Ubisoft bittet erneut zum Tanz und so lassen wir uns auch in diesem Jahr nicht lange drängeln und haben uns den zweiten Ableger der erfolgreichen Just Dance-Reihe für PlayStation 3 angeschaut und stundenlang das Tanzbein geschwungen.
Was einen natürlich immer zuerst dabei interessiert, ist die Songauswahl, die Ubisoft in diesem Jahr für Tanzwütige Gamer zusammengestellt hat. Ein Blick auf die die Trackliste offenbart hier 47 neue Tracks, die von 80er Klassikern wie ‚Time of my Life ,bis hin zu aktuellen Chartstürmern wie ‚Saxobeat‘ von Alexandra Stan reichen. Wer noch weiter in die Vergangenheit reisen möchte, findet auch Tracks von Elvis Presley oder Barry White. Ob man damit jeden glücklich machen kann, möchten wie hier nicht entscheiden, da Geschmäcker ja recht unterschiedlich sein können. Da „Just Dance 4“ aber wieder gleich mehrere Genres abdeckt, dürfte definitiv für jeden etwas dabei sein. Erfahrungsgemäß kristallisieren sich am Ende so oder so seine Lieblingssongs heraus, die man immer und immer wieder nachtanzt. Für uns hat man jedenfalls eine sehr gute Auswahl bei den Songs getroffen.
„Just Dance 4“ gestaltet sich recht übersichtlich und bietet einmal den ‚Just Dance‘ Spielmodus sowie ein Tanz-Workout Programm namens ‚Just Sweat‘. Im Tanzmodus geht es wieder darum einen ausgewählten Track und dessen Choreographie möglichst perfekt nach zu tanzen. Dass das nicht auf Anhieb klappt, wissen wir schon seitdem es Tanzspiele gibt. Aber Übung macht den Meister, was definitiv auch auf „Just Dance 4“ zutrifft. Jeder Track und jede Choreographie hat einen individuellen Schwierigkeitsgrad, so dass schnelle Tracks oft schwieriger zu tanzen sind als zum Beispiel ein ruhiger aus dem RMB-Genre. „Just Dance 4“ wird erneut seinem Partygame Image vollends gerecht und es dürfen wieder bis zu vier Spieler gleichzeitig vor dem TV tanzen. Natürlich geht es auch alleine und zur Not übernimmt das Spiel den zweiten, dritten oder vierten Spieler. Das mag manchmal etwas komisch wirken, wenn man einen Partnertanz wie ‚The final Countdown‘ absolviert, aber immer noch besser als ganz darauf verzichten zu müssen.
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Etwas Platz im Wohnzimmer geschafft und den PlayStation Move Controller losgeschwungen. Wir empfehlen das Spiel mit mehreren Leuten zu spielen. Warum? Ganz einfach; weil es lustiger ist, selbst wenn man nur als Zuschauer beiwohnt. Etwas akrobatische Kenntnisse und Mut sind hier ebenfalls nicht verkehrt, was man spätestens bei der Hebefigur in ‚Time of my Life‘ merken wird. Die haben wir aus Sicherheitsgründen mal weggelassen. So tanzt man nun sich nun die ganze Trackliste hoch und runter und von links und nach rechts um Perfektion. Neben der Tatsache, dass man dabei tatsächlich immer besser wird, erhält man für sein Können auch ordentlich Punkte und Sterne. Diese wiederum lassen euch Level für Level aufsteigen und euch an einer Art Glücksrad drehen. Mit diesem kann man interessante neue Spielmodi, neue Schwierigkeitsgrade und Variationen der Tänze freischalten. So zum Beispiel den ‚Mash Up‘, bei dem ein Song mit Choreographien verschiedener anderer Songs gemischt wird. Hut ab, wer hier noch hinterher kommt! Eine weitere Variation ist der ‚Umbrella‘, der zum passenden Song von Rihanna getanzt werden muss. Wenn man möchte, kann man hier einen Regenschirm zur Hilfe nehmen oder eben nur den Move Controller und mit diesem zusammen nach kunstvollen Körperbewegungen tanzen. Im Gesamten sind die Choreographien im Spiel aufwendig einstudiert und teilweise schwierig nach zu tanzen, selbst wenn man die Hilfe der kleinen Piktogramme in Anspruch nimmt, die immer die nächsten Tanzschritte vorgeben. Hier merkt man auch wieder, dass echte Tanzprofis für die Entwicklung zur Verfügung standen. Absolut herausfordernd sind die Tänze, die für vier Spieler einstudiert wurden. Hier benötigt man nicht nur ordentlich Platz, sondern muss sich gut auf die Anderen abstimmen können, damit man am Ende nicht über alle drüber hinweg stürzt.
Neu bei Just Dance 4 ist der Battle-Modus. Im Stil einen Beat’em Up kämpfen hier bis zu vier Spieler tanzend gegeneinander. Je perfekter man tanzt, desto mehr ‚Hits‘ muss eurer Gegner einstecken; solange bis seine Energieleiste völlig leer ist. Habt ihr eine Runde für euch entschieden, wird in der nächsten Runde euer Song gespielt oder umgekehrt. Als Sieger des Battles geht hervor, wer zuerst mindestens drei Runden für sich entscheiden konnte. Mit dem Battle-Modus hat man sich bei Ubisoft definitiv Gedanken gemacht, wie man das Spiel sinnvoll erweitern kann, ohne dass dies in irgendeiner Form erzwungen wirkt.
Der zweite große Part, das Tanz-Workout Programm, dient dazu, euch spielerisch und tanzend in Form zu halten. In verschiedenen Programmen von 10 bis 45 Minuten muss man hier, natürlich tanzend, dem Choreographen auf dem Bildschirm folgen. Wie gut oder wie schlecht ihr dabei seid, entscheidet darüber, wie der nächste Part des Programms ausfällt – ‚Cool‘ oder ‚Intense‘. Nebenbei werden noch fleißig Kalorien gezählt, die ihr dabei verbrennt. Ob das auch tatsächlich etwas bringt, kann man mit ruhigem Gewissen bejahen. Zumindest ist man nach einem kompletten Workout ordentlich aus der Puste.
Was uns bei „Just Dance 4“ etwas fehlt, ist der Community Part, wie ihn die Konkurrenz aus dem Hause Sony besitzt. Leider bleibt man mit dem Spiel nur unter sich und seinen Freunden und nutzt die Kamera nicht dazu, um sich seine Tanzeilagen später noch einmal anzuschauen oder sogar einer Community bereit zu stellen. Dies sorgt bei der Konkurrenz für außerordentlichen und zusätzlichen Spaß, auf den Ubisoft, warum auch immer, komplett verzichtet. Schade drum!
Optisch wird „Just Dance 4“ seinem Image als Partygame mehr als gerecht. Grundsätzlich ist alles sehr bunt, von den Menüs bis zu den Hintergrundumgebungen der einzelnen Songs. Hier beweist Ubisoft besondere Kreativität und hat jedem Song eine eigene und passende Tanz-Stage spendiert, die oft den original Musikvideos nachempfunden wurde. Ob es bei Skrillex der komplett schwarze Hintergrund ist und dem Tänzer in Neonfarben, der Laserblitze beim Tanzen verschießt, oder bei Carley Rae Jepsen, wo der Choreograph direkt in ein Handydisplay springt und dort weiter tanzt. Da macht schon alleine das Zugucken Spaß. Die Choreographen selbst hätten etwas besser im Detail dargestellt sein können, dessen Umrisse leicht unsauber wirken. Zwar wurden diesen in Echtzeit aufgezeichnet, aber dann nachträglich weiß eingefärbt und neu angezogen. Vielleicht nicht die beste Idee, hier im Nachhinein alles zu bearbeiten.
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Aus technischer Sicht sind wir etwas zwiegespalten was die Genauigkeit bei der Erkennung des Move Controllers angeht. Es gibt Songs, da erreicht man mit Leichtigkeit die Perfektion, bei anderen Songs kommt man, so angestrengt wie man es auch versucht, nicht über die zwei Sterne hinaus, selbst wenn der Song als ‚Einfach‘ eingestuft wird. Ob das jetzt an der Erkennung des Move Controllers liegt oder an einer falschen Kalibrierung oder doch an uns, müsste man noch herausfinden. Etwas verwunderlich fanden wir, dass man den Move Controller lediglich nur einmal mit der Kamera kalibrieren muss. Im Vergleich zu DanceStar Party muss nämlich zusätzlich auch der Spieler ausgerichtet werden. Vielleicht steckt hier hinter das Geheimnis. Im Grunde kommt man bei „Just Dance 4“ aber sehr gut zurecht und man erreicht nicht selten eine hohe Punktzahl und viele Sterne.
Offizielle Homepage: www.just-dance-thegame.ubi.com