Xbox: Vertrauen in Microsoft und Phil Spencer ist dahin – Bericht

By Mark Tomson 16 comments
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Die gestrige Bekanntgabe, dass Microsoft mehrere Bethesda-Studios schließen oder zusammenlegen wird, war ein weiterer Schock für die Branche. Während diese Entscheidung aus geschäftlicher Sicht vielleicht nachvollziehbar ist, wächst auf der anderen Seite die Kritik an Microsoft und Xbox Boss Phil Spencer deutlich. Einige verteidigen die momentane Situation allerdings auch.

Die aktuellen Vorgänge folgen nach nur wenigen Monate denen, wo sich Microsoft Activision / Blizzard einverleibt hat, um dann umgehend 1.900 Mitarbeiter zu entlassen. Nun steht eine weitere, vermutlich nicht unerhebliche Anzahl von Mitarbeitern ohne Job da, was das Vertrauen in Microsoft und ihrer Rolle in der Games-Branche zunehmend schädigt. Namentlich werden insbesondere Xbox Boss Phil Spencer, Xbox Game Studios Head Matt Booty und Xbox Games Marketing VP Aaron Greenberg genannt.

Betrachtet man speziell Bethesda in diesen Tagen, stören sich nicht wenige vor allem an der Schließung von Tango Gameworks, von denen Microsoft bis zuletzt noch von einem erfolgreichen Studio sprach, das mit Hi-Fi Rush einen echten Blockbuster-Titel abgeliefert hat. Am 21. April 2023 schrieb Aaron Greenberg auf X zum Beispiel:

„Hi-Fi RUSH war in allen wichtigen Metrics und Erwartungen ein Durchbruch für uns und unsere Spieler. Wir könnten nicht zufriedener mit dem sein, was das Team von Tango Gameworks mit dieser Überraschungsveröffentlichung geliefert hat.“

Danach verließen zwar die ursprünglichen Gründer von Tango Gameworks das Studio, trotzdem lieferten sie weiterhin ab, einschließlich des erfolgreichen PS5-Launches in diesem Jahr. Warum das Studio trotzdem geschlossen wurde, ist daher ein Rätsel.

Xbox Boss Phil Spencer in der Kritik

Die größte Kritik gilt unter anderem Xbox Phil Spencer, unter dessen Führung viele Entwickler ihren Job verloren hätten und der Game-Output zurückgegangen sei. Das sei langsam Grund genug, ihn nicht mehr einfach gewähren zu lassen, meint Kotaku.

Diese schreiben:

„Während Spencer über ein Jahrzehnt lang so etwas wie ein Liebling der Branche war, wurde in den letzten zwei Jahren klar, dass er nicht unfehlbar ist und vielleicht eine genauere Betrachtung verdient. Unter seiner Führung wurden bei Xbox Tausende von Menschen entlassen, nicht lange nachdem das Unternehmen Milliarden von Dollar für die Übernahme von Bethesda und Activision ausgegeben hatte. Die Studios wurden geschlossen. Spiele wurden eingestampft. DLCs wurden abgesagt. Und die First-Party-Produktion von Xbox war weiterhin ein Fest und eine Hungersnot – im Jahr 2022 hatte das Unternehmen praktisch nichts. Im Jahr 2023 gab es einiges zu zeigen. Dieses Jahr ist es ruhig.“

Man hofft weiterhin, dass Microsoft so langsam einen Weg findet, der zu Wachstum, guten Spielen und Stabilität führt. Dazu gehört aber auch, dass man Spencer zukünftig mehr auf die Finger schauen sollte und ihn auch für seine Misserfolge oder Fehlentscheidungen zur Verantwortung zieht.

Ex-Blizzard Boss nimmt Spencer in Schutz

Während die Kritik an Spencer irgendwo vielleicht gerechtfertigt ist, gibt es aber auch Leute, die ihn in Schutz nehmen, darunter der Ex-Blizzard Boss Mike Ybarra. Man kann wohl davon ausgehen, dass Entscheidungen wie die bei Bethesda nicht von einer einzelnen Person getroffen werden. Daher glaubt Ybarra, dass dieser Schritt für Spencer genauso schmerzhaft ist, wie für alle anderen.

In einem Kommentar schreibt Ybarra auf X:

„Ich verstehe den Ärger und die Verwirrung zu 100 % und es tut mir zutiefst leid für die Teams, die heute und in den letzten Monaten betroffen waren. Ich war nicht mit jeder Entscheidung einverstanden, die er bei Xbox getroffen hat, und ich denke, das war ziemlich klar, aber ich glaube an seine Produktführung und weiß, wie schwer diese Entscheidungen sein können.“

Microsoft hat sich bisher nicht weiter zu der aktuellen Situation geäußert.

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