Sony wegen hoher Preise im PlayStation Store auf 6 Milliarden Pfund verklagt

By Mark Tomson 13 comments
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Für Sony wird es erneut ziemlich ernst, denen nach wie vor eine Monopolstellung mit dem PlayStation Store vorgeworfen wird. Eine Klage in Großbritannien fordert nun über 6 Milliarden britische Pfund an Schadensersatz, was fast 8 Milliarden US-Dollar entspricht.

Der Vorwurf gegen Sony wird schon länger erhoben, zuletzt konnten die Kläger eine potenzielle Klage jedoch nicht ausreichend begründen, weshalb diese vorläufig zurückgewiesen wurde. Nun gibt es einen weiteren Anlauf (via Reuters) des Verbraucherschützer Alex Neill, dessen Klage-Wert sich auf bis zu 6.3 Milliarden Pfund plus Zinsen beläuft.

Überzogene Preise im PlayStation Store?

Der Hintergrund sind möglicherweise überzogene Preise im PlayStation Store durch den Verkauf von Spielen, DLCs usw., mit denen Sony den Publishern eine Provision von satten 30 Prozent in Rechnung stellt. Dies sei nur möglich, da Sony eine marktbeherrschende Stellung mit dem PlayStation Store hat. Der Gesamtschaden dadurch soll sich im Laufe der Jahre auf bis zu 6,3 Milliarden Pfund angehäuft haben.

Durch die hohen Provisionen an Sony seien Entwickler und Publisher gezwungen, höhere Preise von den Kunden zu fordern, womit diese direkt benachteiligt werden. Zwar argumentieren Sonys Anwälte damit, dass die Klage von vorn bis hinten fehlerhaft sei und erneut abgewiesen werden sollte, das Competition Appeal Tribunal hat allerdings entschieden, dass das Verfahren fortgesetzt werden kann.

Laut dem Verbraucherschützer Neill sei das Urteil vom heutigen Dienstag der erste Schritt, um sicherzustellen, dass die Verbraucher das zurückbekommen, was ihnen zusteht. Dies würde jedoch zunächst einen Erfolg der Klage voraussetzen, die sich mitunter noch sehr lange hinziehen kann.

Die Klage bezieht sich allerdings nur auf Großbritannien und für den Zeitraum 19. August 2016 bis 19. August 2022. Sollte die Klage erfolgreich ist, hätte jeder User in der Sammelklage schätzungsweise Anspruch auf einen Schadensersatz zwischen 67 und 562 £ plus Zinsen.

Sony soll Entwickler und Publisher mit hohen Provisionen im PlayStation Store belegen
Sony soll Entwickler und Publisher mit hohen Provisionen im PlayStation Store belegen

Vorwürfe sind nicht neu

Ähnliche Vorwürfe gab es im vergangenen Mai auch aus Rumänien, wo man PlayStation Spiele ausschließlich im PlayStation Store erwerben kann und der reguläre Vertrieb komplett ausgeschlossen wird. User haben somit gar keine andere Wahl, als ihre Spiele zu hohen Preisen im PlayStation Store zu erwerben.

Diese Praktiken hätten die Kaufmöglichkeiten für PlayStation-kompatible Videospiele eingeschränkt und zu höheren Preisen für Videospiele für diesen Konsolentyp geführt. Eine weitere Auswirkung dieser Praktiken besteht darin, dass rumänische Studios davon abgehalten werden, mit PlayStation kompatible Videospiele zu entwickeln.

Ein Statement von Sony zu diesen Vorwürfen gibt es bisher nicht.

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