TEST: Dragon Quest Builders 2 – Dragon Quest trifft auf Harvest Moon

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Nachdem Erfolg von „Dragon Quest Builders“ vor über drei Jahren hat die Ankündigung von „Dragon Quest Builders 2“ nicht lange auf sich warten lassen. Schließlich muss weiter gebaut und der Kreativität freien Lauf gelassen werden. Square Enix hatte sich zum Ziel gesetzt, „Dragon Quest Builders 2“ noch größer, besser und umfangreicher zu gestalten, weshalb auch wir es uns nicht haben nehmen lassen, erneut einen Stein auf den anderen zu setzen. Mit was für Verbesserungen und Neuheiten der zweite Teil aufwartet, erfahrt ihr in unserem Test.

In „Dragon Quest Builders 2“ schlüpft ihr in die Rolle eines Erbauers, die in der Lage sind neue Gegenstände zu erfinden und zu bauen. Klingt erst einmal recht simpel. Als Erbauer hat man jedoch kein leichtes Leben, denn seit den Ereignissen des ersten Teils ist viel passiert. In der Welt hat eine Religion, die sich um Zerstörung dreht, Fuß gefasst – es werden Gebäude niedergerissen, fruchtbarer Boden wird unfruchtbar gemacht und selbst Kochen gilt hier als Sakrileg. Warum die Religion so stark gegen Kreativität ist, wissen selbst ihre Anhänger nicht genau, man munkelt jedoch, dass es mit einem Erbauer zu tun hat, dessen Kreationen Unheil und Zerstörungen brachten.

Dragon Quest Builders 2 Farm

Das Feedback wurde erhört

Schon nach den ersten Minuten mit „Dragon Quest Builders 2“ stellt man erstaunt fest, dass an vielen Ecken und Kanten geschraubt und gehobelt wurde, etwa beim Gegenstand-Stack. In „Dragon Quest Builders“ war es noch so, dass man nur 99 Exemplare eines Gegenstandes mit sich führen konnte, was besonders ärgerlich war, wenn man große Gebäude bauen wollte. In „Dragon Quest Builders 2“ wurde das Item Limit auf 999 erhöht, wodurch man nach Herzenslust farmen kann und sich etliche Abstecher zu Kisten erspart. Neben der Gegenstandsliste hat man als Erbauer zudem schon zu Spielbeginn einen Beutel – in Dragon Quest Builders fiel der Beutel kleiner aus und wurde erst im Spielverlauf freigeschaltet – der dieses Mal sieben Seiten Gegenstände fasst und mit einem einfachen Tastendruck einsehbar ist. Gegenstände in der Liste lassen sich zudem nun mit einem Tastendruck in den Beutel verfrachten, dort sortieren oder direkt in Kisten lagern.

Räume und Gebäude lassen sich ebenso schnell erstellen, man platziert ein paar Blöcke als Wände, baut einen Eingang und platziert ein paar essenzielle Gegenstände, anhand deren die Einwohner den Nutzen des Raums erkennen. Platziert man zum Beispiel eine Strohmatte und eine Lichtquelle in einem kleinen Raum, wird daraus umgehend ein gemütliches Schlafzimmer. „Dragon Quest Builders 2“ lädt dabei zum ausgiebigen Experimentieren ein, denn verschiedene Raumkonfigurationen haben auch einen unterschiedlichen Nutzen und wirken sich auf die Zufriedenheit der Bewohner aus – und das möchten wir doch alle!

Etwas spezifischer wird es da mit den Blaupausen, vorkonfigurierte Räume die bestimmte Gegenstände benötigen. Blaupausen befinden sich als Gegenstände im Inventar und können, wie andere Gegenstände auch, platziert werden. Sobald eine Blaupause platziert wurde, wird der Umriss des Gebäudes auf dem Boden angezeigt. Befindet man sich innerhalb des Umrisses, kann man sich alle benötigten Gegenstände mittels des Touchpads ansehen, wobei hier sogar die Dorfbewohner bei dem Bauvorhaben helfen, sobald man einen bestimmten Punkt im Spiel passiert hat. Das sieht nicht nur toll aus, sondern spart auch unheimlich Zeit  – und Zeit ist Geld, wie es so schön heißt.

Im Laufe des Spiels erhält man zudem immer wieder verschiedene Werkzeuge, die neue Möglichkeiten offen legen. Ein gutes Beispiel ist die Fähigkeit zu gleiten. So muss man zu Beginn des Spiels noch mit Vorsicht von hohen Bergen herunterklettern und springen, sobald man den Gleitmantel bekommt ist damit aber Schluss, da man nun sanft über große Strecken gleiten kann. Mittels der X-Taste kann man so auch zwischen den Gegenständen wechseln und bei längerem Drücken die Werkzeuge geschwind wechseln. Etwas überambitioniert kommt die gleiche Taste zum Einsatz, um etwa Türen zu öffnen, Stationen zu nutzen oder mit NPCs zu sprechen, da dies oft zu unfreiwilligen Konversationen mit den NPCs oder der Nutzung von Gegenständen führen kann. Hier sollte man das Layout vielleicht noch einmal überdenken.

In „Dragon Quest Builders 2“ wird man nämlich ständig von einem NPC begleitet. Malroth – Achtung Spoiler, Namen NICHT googeln, leidet unter Amnesie und hat keinen Schimmer, was es mit ihm auf sich hat. Durch die Taten des Erbauers fühlt er sich aber inspiriert selbst ein Erbauer zu werden, womit ihr ihn auf seinen Abenteuern begleiten könnt. Malroth ist dabei eine willkommene Hilfe, da er deutlich mehr Schaden austeilt als der Erbauer selbst und sogar beim Sammeln von Gegenständen hilft.

Primitives Kampfsystem

Mit Malroth kommen wir gleichzeitig aber auch zum schwächsten Punkt von „Dragon Quest Builders 2„, dem Kampfsystem. Anscheinend war den Entwicklern bewusst, dass das Kampfsystem nicht besonders tief oder fordernd sein soll und teilweise auch eintönig werden kann, daher entschloss man sich wohl auch, dem Spieler mit Malroth einen Kampfkumpel an die Seite zu stellen. Kommt es zu einem Kampf, bestehen diese zumeist aus stumpfsinnigen Tastenhämmern, man steckt einfach die Schläge des Gegners ein und geht zum nächsten Ziel über – Ausweichen oder Blocken ist erst gar nicht vorgesehen. Bei größeren Monstern, die besondere Angriffe ausführen können, geht man entweder auf sichere Entfernung, wartet bis der Angriff ausgeführt wurde und greift dann wieder an oder sprintet hinter sie, um sie aus dem toten Winkel zu erwischen. Hier hätte es durchaus mehr sein können, da das Kampfsystem in diesem Zustand einen absolut dürften Eindruck hinterlässt, ja fast schon absichtlich „misslungen“.

Dragon Quest Builders 2 Mantel

Grafisch macht „Dragon Quest Builders 2“ dafür wieder einen besseren Eindruck, vor allem gegenüber dem Original. Die Landschaften sind wirklich schön anzuschauen und schaffen es, trotz ihrer blockigen Optik, Geschichten zu erzählen. Auf der ersten Insel findet sich so zum Beispiel ein paar Farmen, die einst lebhaft waren, nun aber in Ruinen liegt. Aus Sicht der Performance läuft „Dragon Quest Builders 2“ zudem mit konstanten und butterweichen 60fps und flimmert in 1080p über den Bildschirm, die PS4 Pro wird augenscheinlich nicht extra unterstützt – sehr schade.

Der Multiplayer von „Dragon Quest Builders 2“ ist auf ein Sandbox-Erlebnis ausgelegt und wird nach ein paar Spielstunden freigeschaltet. Auf der Insel des Erwachens, zu der ihr im Verlauf der Story immer wieder zurückkehrt, könnt ihr mit drei weiteren Erbauern die sogenannte Kreativeenergie loswerden. Zudem kann man seine Kreationen über ein schwarzes Brett mit der Welt teilen. Hier kann man sich Screenshots von anderen Erbauern ansehen und auf Wunsch auch deren Inseln besuchen. Kleiner Wermutstropfen: die Story kann nur alleine gespielt werden.

Dragon Quest Builders 1
TEST: Dragon Quest Builders 2 – Dragon Quest trifft auf Harvest Moon
"Dragon Quest Builder 2 ist nicht nur ein blockiges Spiels, das, wie viele andere Spiele von Kreativität lebt, es ist auch ein vollwertiges RPG, auch wenn das Kampfsystem deutlich verbesserungsbedürftig ist. Zu Beginn ist die Geschichte etwas langatmig, im späteren Verlauf nimmt diese jedoch Fahrt auf und kann mit dem ein oder anderen Plot-Twist überzeugen. Besonders gefallen tun dabei die vielen Referenzen oder Inspirationen aus anderen Spiele, etwa aus Harvest Moon. Fans der Dragon Quest-Serie sollten sich Dragon Quest Builders 2 daher nicht durch die Finger gehen lassen. Wer generell RPGs und kreative Spiele, wie Minecraft oder Terraria, mag, sollte ebenfalls einen Blick riskieren, es lohnt sich."
8.7
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