Streaming auf PS5 & Co. – braucht man wirklich teure Hard- und Software?

By Dennis Giebert Add a Comment
6 Min Read

Streaming auf Websites wie Twitch und YouTube ist heutzutage ein populäres Hobby. Wer streamen möchte, hat dazu meist schon die nötige Hardware zu Hause, zumal fast alle Konsolen das Streaming mehr oder weniger unterstützen. Die PS5 macht da einen weiteren Schritt vorwärts und hat mit der PS5 Camera und dem neuen Share Factory Studio schon ziemlich gute Tools an Bord.

Streaming über Konsolen hat jedoch noch immer seine Limitierungen. Overlays, Alerts und viele andere Spielereien können nicht genutzt werden. Wer einen professionellen Stream möchte, kommt daher nicht um den PC herum – egal ob reiner Konsolen-Spieler oder nicht. Dies ist meist aber mit Mehrkosten verbunden, welche jedoch nicht so hoch ausfallen, wie manch einer denkt. Sie sollten aber auch nicht vernachlässigt werden. Wir geben folgend einen Überblick über notwendige Anschaffungen.

Welche Hardware wird benötigt?

Twitch empfiehlt für Anfänger einen Laptop im 1000$ Bereich, das FAQ ist allerdings hoffnungslos veraltet. Heutzutage werden Videos zum Großteil über die Grafikkarte encodiert, denn die Zeiten, in denen Videos auf der CPU gerendert wurden, sind lange vorbei. Grafikkarten von Nvidia und AMD verfügen über spezielle Chips, die speziell darauf ausgelegt sind Videos so effektiv zu encodieren wie nur möglich. Nvidias Lösung übertrifft dabei in vielen Bereichen die Encodierungsleistung und Qualität einer CPU, während AMD in diesem Bereich leicht hinterherhinkt, wenngleich auch beachtliche Fortschritte gemacht wurden.Für einen Konsolen-Streaming-PC braucht man heutzutage theoretisch nur eine halbwegs aktuelle Grafikkarte, eine Capture-Karte für die Konsole, ein Headset und genügend RAM. Im Falle einer Ryzen CPU sind Speicher mit mindestens 3200MHz zu empfehlen, höhere Geschwindigkeiten bieten hier in der Regel mehr Performance. Günstigen RAM unter mindfactory.de kann man schon für knapp 78€ mitnehmen, aber auch hier gilt, nach oben offen.

ps5 streaming
© SIE

Das kostet der Einstieg

Möchte man auch PC-Spiele streamen, ist RAM häufig das größte Hindernis. Twitch empfiehlt in seinem FAQ zum Beispiel 8 GB RAM, was selbstverständlich nicht mehr angemessen ist. Möchte man meist rechenintensive PC-Spiele streamen, sollte man eher mit 16 GB RAM liebäugeln, was auch für die nächsten Jahre noch ausreichend sein sollte, um auch zukünftig aktuelle PC-Spiele mit vernünftigen Einstellungen spielen zu können. Mehr ist natürlich immer besser. 16 GB DDR4 RAM schlagen aktuell mit ca. 78€ zu Buche, 32 GB wären mit 138€ sogar noch günstiger, wenn man den Preis pro GB berücksichtigt.

Ein Rundum-Streaming-PC für Einsteiger sähe meiner Meinung nach wie folgt aus:

  • AMD Ryzen 5 2600x (150€)
  • B450 Mainboard (110€)
  • 16 GB DDR4 Ram (78€)
  • Nvidia 1660ti (250€)
  • 450 Watt Netzteil (40€)

Der “Ich will Konsolen-Spiele streamen”-PC:

  • Grafikkarte von AMD oder Nvidia (Nvidia bevorzugt)
  • Eine Capture-Karte die 60FPS und 1080p unterstützt.

Der Gesamtpreis für einen neuen Streaming-PC beläuft sich somit auf ca. 630€, wenn man Festplatten, Gehäuse, Monitor, Maus, Keyboard und Headset bereits besitzt und wiederverwendet. Leistungstechnisch sollte sich die Hardware zumindest sehen lassen können. 

Der Multiplayer-Hit Rocket League läuft damit problemlos in 4K Ultra (Auflösung) und mehr als 100 FPS, während der Dauerbrenner Fortnite auf niedrigen Einstellungen mit 200 bis 300 FPS über den Bildschirm flimmert. Wiederkehrende Streaming-Hits wie das aktuelle Call of Duty Warzone sind Spiele, die mehr auf die CPU gehen, daher solltet ihr mit dieser PC-Konfiguration mit knapp 120 FPS bei 1080p rechnen.

Wer nun noch Konsolenspiele streamen möchte, bräuchte noch eine Capture-Karte, die je nach Funktionsumfang ein gehöriges Loch in die Tasche reißen kann. Wenn man zum Beispiel in 4K HDR 60fps streamen will, kommt man momentan nicht um eine interne Karte von den Marktführern Elgato oder Avermedia herum, die erst bei ca. 200€ anfangen. Karten, die nur 1080p Videos verarbeiten und 4K durchschleifen, wie z. B. die HD60S+ von Elgato sind nur knapp 20 € günstiger, können dafür aber auch über USB 3.0 angeschlossen werden und benötigen daher keinen speziellen PCIe -Steckplatz auf dem Mainboard.

Im Softwarebereich kommen meist keine Extrakosten hinzu. Mit bekannten Lösungen wie OBS oder Streamlabs OBS (einer Variante von OBS) hat man als Hobbystreamer alles, was man zunächst benötigt, um einen attraktiven Stream auf den Bildschirm zu zaubern. Beide Varianten unterstützen etliche Features wie Overlays, Texteinblendung und animierte Überblenden etc. Wer mehr aus seinem Stream holen will, muss ab diesem Punkt einfach kreativ denken und mehr Zeit investieren.

An dieser Stelle könnte wir noch über die unzähligen Einstellungsmöglichkeiten der Software reden, doch das heben wir uns für ein andermal auf.

Fazit: Die Erstanschaffung mag zwar erst einmal kostenintensiv erscheinen, bei entsprechendem Erfolg kann sich die Sache aber durchaus lohnen. Dieser hängt auch vom richtigen Equipment und dessen Einsatz ab, aber nicht zuletzt auch vom eigenen Ehrgeiz damit erfolgreich zu sein.

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