TEST: MXGP PRO – Für diejenigen, die es schmutzig mögen

By PlayFront Team Add a Comment
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Wem die Rundkurse auf Asphalt von “MotoGP 18” vielleicht zu langweilig erscheinen, der sollte das Reboot “MXGP PRO” genauer unter die Lupe nehmen. Zwar ist die die MXGP-Serie schon einige Jahre unterwegs und konnte sich in dieser Zeit eine treue Fangemeinde aufbauen, mit dem neuesten Ableger soll nun aber alles noch besser werden; und das in jeglicher Hinsicht.

Das Motocross-Rennspiel spielt sich, wie der Name schon verrät, hauptsächlich auf Dreck- und Schotter-Strecken ab. Dabei soll “MXGP PRO” wie erwähnt einen Neuanfang des beliebten Motocross-Genre einleiten. Mit coolen, lizenzierten Bikes heizt ihr auf losem und gefährlichen Untergrund die Rennstrecke entlang, was bei hohen Geschwindigkeiten und engen Kurven für einen hohen Spaßfaktor und Adrenalin-Kick sorgen soll. Übrigens wurden beide genannten Spiele von denselben Entwicklern produziert, die sich unter dem Namen Milestone einen hohen Bekanntheitsgrad im Zweimotorigen Genre und darüber hinaus aufgebaut haben.

Nun hat gerade Milestone den Ruf, Spiele wie am Laufband zu produzieren, die sich durch das gesamte Racing-Genre erstrecken. Von Lizenz-Racern bis hin zu eigenen Marken ist inzwischen alles dabei. Ob man sich damit vielleicht nicht ein wenig übernimmt, haben wir uns mit “MXGP PRO” mal genauer angeschaut.

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Bereit für eine neue Herausforderung?

Ein Neuanfang einer Spielserie sollte viele neue Features und Ideen beinhalten, aber auch technisch überzeugen können. Diese Innovationen für die Serie findet ihr im Spiel recht schnell. Denn schon zu Beginn wird euch, nach dem Erstellen eines individuellen Rennfahrers, ein Einführungs-Level geboten, das ihr auf keinen Fall ausschlagen solltet. Hier erlernt ihr in kürzester Zeit die relativ einfache Steuerung und die richtige Handhabung der Bikes, sowie gibt es wertvolle Tipps obendrauf, um euch später in der Liga messen zu können. Guter Ansatz, nur halbe Ausfertigung, denn Schade ist hier, dass bei erfolglosen Aktionen und Crashs das Tutorial den aktuellen Abschnitt einfach überspringt – egal ob man das jetzt verstanden hat oder nicht. Nach der Einleitung könnt ihr in aller Ruhe alles erlernte auf der Übungspiste ausprobieren, die in “MXGP PRO” wie eine kleine Open-World-Map gestaltet ist, mit zahlreichen Streckenvarianten, Jumps, Doubles, Tables und mehr.

Sichtbare Absperrungen zeigen uns dazu den verfügbaren Bereich, in dem wir die Cross-Bikes sogar abseits der Strecke zwischen Sträuchern und Bäumen testen dürfen, während an einem bestimmten Punkt auf der Karte sogar ein Zeitrennen gestartet werden kann. Für den Anfang also alles vorhanden, was man braucht. Leider kommen uns dabei die Ladezeiten nach der Auswahl eines Rennens etwas zu lang vor und könnten hier und da noch optimiert werden.

Nach der kleinen Einführung ins Spiel bekommen wir einen Einblick in das übersichtliche Menü. Neben den bekannten Modi wie Einzelrennen, Zeitrennen und Meisterschaft ist auch diesmal hier wieder eine Karriere zu finden, in der ihr euren eigenen Fahrer kreieren könnt. Neben diesem individuellen Fahrer samt eigenem Namen, Aussehen und Outfit gibt es auch fertige Rennprofis. In “MXGP PRO” stehen dazu eine Vielzahl an lizenzierten Profifahrern, Bikes und Strecken zur Auswahl, die somit ein authentisches Feeling in die Rennen bringen. Wer es noch etwas individueller mag, der kann seine später gesammelten Siegespunkten in wichtige Teile des Bikes stecken und neue, bessere Cross-Maschinen damit erwerben oder aufbessern.

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Gameplay & Steuerung

Gerade in einem Rennsport-Spiel ist die Steuerung ein wichtiges Element und dieses spielt in “MXGP PRO” eine durchweg positive Rolle. Das Handling der Bikes bereitet dem Spieler, dank der recht einfach gehaltenen Steuerung, keinerlei Probleme und wird intuitiv gelöst. Wem das zu einfach ist, für den bieten sich allerdings auch einige Profioptionen an, mit denen sich hier diverse Anpassungen erweitern lassen. So können beispielsweise die vordere und hintere Bremse auch getrennt voneinander angesteuert werden, was sich in Kurven und Drifts noch stilvoller und genauer einsetzen lässt.

Ganz praktisch ist zudem die Rewind-Funktion, in der ihr Fahrfehler ganz einfach ausbessern oder noch einmal üben könnt, indem ihr an eine zeitbegrenzte Position zurückkehrt. Das schafft nicht nur Frust-Momente aus dem Weg, sondern verfeinert auch das Handling für bestimmte Kniffs. Alleinig im Hardcore-Modus wird die Funktion außen vorgenommen und das Können des Fahrers voll gefordert. Spielerisch versucht man so wieder allen möglichen Typen gerecht zu werden und traut sich nicht so wirklich daran, sich auf eine kleinere Zielgruppe festzulegen. Sicherlich auch schwierig, wenn man in diesem Genre alleinig dasteht und quasi alles bieten müsste.

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Grafik & Sound

Auch die technische Seite wurde für das Reboot komplett überholt, das nun von der Unreal Engine 4 angetrieben wird. “MXGP PRO” bietet in grafischer Hinsicht somit alles andere als triste Einöde. Die Umgebungen und Details im Spiel sehen sehr gelungen aus und versprechen einen authentischen bis stimmigen Look. Beispielsweise auf der offiziellen Katar-Strecke, die sehr stimmungsvoll in eine glänzende Nacht-Szene getaucht wird. Flutlichter, gefüllte Fan-Tribünen und die Rennstrecke selber sind mit dreidimensionalen Spuren und Pfützen versehen, die sich nach jeder Runde und Abnutzung etwas verändern. Hier haben die Entwickler wirklich nichts dem Zufall überlassen.

Dazu kommen die brachialen Soundeffekte und die passenden Soundtracks. Die verschiedenen Motorengeräusche sind knackiger und direkter denn je und die Lautsprecherdurchsagen verblassen realistisch durch die hohen Geschwindigkeiten. Selbst der Fan-Jubel wurde passend im Surroundsound gesetzt, je nachdem wo sich die Tribüne im Spiel befindet. Der Soundtrack beinhaltet dabei coole und passende Songs, auch wenn diese mit der Zeit etwas eintönig und oft wiederholend herüber kommen.

TEST: MXGP PRO – Für diejenigen, die es schmutzig mögen
“MXGP PRO ist für sich stehend ein durch und durch gelungenes Motocross-Rennspiel, schon daher, da es kaum mit Konkurrenz in seinem Genre zu kämpfen hat. Etwas weiter betrachtet wiederholen sich hier allerdings genau die Fehler, die man bald typisch Milestone bezeichnen könnte. Die Ansätze sind stets immer gut, die Ausführung hinkt am Ende jedoch etwas, wirken etwas Ideenlos und teils wie von der Stange produziert. Gerade mit einem solchen Reboot hätte man beweisen können, dass man als Entwickler wirklich etwas drauf hat. Für Fans des beliebten Rennsports spornt die Meisterschaft von MXGP Pro mit ihren lizenzierten Fahrern und Bikes durchaus an, der Hobbyfahrer kann sich zudem erst mal ein paar lockere Zeitrennen genehmigen und die Herausforderer beweisen sich gleich online gegen den Rest der Welt. Das gepaart mit einem gelungenen und ansprechendem Handling und einem technisch sichtbaren Fortschritt dank neuer Engine. Trotzdem fährt auch MXGP Pro nur im oberen Mittelfeld mit, da wirklich bahnbrechende neue Ideen fehlen und sich sich das Spiel noch zu sehr nach einer Entwicklungsroutine statt einem rechten Reboot anfühlt. Für Milestone wünscht man sich, dass sie vielleicht ein bis zwei Spiele weniger im Jahr produzieren, dafür dann aber ein richtig gutes. Das Potenzial ist jedenfalls da!”
7.6

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