Vorschau: Tomb Raider – Düsterer und erwachsener als jemals zuvor

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Keinen ganzen Monat mehr, dann steht mit Tomb Raider bereits das nächste Reboot ins Haus, für das sich erneut Crystal Dynamics auszeichnet. Über die letzten Monate hinweg konnten wir anhand von Gameplay-Videos bereits erste Eindrücke von der neuen Lara Croft sammeln und uns ein ungefähres Bild davon machen, was uns mit dem Neustart der Serie erwartet.

Kurz vor dem Release im März hatten wir noch einmal die Gelegenheit, das Spiel auf einem exklusiven Presseevent anzuspielen, zu dem Square Enix geladen hatte. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und haben uns in die erste Stunde des neuen Lara-Abenteuers gestürzt. Als besonderer Gast wohnte dem Event auch Nora Tschirner bei, die die deutsche Synchronstimme hinter Lara Croft mimt. Ein authentischeres Spielerlebnis ist da wohl kaum möglich.

Wie man vorab schon zur Story verraten hat, beginnt Tomb Raider damit, dass sich Lara gemeinsam mit einer Forschercrew auf den Weg ins Drachen-Dreieck vor der japanischen Küste macht; eine Art Bermudadreieck, wo auf seltsame Weise Schiffe und Flugzeuge verunglücken. Voller Tatendrang widersetzt sich die junge Studentin dem Rat ihres Mentors und verlässt sich lieber auf ihr eigenes Gespür, ein sagenumwobenes Königreich zu finden. Ihr Übermut hat natürlich Folgen und wie soll es anders sein, erleidet auch Lara mit ihrer Crew Schiffbruch vor der Insel.

Zu unserer Überraschung ist Lara hier nicht so alleine, wie man es zunächst immer angedeutet hat. Ein mysteriöser Kult wird auf der Insel betrieben und jeder Eindringling ist unerwünscht. Kaum wieder zu euch gekommen, findet ihr euch Kopfüber hängend an einer Höhlendecke wieder, wobei man gleich zu Beginn auf eines der wesentlichen Spielelemente von Tomb Raider setzt – dem Rätseln. Ihr müsst euch befreien und einen Weg aus den Höhlen herausfinden, dabei Wege freilegen, in dem ihr herkömmliche Dinge aus der Umgebung dazu nutzt, um zum Beispiel eine Holzwand niederzubrennen oder eine Kettenreaktion auszulösen. Schon hier kommt echtes Abenteuerfeeling auf, da man oft nach brauchbaren Utensilien Ausschau halten muss, durch enge mit Wasser geflutete Höhlen kriecht oder mit der Nahrungssuche zum Überleben beschäftigt ist. Die junge Lara stellt sich anfangs in vielen Dingen noch recht unbeholfen an und stolpert tollpatschig von einem Unglück ins Nächste. Schließlich tappt man auch noch in eine Bärenfalle und nur eure Crew kann euch hier vor dem sicheren Tod retten. In diesen Momenten lernt Lara schnell zu begreifen, dass sie fortan oft auf sich alleine gestellt sein wird.

Die neue Lara wirkt mit ihrer anfänglichen Unerfahrenheit und dem Re-Design, das sich vom Image eines „Sexobjekts“ distanziert, deutlich nahbarer und authentischer als zuvor. Beim Charakterdesign liegt der Fokus nicht mehr bei der Idealvorstellung eines pubertierenden Teenagers und auch die leichte Arroganz, die Lara bisher immer aufwies, ist nun verschwunden. Es fällt leichter sich in diese Rolle hineinzuversetzen und sich mit der Heldin zu identifizieren. Das könnte bereits ein Indiz dafür sein, dass man die Story nachher viel intensiver erleben wird. Dazu tragen auch die gekonnt in Szene gesetzten Kameraperspektiven bei, die diesmal deutlich näher am Geschehen sind.

Schnell erlernt man die Jagd mit Pfeil und Bogen oder wie man sich mit einer Axt verteidigt. Aber auch Schusswechsel mit einer Pistole sind möglich, sofern ihr eine Waffe findet und genügend Munition dabei habt. Einem Uncharted folgt man mit Tomb Raider dennoch nicht, zumindest nicht nach unserem Ersteindruck. Ständige Schusswechsel kamen eher selten vor und der Fokus war mehr auf das Erkunden, Klettern und dem Willen zu Überleben ausgelegt.

An diesem Punkt hat uns insbesondere das Gameplay interessiert, da genau das immer eines der größten Schwachpunkte der Serie war. Wie sich jedoch zeigt, hat Crystal Dynamics hier an den richtigen Schrauben gedreht. Alles läuft durchgehend flüssiger und man bekommt ein gutes Gefühl für die Spielfigur. Balancieren über schmale Baumstämme oder das Abspringen von einem Vorsprung ließen sich deutlich besser abschätzen. Auch das spontane Zielen und Schießen mit dem Bogen stellte für uns kein Problem dar, so dass sich auch überraschend angreifende Wölfe gut abwehren ließen. Parallelen zu anderen Vertretern des Genres blieben dennoch nicht ganz aus. Die Art wie sich Lara im Hangeln bewegt, hinter Deckungen versteckt oder die Kameraeinstellungen dazu … irgendwie kam uns einiges sehr bekannt vor.

Die erste Spielstunde bot an sich noch nicht sehr viele Highlights. Wir bekamen einen kleinen Vorgeschmack auf die Story, erlernten die Grundlagen des Gameplays und durften die bereits beeindruckende und düstere Atmosphäre der Insel genießen. Fest steht aber bereits jetzt, dass man einen erfrischenden neuen Weg mit der Serie geht, auf dessen vollständige Story wir unglaublich gespannt sind. Man hat sich in vielen Dingen verbessert; das Spiel wirkt erwachsener, düsterer und authentischer, vergisst dabei aber auch nicht, wo die Wurzeln der Serie liegen.

Tomb Raider erscheint weltweit am 05. März 2013.

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