei 60FPS über den heimischen Bildschirm, schafft es dabei aber nicht wirklich zu beeindrucken. Die Vegetation des Spiels ist dicht genug um das Gameplay zu beeinflussen und kann daher z. B. als versteck für Dinos und Menschen genutzt werden. Die Bewegung der Pflanzenwelt wirkt jedoch sehr künstlich. Läuft man z. B. an Pflanzen vorbei, schwingen diese, durch die Berührung des Spielers, „realistisch“. Schaut man allerdings genauer hin, stellt man mit erstaunen fest, dass die Pflänzchen an den Wurzeln hin und her schwingen, während die Spitze fast regungslos ist. Verwunderlich ist dieser Umstand zudem, dass es umso vermehrter passiert, wenn man auf seitens der Menschen spielt. Schlüpft man hingegen in die Haut eines großen Dinosauriers, werden Pflanzen korrekt animiert. Wenn es um weitere Animationen geht, zeigen sich vor allem die Dinosaurier von ihrer besten Seite. Diese sind gut und glaubwürdig umgesetzt, was man hingegen von ihren menschlichen Gegenstücken nur bedingt behaupten kann. Stockpuppen, die im Stehen sterben können, trifft es hier wohl am Besten.

Noch mehr Auf und Ab gibt es mit den Texturen, die erahnen lassen das „Primal Carnage: Extinction“ schon vor geraumer Zeit sein Debüt feierte. Abseits von mitunter guten Stein- und Pflanzentexturen sind hier vor allem vereinzelte niedrig auflösende Texturen an Wänden ein Dorn im Auge.

Gemixte Resultate gibt es zudem auch beim Ton. Regen und Tiergeräusche sind glaubwürdig und tragen den Löwenanteil zur Atmosphäre des Spiels bei. Dinosaurier sind je nach Größe schon durch ihre schweren Schritte auszumachen und kräftige bzw. schrille Schreie tragen zu Charakterisierung der Echsen bei. Weniger gut getroffen hat es die Waffen der Menschen, die wie schon die Texturen, mal gut mal weniger gut sind. Auf der einen Seite des Spektrums finden sich großkalibrige Waffen, die einen wuchtigen Audioeindruck hinterlassen, auf der anderen Handfeuerwaffen, die vom Ton an Spielzeugpistolen erinnern. „Primal Carnage Extinction“ hinterlässt einen sehr geteilten Eindruck was die optische Präsentation angeht, das nur bedingt zu beeindrucken weiß. Es ist halt eine Portierung vom PC, die das Gefühl vermittelt, dass man noch irgendwie den Konsolen-Markt bedienen möchte.

Langzeitspaß …

Nach einem Levelsystem, das neue Fertigkeiten oder Klassen freischaltet, sucht man hier vergebens. Alle Tools, die dem Spieler geboten werden, sind schon zu beginn des Spiels zugänglich. Sammelwütige Spieler werden jedoch darüber erfreut sein, dass „Primal Carnage: Extinction“ über viele kosmetische Items verfügt, die nach einem Spiel zufällig freigeschaltet werden können. Menschen erhalten Waffenskins und Kleidungsstücke, während Dinosaurier komplett neue Skins beschert bekommen, von denen es reichlich gibt.

Entwickler: Circle Five Studios & Pub Games
Publisher: Circle Five Studios
Release: erhältlich
Offizielle Homepage: http://www.primalcarnage.com/

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Primal Carnage1
TEST: Primal Carnage Extinction – Hier sind nicht nur die Dinosaurier ausgestorben
"Primal Carnage: Extinction" ist ein überaus durchschnittliches Spiel, was vor allem bei der technischen Ausführung deutlich wird. Mal sind die Texturen gut, mal eine Beleidigung für das Auge. Mal bewegen sich Pflanzen korrekt, mal nicht. Dies zieht sich durch fast alle Bereiche des Spiels, was ein Gefühl der fehlenden Motivation auf seitens der Entwickler zurück lässt. Vielleicht war schon die Entscheidung verkehrt, einen reinen Multiplayer-Titel daraus zu machen, anstatt den ursprünglichen Kurs beizubehalten. Insbesondere die wenige Spieleranzahl dürfte hier für ein schnelles Dinosauriermahl sorgen, denn was ist ein Multiplayer-Spiel ohne genügend Spieler noch wert? Nur als echter Hardcore Fan stehen einem hier wohl keine Hürden im Weg. Irgendwie auch schade drum!
5.5
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