TEST: inFAMOUS First Light – Gelungener Auftakt zum Open-World Kracher

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Mit „inFAMOUS: Second Son“ lieferten Sucker Punch und Sony in diesem März einen echten Next-Gen-Blockbuster ab; ein Grafikfeuerwerk, das zeigte, was in der PlayStation 4 steckt. Anstatt sich danach nur auf kleinere DLCs für das Spiel zu konzentrieren, hält man es wie zuletzt Naughty Dog mit ‚The Last of Us‘ und präsentiert mit „First Light“ eine Vorgeschichte über die damalige Mitstreiterin von Delsin – Abigail ‚Fetch‘ Walker.

inFAMOUS_First_Light-Fetch_locked_upDie Story von Fetch, die durch die Katastrophe in New Marais und Empire City ebenfalls über Superkräfte verfügt und somit als Bioterroristin von der D.U.P. (Department of Unified Protection) gejagt wird, verfolgt einen etwas differenzierten Ansatz. Für Fetch sind diese Kräfte, in ihrem Fall ‚Neon‘, eher ein Fluch, die sie anders als Delsin lieber unterdrückt anstatt damit rum zu protzen oder nach immer neuen Kräften zu suchen. Grund dafür ist, dass sich Fetch in diesen Momenten kaum unter Kontrolle hat, weshalb ihr Bruder Brent zum wohl wichtigsten Bezugspunkt im Leben wird, die gemeinsam versuchen, den Problemen in Seattle und der D.U.P. zu entkommen. Leichter gesagt als getan, denn Brent wird Opfer einer Entführung und Fetch muss nun alles daran setzen ihn zu finden, um nicht nur sein Leben zu retten, sondern am Ende auch ihres.

Im Gegensatz zum Hauptspiel ‚Second Son‘ wirkt die kurze Story von Fetch etwas reifer mit einem ernsthafteren Ansatz, könnte für ein Superheldenspiel dennoch etwas epischer ausfallen. Vordergründig geht es nicht um den Kampf gegen die D.U.P., sondern um die Rettung eures Bruders Brent. Zu diesem Zweck muss Fetch ihre Kraft Neon einsetzen, die damit allerdings mehr Ärger auf sich zieht, als es ihr lieb ist. Nebenher lernt man neue Charaktere wie Shane oder Jenny kennen und erfährt, warum Fetch so ist wie sie ist, sowie mehr über ihre Vergangenheit, dem Drogenmissbrauch und was sie im Conduit Gefängnis Curdun Cay erlebt. Im Gesamten ein ausgedehnter Auftakt zu „inFAMOUS Second Son“, der noch mehr Hintergrundwissen über die D.U.P., über Fetch und die Jagd nach den Conduits offenbart. Wer das Hauptspiel jedoch noch nicht gespielt hat, sollte sich zunächst an dieses machen, da „First Light“ den ein oder anderen Spoiler enthält, der die Story danach vermiesen könnte.

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Weniger Kräfte, aber genauso viel Spaß …

Fetch besitzt im Gegensatz zu Delsin lediglich nur eine Kraft – Neon, die Seattle teils in ein Meer von Farben hüllt. Um hier etwas Ausgleich zu schaffen, stehen auch Fetch eine Vielzahl von Angriffen oder Superattacken zur Verfügung, die ihr je nach eurem Bestreben früher oder später erhaltet. Neben einfachen Lichtblitzen ist Fetch´s Spezialität die Singularität, die alle Gegner im Umkreis aufsaugt und die sich am Ende in einer Explosion entleert. Vor allem bei größeren Gegnerwellen ist dies äußert nützlich. Darüber hinaus hat Fetch einige Bewegungs-Moves drauf, die euch deutlich schneller als Delsin durch Seattle rasen lassen und ein tolles Freiheitsgefühl geben. Besonders praktisch sind dabei die Boost-Wolken entlang den Straßen und Dächern, die euch zusätzlichen Antrieb verleihen. Auch wenn es insgesamt weniger Kräfte sind, gepaart mit den Bewegungs-Moves entsteht hier eine tolle und schnelle Dynamik und ihr könnt euch nach Herzenslust auf dem Spielplatz Seattle austoben.

An dieser Stelle kommt auch der neue Arena-Modus ins Spiel, mitten in Curdun Cay gelegen und ein Trainings-Areal für Conduits. In der Story könnt ihr euch ein paar mal darin versuchen und neu erlangte Angriffe ausprobieren, während Fetch in den Zwischensequenzen immer mehr von ihrer Vergangenheit offenbart. Schließt ihr die Story erfolgreich ab, sind alle drei Arenen freigeschaltet und ihr könnt an zahlreichen Herausforderungen versuchen und mit euren Kräften nur so um euch schleudern. Neben weltweiten Ranglisten lassen sich so auch Fertigkeitenpunkte erkämpfen, die ihr dann wieder in der Story einsetzen könnt. Wer zudem schon das Hauptspiel besitzt, erhält Zugriff auf zusätzliche Herausforderungen, die mit Deslin gespielt werden können. Der Arena-Modus wird einen für lange Stunden über die Story hinaus beschäftigen, vor allem dann, wenn man schnell zu neuen Angriffen und Moves kommen möchte. Mit dem Abschluss der Story kommt hier zusätzlich noch ein ganzes Set im Fertigkeitenbaum hinzu und ihr könnt es richtig krachen lassen. Schade, dass der Arena-Mode nicht schon im Hauptspiel enthalten war, der eine willkommene Abwechslung zu einem traditionellen Multiplayer darstellt.

Schön wie eh und je …

inFAMOUS_First_Light-Fetch_snowy_runGrafisch war bereits „inFAMOUS: Second Son“ eine Wucht, sodass man sich in „First Light“ gar keine Sorgen darüber machen muss, ob hier Abstriche zu erwarten sind. Definitiv Nein! Seattle glänzt auch weiterhin mit optischen Highlights und aufwendigen Animationen wohin man schaut. Leider steht hier nur der nördliche Teil von Seattle zur Verfügung, denn versucht man über die Brücke zu gelangen, wird man unweigerlich zurückgeworfen. Viel interessanter ist jedoch das Schlauchartige Level-Design in der letzten halben Stunde und auf dem Weg zum Finale. Hier liegt das Conduit Gefängnis und dessen Umgebung unter einer dicken Schicht aus Schnee – ein Traum in weiß, der sich mit Fetch´s Neon-Kraft in einen opulenten Farbenkontrast wandelt. inFAMOUS ist somit sicherlich weiterhin ein aktuelles Vorzeigebeispiel, wenn es um Grafik auf PlayStation 4 geht.

Kritik …

Leider macht auch in „First Light“ die Kamera so ihre Probleme, die selbst in brenzligen Situationen immer selbst gedreht werden muss, sodass diese nicht selten entgegen ihrer Aufgabe die Sicht versperrt. Auch finde ich es ein wenig Schade, dass man die Spielwelt nahezu halbiert hat, aber wer weiß … vielleicht kommt ja da noch mehr. Wer sich nach Abschluss der Story noch weiter in Seattle austoben möchte, dem bleibt wie erwähnt der Arena-Mode oder man geht den 97 Nebenaufgaben nach, die sich wie schon im Hauptspiel zumeist wiederholen – Graffitis hier sprühen, Kameras dort zerstören oder Rennen absolvieren – kann auf Dauer auch langweilig sein und bringt euch lediglich weitere Fertigkeitenpunkte ein, die man sich viel spannender im Arena-Mode verdienen kann. Grafik ist eben nicht alles, auch das Missions-Design muss dann stimmen!

Entwickler: Sucker Punch
Publisher: Sony Computer Entertainment
Release: 27. August 2014
Offizielle Homepage: www.de.playstation.com

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Infamous First Light
TEST: inFAMOUS First Light – Gelungener Auftakt zum Open-World Kracher
Für 14,99 EUR ist inFAMOUS: First Light jeden Cent wert. Man bekommt einen unterhaltsamen Auftakt zum Hauptspiel, einen unendlichen Arena-Mode und echte inFAMOUS-Fans können noch tiefer in die Story eintauchen. Auch die Balance zwischen weniger Kräften für Fetch und dafür mehr Attacken, Moves und Aufgaben hat man gut gelöst, sodass hier am Ende keine Enttäuschung zu erwarten ist und man sich in Seattle richtig austoben kann. Grafisch beeindruckt das Add-On gleichermaßen wie das Hauptspiel, insbesondere der Wechsel vom Open-World-Setting zum linearen Spielverlauf in den letzten Minuten fand ich sehr schön umgesetzt.
8.8
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