TEST: Super Animal Royale – tierisches Battle Royale für die Nische

By Jonas Herrmann Add a Comment
6 Min Read

Der Markt für Battle Royale Spiele ist eigentlich mehr als gesättigt. Misserfolge wie Firestorm oder Hyper Scape haben eindrücklich gezeigt, dass auch große Publisher daran scheitern können, dass die Konkurrenz schlicht zu groß ist. Was es braucht, ist ein Alleinstellungsmerkmal, irgendetwas, das in Erinnerung bleibt. PUBG gilt als Vater des Genres, Fortnite brachte die Formel in Casual-Form und fügte die Baumechanik hinzu, Apex Legends verknüpft Battle Royale mit den Stärken von Hero-Shootern und Warzone bietet PUBG in weniger Hardcore und flotter, außerdem ist der Gulag nach wie vor einzigartig. Welches Alleinstellungsmerkmal Super Animal Royale mitbringt, ist auf den ersten Blick zu erkennen. Warum dieses aber auch dafür sorgen könnte, dass das Spiel nur eine bestimmte Gruppe von Spielern langfristig binden könnte, klären wir in diesem Test.

Was ist Super Animal Royale?

Super Animal Royale wird von Pixile entwickelt und mixt Battle Royale mit Twin Stick Shooter Mechaniken und mörderischen Tieren. Die Optik und der Stil erinnern dabei an Happy Tree Friends und ähnliches, im Grunde sind die Tiere ganz süß, sobald sie aber Granaten und Maschinengewehre in den Pfoten halten, ist dieser Eindruck dahin. Das Szenario hebt sich erfrischend von der Konkurrenz ab, wodurch das eher kleine Spiel gut im Gedächtnis bleibt.

Super Animal Royale Adler
Hier bringt euch der Adler zum Schlachtfeld.

Super Animal Royale verfolgt die mittlerweile zum Standard gewordene Monetarisierungsstrategie. Das Grundspiel könnt ihr euch gratis herunterladen. Mit dem Battle Pass schaltet ihr schneller und insgesamt mehr kosmetische Items frei. Darüber hinaus gibt es besondere Kostüme im Echtgeldshop. Die freischaltbaren Figuren sind dabei natürlich allesamt Tiere. Ihr startet mit einer kleinen Auswahl und könnt euch nach und nach verschiedene Tiere und Farben sowie Hüte, Anzüge und Rucksäcke freispielen.

Auch spielerisch bleibt vieles beim Alten. Pro Runde treten insgesamt 60 Spieler an. Am Anfang springt ihr vom Rücken eines Riesenadlers auf die große Karte, die in verschiedene Biome unterteilt ist. Am Boden angekommen, sucht ihr euch Waffen und Rüstungen zusammen und versucht bis zum Schluss zu überleben. Die Karte wird dabei wie gewohnt Stück für Stück kleiner. Hier wagt Super Animal Royale noch keinerlei Experimente.

Das Besondere ist aber eben, dass es sich im Kern um einen Twin-Stick Shooter handelt, den ihr aus der Draufsicht steuert. Dadurch spielt sich das Spiel natürlich völlig anders als Fortnite, Apex und co. Insgesamt habt ihr eine größere Übersicht und könnt Deckungen anders nutzen. Die Schießereien spielen sich dabei flott und machen wirklich Spaß. Die Steuerung ist dabei schnell erlernt, neben Schießen und laufen gibt es noch eine Ausweichrolle, die euch in kniffligen Situationen das Fell retten kann.

Wie stehen die Chancen für Super Animal Royale?

Heutzutage ist es wirklich schwer abzuschätzen, welche Spiele langfristige Erfolge feiern, besonders im Shooter-Kosmos. Super Animal Royale bietet Wiedererkennungswert und setzt ansonsten auf die etablierten Stärken des Genres. In den ersten Tagen sind die Server auch gut gefüllt, innerhalb weniger Minuten findet man eine Runde, die Wartezeiten sind angenehm kurz. Das hat aber leider nicht viel zu sagen, da es so den meisten Free-2-Play Titeln geht.

Super Animal Royale Fight
Die Action steht auch hier im Vordergund – und macht richtig Laune!

Das witzige Setting und das originelle Gameplay werden sicherlich einige Fans finden. Besonders das Gameplay scheint für mich aber auch zum Problem werden zu können. Aus der Draufsicht passieren gefühlt weniger dieser einzigartigen Momente, für die das Battle Royale Genre so bekannt ist. Umgebungen wirken austauschbarer, was gerade auf lange Sicht problematisch werden könnte. Auf neue Maps oder Veränderungen der bestehenden Karten fiebern Spieler von Fortnite und Apex wochenlang hin. Diese können dann erkundet werden und erzählen allesamt kleine Geschichten. Dieses Element fehlt in Super Animal Royale bislang noch nahezu völlig.

In welchem Biom ich mich gerade befinde, erkenne ich vor allem durch die Farbe, die der Boden hat, berühmte Landmarks entstehen dadurch einfach nicht so schnell. Dabei sind die Umgebungen wirklich toll und Abwechslungsreich gestaltet, sie wirken nur nicht so sehr wie in anderen Spielen. Auch das Gefühl, alleine gegen alle zu sein, stellt sich weniger ein. Das liegt meiner Meinung nach vor allem an dem begrenzten Bildschirmausschnitt. Ich sehen im Grunde immer nur meine direkte Umgebung, wodurch die Karte unendlich groß oder klein sein könnte. Wenn ich in Apex über einen Berg komme, sehe ich gefühlt kilometerweit, verschiedene Städte, Ruinen oder andere Orte tun sich vor mir auf und ich bekomme das Gefühl, winzig zu sein und das überall Gefahren lauern können.

Dies sind nicht unbedingt Schwächen von Super Animal Royale, es sind einfach Fakten, die mit dem Wechsel der Perspektive einher gehen. Trotzdem könnte ich mir vorstellen, dass durch solche Elemente der ganz große Wurf ausbleiben könnte. Vielleicht irre ich mich aber auch und in ein paar Monaten sieht man die knuffigen Tiersoldaten an jeder Ecke, das Grundgerüst dafür wäre nämlich durchaus vorhanden.

TEST: Super Animal Royale – tierisches Battle Royale für die Nische
Fazit
"Super Animal Royale bringt frischen Wind ins Genre. Die Twin-Stick Mechaniken sind abwechslungsreich und gut umgesetzt. Der Stil ist abgedreht und witzig und bietet jede Menge Potenzial. Leider nutzt sich der Spaß nach einiger Zeit ab, da es nicht allzu viel zu entdecken gibt. Fans des Gameplays werden hoffentlich länger dabeibleiben, die meisten Free-2-Play Titel leben ja auch von der Arbeit mit der Community. Der Ausflug auf die tierische Insel lohnt sich aber auf jeden Fall. Ob ihr länger bleibt, hängt aber davon ab, wie sehr euch die Einzigartigkeit des Spiels einfängt."
Pro
Einzigartiges Gameplay
Abgedrehter Stil und Charaktere
Toll gestaltete Umgebungen
Contra
Wenig Abwechslung
Umgebungen wirken weniger Einzigartig
7.5

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Gamer und Games-Redakteur aus München. Schreibe seit mehreren Jahren über Spiele und andere Dinge auf PlayFront, GamePro & Co.
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