Assassin’s Creed Shadows: Kritik und Kontroverse um „Woke Agenda“

By Mark Tomson 27 comments
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Ubisoft hat in dieser Woche Assassin’s Creed Shadows angekündigt, das nicht ganz ohne Kritik ist. Diese gilt vor allem den Protagonisten des Spiels, die Ubisoft nur zugunsten ihrer woken Agenda gewählt haben soll.

Die Arbeiten an einem Assassin’s Creed-Spiel in der Sengoku-Ära gehen schon viele Jahre zurück und das Spiel wurde sicherlich immer wieder dem aktuellen Zeitgeist angepasst. Im Fall von Assassin’s Creed Shadows sehen einige allerdings ein recht bizarres Beispiel darin, wie eine ganze Kultur und der geschichtliche Hintergrund verdreht wird, nur um einer Vorstellung gerecht zu werden, die in die heutige Zeit passt.

Assassin’s Creed Shadows: Yasuke war eigentlich nur eine „Fußnote“

Das bemängelt unter anderem ein früherer Ubisoft-Autor, der in Teilen an der ursprünglichen Story von Assassin’s Creed Shadows mitgewirkt hat. Seiner Darstellung zufolge wurde die ursprüngliche Geschichte komplett verworfen und stattdessen mit Yasuke, einem „obskuren schwarzen Gefolgsmann von Nobunaga, als Mittelpunkt“ besetzt. In der ursprünglichen Fassung war Yasuke lediglich eine „Fußnote“ in der Story, der in Teilen der Schlacht gekämpft und sich später ergeben hat. Dass dieser ein Samurai war, dafür gäbe es keinerlei Beweise.

In einer früheren Fassung der Story wird Assassin’s Creed Shadows wie folgt beschrieben:

„Die Handlung konzentrierte sich auf den jungen Mönch „Yamauchi Taka“ als spielbaren Vorfahren. „Taka“ bedeutet „Falke“, was mit der damaligen Namenskonvention übereinstimmt, dass jeder spielbare Held nach einem Greifvogel benannt wurde. Der Hauptkonflikt drehte sich um „Das Schwert von Eden“ (auch bekannt als „Excalibur“, „Honjō Masamune“, „Dschingis Khans Schwert“ usw.) und darum, wie es seinem neuesten Träger, Oda Nobunaga, einen unfairen Vorteil bei der Eroberung Japans verschafft hat. Nachdem Nobunaga von Hattori Hanzo ermordet wurde, wird Taka Teil der Bruderschaft und wird unter Hanzo zum Assassinen (Shinobi) ausgebildet. Die Bruderschaft versucht, das geborgene Schwert aus Japan zu bringen, wird jedoch von Schiffen der Jesuiten (Templer) bedrängt und es geht verloren. Hanzo wird ermordet, da er erwägt, als Mönch in den Ruhestand zu gehen. Sein Herr, Tokugawa Ieyasu, beauftragt Taka, den Mörder zu finden (und das Schwert zu bergen).“

Nach Auffassung des damaligen Autors wurde das alles ausradiert, um einen schwarzen Samurai in den Mittelpunkt zu stellen. Der frühere Blizzard-Manager Mark Kern, der diese Story auf X teilt, ergänzt, dass diese Darstellung nur einen Teil abbildet und möglicherweise nicht vollständig ist. Wie das Endprodukt aussieht, weiß man erst, wenn Assassin’s Creed Shadows erschienen ist.

Originelle Story gern, aber bitte nicht so

Kern verweist allerdings auch darauf, dass es nicht überraschend käme, wenn die ursprüngliche Story von Assassin’s Creed Shadows auf diese Art verändert wurde. Die Assassin’s Creed-Serie war noch nie zu 100 % historisch genau, womit auch niemand ein Problem hat, solange nicht zwanghaft die DEI-Agenda (Diversity, equity and inclusion) als Maßstab gilt, um „ihre Message“ zu verbreiten. Als Beweis dafür zitiert Kern einen Artikel von IGN, in dem Yasuke als „historisch faszinierender Kämpfer“ vorgestellt wird, was seiner Ansicht nach absolut „lächerlich“ sei, erst recht, wenn man den konsultierenden Historiker dahinter genauer beleuchtet.

„Das ist das eigentliche Problem, nicht, dass Yasuke im Spiel ist. Es gibt einen Kampf darum, die Geschichte neu zu schreiben und um die woke Erzählung zu stärken, und das ist der Teil, der absolut verrückt ist.“

Der frühere Ubisoft-Autor ergänzt, dass er sogar froh darüber ist, unter anderem aus diesen Gründen nicht mehr dieser Industrie anzugehören. An anderer Stelle sagt ein User, dass er nun zum ersten Mal wirklich versteht, was kulturelle Aneignung bedeutet.

„Als Japaner bin ich ziemlich sauer darüber. Sie revidieren nicht nur die Geschichte, um Yasuke zu einer viel größeren Figur zu machen, als er tatsächlich war, er war auch nie ein Samurai. Das ist tatsächliche kulturelle Aneignung.“

Für Ubisoft hat sich die Ankündigung von Assassin’s Creed Shadows bislang nicht ausgezahlt. Der Aktienkurs brach umgehend um über 10 % nach der Premiere ein.

Das Spiel erscheint am 15. November 2024. Die Vorbestellung ist ab sofort bei Amazon.de möglich.

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