PS VR2: Entwickler erwarten keine großen AAA-Spiele

By Mark Tomson 6 comments
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Es ist schon auffällig, dass selbst Sony als Plattform-Inhaber der PS VR2 bisher keine vielversprechenden Aussichten teilt, was Käufer des immerhin 600 EUR teuren Headsets erwarten können. Ob es überhaupt zu großen Triple-A Produktionen wie GT7 oder Resident Evil Village kommen wird, das bezweifeln selbst Entwickler.

Bisher verlässt sich Sony auf eine Vielzahl von Third-Party Studios und VR-Veteranen, welche die Plattform tragen sollen. Großen Namen und Publisher wie EA, Ubisoft, 2K & Co. vermeiden es dafür mehr denn je, sich mit dem Medium auseinanderzusetzen.

Die Gründe dafür sieht der Pistol Whip-Entwickler Cloudhead Games unter anderem darin, dass es überhaupt kein Interesse an VR-Plattformen gibt und man diesen Markt sogar als eine Art Störenfried betrachtet, der das klassische Gaming-Business auf den Kopf stellt. Um das zu vermeiden, versucht man das Ganze einfach auszusitzen und zu ignorieren, bis sich VR wieder von alleine begräbt.

Cloudhead Games bezeichnet es als das klassische Henne-Ei-Problem, wodurch große AAA-Spiele viel zu risikoreich sind und es an entsprechender Erfahrung mangelt, um sich damit auseinandersetzen zu wollen.

„VR stellt eine mögliche existenzielle Bedrohung für die milliardenschwere AAA-Gaming-Industrie dar. Letztendlich sind neue Absatzmöglichkeiten, Fähigkeiten und grundlegende Änderungen in der Herangehensweise an ihr Geschäft erforderlich. Wie bei Big Oil vs Renewables gibt es hier eine alte Garde, die kein Fan von VR ist,“ sagt Denny Unger von Cloudhead.

Halbherzige Ports verschlimmern das Problem

Während auf der einen Seite die Publisher ohnehin schon ein sehr geringes Interesse an VR haben, werden Spieler auf der anderen Seite mit halbherzigen Ports enttäuscht. Das wird die Problematik insgesamt weiter verschärfen und VR wieder vom Markt drängen.

Laut Unger müssen Spiele direkt für VR entwickelt werden und erfordern selbst von der Portierung von einer 2D-Version eine komplette Neugestaltung. Andernfalls resultiert dies in Erfahrungen, die sich unfertig anfühlen, ruckeln oder Übelkeit auslösen.

Bei Cloudhead Games hat man zwar noch Hoffnung, dass sich das Gleichgewicht wieder mehr zugunsten von VR verlagert, bislang und wohl auch in Zukunft werden kleinere Indie-Studios die Last tragen müssen – und für diese sind AAA-Produktion selten umsetzbar.

Dass Sony ebenfalls auf die Third-Party Studios vertraut, hat man erst vor wenigen Tagen durchblicken lassen. Letztendlich geht es auch nicht darum, dass man ein 40 Stunden God of War in VR umsetzen soll, vielmehr müssen qualitative und überzeugende Inhalte her, die preislich dann auch angemessen sind. Aber genau daran scheitert es derzeit noch erheblich.

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