TEST: Diablo 3 Ultimate Evil Edition – Nie war „looten und leveln“ schöner

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Knapp ein halbes Jahr nach dem PC-Release des Addons „Reaper of Souls“ für Diablo 3, brachte Blizzard nun mit der „Ultimate Evil Edition“ eine Komplettversion des Spiels auf die aktuelle und vergangene Konsolengeneration. Da das auf dem PC ca. 25€ teure Addon für Besitzer der alten PS3-Version unverständlicherweise nicht einzeln angeboten wird, müssen auch diese leider in den sauren Apfel beißen und das Spiel komplett neu erwerben. Wir haben uns die PS4-Version genauer für euch angesehen und verraten euch, wieso ein Kauf der vollgepackten neuen Version nicht nur für Neueinsteiger in Betracht gezogen werden sollte. Wer sich in Sanktuario schon gut auskennt und sich nur für die Neuerungen interessiert, kann den ersten Teil des Tests auslassen und direkt zu den Neuerungen springen.

Diablo? Worum geht’s da überhaupt?

reaper-of-souls-12-largeDas Spielprinzip von Diablo, der Mutter aller „Hack and Slay“-Spiele, ist schnell erklärt: beseitige alles, was sich dir in den Weg stellt, und zwar am besten möglichst schnell. Zwar wird dies in eine durchaus stimmige Story verpackt, die in schönen Zwischensequenzen und durch eine fabelhafte Synchronisation mit hochkarätigen Synchronstimmen vorangetrieben wird, trotzdem steht sie deutlich im Hintergrund. Kurz gefasst: ihr geratet abermals in einen Konflikt zwischen Himmel und Hölle und müsst die Welt vom Bösen befreien. Der überwiegende Teil der Spieler, die bereits hunderte Stunden in Sanktuario, der Welt in welcher sich die Handlung abspielt, verbracht haben, wird diese vermutlich nicht einmal kennen. Denn bei Diablo geht es in erster Linie um die persönliche Charakterentwicklung, sprich der Motivation eine höhere Stufe zu erreichen und bessere Ausrüstung zu finden.

Neu in Sanktuario?

Euren Charakter wählt ihr aus sechs verschiedenen Klassen, die eine breite Variation aus Nahkämpfern und Fernkämpfern bieten. So verwenden der Zauberer und der Hexendoktor in erster Linie verschiedene Magiefähigkeiten aus der Ferne, wobei letztgenannter auch zahlreiche Kreaturen zur Unterstützung im Kampf beschwören kann, während der Dämonenjäger auf geschicktes Ausweichen und den Kampf mit seinen ballistischen Fernkampfwaffen setzt. Krieger, Mönch und der neu hinzugekommene Kreuzritter beseitigen ihre Gegner hingegen im Nahkampf, was aber nicht die gänzliche Abwesenheit von Magie bedeutet. Alle Klassen bieten durch ein komplexes und doch simples Fähigkeitssystem tausende unterschiedliche Kombinationsmöglichkeiten, die sich auf die Spielweise auswirken. So müsst ihr euch aus dutzenden verschiedenen für sechs aktive Fähigkeiten entscheiden, die ihr jeweils frei einem Button zuweisen könnt. Das Besondere dabei ist, dass für jede Fähigkeit wiederum eine Rune gewählt werden muss, welche die Fähigkeit erweitert oder in ihrer Funktionsweise sogar komplett verändert. Noch dazu müsst ihr euch für vier passive Fähigkeiten entscheiden. Wer Spaß am Herumprobieren hat, der wird mit dem System seine Freude haben. Wer hingegen weniger geduldig ist, der wird auch mit einer zufälligen Kombination vorwärts kommen – nur eben vielleicht nicht ganz so schnell oder ganz so weit. Denn es wird ein fein abgestuftes System von Schwierigkeitsgraden geboten, zwischen denen frei gewählt werden kann und die von einfach bis höllisch schwer reichen. Dies fördert die Motivation stets bessere Ausrüstung zu finden, um im höheren Schwierigkeitsgrad zu bestehen, in dem bessere Belohnungen winken.

Wer die maximale Stufe erreicht hat, kann durch das Paragonsystem nach wie vor theoretisch unendlich weiter aufsteigen. Dabei erhaltet ihr weiterhin Erfahrungspunkte und eine zusätzliche Stufe, die unter eurem Charakterportrait angezeigt wird. Diese wird mit all euren Charakteren geteilt, weshalb man bedenkenlos auch mal den Charakter wechseln kann, ohne damit den eigenen Liebling zu vernachlässigen. Jede Stufe bringt euch einen kleinen Bonus auf eure Werte und lässt euch zudem einen zusätzlichen Punkt in bestimmte Boni setzen. Dazu gehören neben schadens- und verteidigungssteigernden Boni auch zum Beispiel die Erhöhung eurer Bewegungsgeschwindigkeit oder Gesundheitsregeneration. Damit wird der Wiederspielwert stark gesteigert, ohne den Charakter unbesiegbar zu machen.

Neuerungen der „Ultimate Evil Edition“

Neben dem Kreuzritter als neue Klasse erhöht das Addon die maximale Stufe von 60 auf 70 und erweitert die Story um einen fünften Akt. In diesem müsst ihr euch in verlassenen Städten und gefährlichen Ebenen gänzlich neuen Monstern gegenüberstellen und das neue große Übel vernichten. Wer die Story beendet hat, der kann nun im neuen Abenteuer-Modus frei durch Sanktuario streifen, womit einer der größten Kritikpunkte der alten Version beseitigt wurde. Anstatt einzelne Quests wählen und die gleichen Dialoge immer und immer wieder hören zu müssen, können hier alle Wegpunkte in allen Akten direkt angewählt werden. Dabei könnt ihr die neuen Kopfgelder einstreichen, indem ihr immer wieder wechselnde Aufgaben erledigt, wie beispielsweise einen Boss oder seltenen Gegner zu töten. Als Belohnung winken neben Erfahrung und Gold auch Portalsteine. Mit diesen könnt ihr die neuen Nephalem-Rifts öffnen.

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Diese schicken euch in ein zufälliges Gebiet, was allerdings in seiner Darstellung verändert sein kann und jedes Mal neue Gegner bietet, die ihr normalerweise nicht dort angetroffen hättet. Bunte Ponys in der Hölle? Bei den Rifts ist alles möglich! Habt ihr eine bestimmte Anzahl an Gegnern erledigt erscheint einer von vielen verschiedenen Bossen, der euch im Falle eines Sieges mit reicher Beute belohnt. Neu ist auch die Mystikerin, welche sich nun neben dem Schmied und dem Juwelenschmied in jeder Stadt antreffen lässt. Bei ihr könnt ihr gegen Zahlung von Gold und Materialien einzelne Werte eurer gefundenen Ausrüstung gegen andere Werte austauschen. Damit werden deutlich mehr Gegenstände interessant als bisher. Ebenso kann sie das Aussehen von besonders schicken Gegenständen auf eure aktuelle Ausrüstung übertragen. Wer sich also einen besonders coolen Charakter gestalten möchte, kann dies nun ohne Einbuße bei den Werten tun.

Insgesamt machen diese Neuerungen Diablo 3 zu dem Spiel, was man sich schon zum Release der alten Version gewünscht hatte. Der Abenteuermodus und die Rifts erhöhen den Wiederspielwert ungemein, indem sie nervige Zeitfresser beseitigen und den Fokus des Spiels wieder auf schnelles und kompromissloses Metzeln von haufenweise Feinden setzen.

Grafik und Sound

Diablo 3 erschien im Mai 2012 auf dem PC, seitdem hat sich grafisch nichts verändert, weshalb man kein Grafikfeuerwerk erwarten sollte. Trotzdem sieht das Spiel toll aus, denn die wunderschön gestalteten und abwechslungsreichen Umgebungen kommen in 1080p gestochen scharf rüber. Den Unterschied zur klassischen PS3-Version, die in 720p läuft, konnten wir deutlich merken, auch wenn sich bis auf die Auflösung nichts verändert zu haben scheint. Wie bei Blizzard üblich ist der Sound erstklassig. Für die Synchronisation wurden ausschließlich bekannte Sprecher verwendet, die ihr sonst nur in Hollywood-Filmen zu hören bekommt. Die Hintergrundmusik unterstreicht die Stimmung stets stimmungsvoll und auch die Effekte kommen klar und in 5.1 aus den Lautsprechern.

Konsolenversion vs. PC-Version

reaper-of-souls-03-largeDie Konsolenversionen von Diablo 3 können mit einigen Besonderheiten gegenüber der PC-Version auftrumpfen. Neben dem bereits bekannten Rollen mit dem rechten Stick, wodurch deutlich leichter ausgewichen werden kann, wurde bei der Konsolenversion auf ein problemloses Spielen mit Freunden gesetzt. So ermöglicht ein einfaches Drop-In/Drop-Out den sofortigen Einstieg eurer Freunde, entweder lokal oder online mit bis zu vier Spielern. Auf der PS4 kann sich jeder eurer Freunde mit seinem eigenen Account einloggen, damit seinen persönlichen Charakterfortschritt sichern und sogar Trophäen ergattern. Falls ein Spieler mal nicht mitgespielt hat und deshalb eine deutlich niedrigere Stufe als die anderen hat, so werden seine Werte und sein Erfahrungsgewinn automatisch erhöht. Somit fällt auch der niedrigste Charakter nicht gleich um und der Spieler kann ohne Frust schnell wieder zu seinen Freunden aufschließen. Und eines sei euch gesagt: Diablo 3 mit drei Freunden auf der Couch zu spielen ist einfach der Hammer!

Zwar kann es zwischenzeitlich mal unübersichtlich werden, insgesamt ist das Erlebnis aber erste Sahne. Dafür sorgt auch ein neues Loot-System, was die gefundene Ausrüstung automatisch dem Spieler zuweist, der sie am meisten brauchen kann. Sammelt also ein Krieger einen Ring mit Intelligenz auf, so bekommt ihn automatisch der Zauberer in sein Inventar gelegt. Durch einen kurzen Druck auf das Steuerkreuz kann dieser grob verglichen und direkt angelegt werden, ohne das Spiel pausieren zu müssen. Sollten hier mal Fehler passieren, kann immer noch normal getauscht werden. Aber auch wenn ihr mal alleine spielen solltet, seid ihr bei der Konsolenversion immer mit euren Freunden vernetzt. So kann es passieren, dass ein Gegner der euch tötet durch ein Portal verschwindet, und dann irgendwann zufällig bei einem Spieler auf eurer Freundesliste erscheint. Sollte dieser ihn töten, winken ihm besondere Belohnungen. Falls nicht, so wird das Monster stärker und verschwindet wieder im Portal. Sowohl euer Freund als auch ihr erhaltet darüber entsprechende Meldungen. Auch könnt ihr euren Freunden Gold und Gegenstände schicken. Exklusiv in der PS4-Version habt ihr sogar die Chance einem Freund einen legendären Gegenstand zusätzlich zu senden, solltet ihr einen finden.

Für die Konsolenversion wurden auch die Boni für bestimmte Taten deutlich verbessert. So erhaltet ihr nun einen Geschwindigkeitsboost, sobald ihr einige Gegenstände in der Umgebung zerstört habt. Auch die verbleibende Zeit die man hat um einen Gegner anzugreifen, damit das laufende Massaker nicht beendet wird, zeigt das Spiel nun an. Auch hier winkt mit einem erfolgsorientiertem Erfahrungsbonus eine deutlich bessere Belohnung. Diese Änderungen erhöhen den Spielfluss nochmals deutlich, womit sich die Konsolenversion noch von der PC-Version abheben kann.

Die entscheidende Frage wird jedoch bleiben, ob Blizzard das kürzlich ausgesprochene Versprechen, die Konsolenversionen zeitnah mit den Patches der PC-Version zu versorgen, einhalten wird. Denn erst vor wenigen Tagen wurde diese mit einem umfangreichen Patch versehen, welche zahlreiche Neuerungen einfügte. So wurde beispielsweise die aus Diablo 2 bekannte „Ladder“ in Form der „Saisons“ eingeführt, in der neben Bestenlisten auch einige neue Gegenstände warten. Aktuell hat daher die PC-Version wieder die Nase vorn. Sollte der Patch allerdings tatsächlich bald für die Konsolen folgen, würden wir die Konsolenversion tatsächlich bevorzugen. Denn Blizzard ist die Umsetzung durch eine durchdachte Menüführung, intuitive Steuerung und die genannten exklusiven Features ohne Einschränkungen fabelhaft gelungen.

Entwickler: Blizzard
Publisher: Blizzard
Release: 19. August 2014
Offizielle Homepage: www.eu.battle.net

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Diablo 3
TEST: Diablo 3 Ultimate Evil Edition – Nie war „looten und leveln“ schöner
Mit der „Ultimate Evil Edition“ auf der PS4 beweist Blizzard einmal mehr, dass Diablo konkurrenzlos in seinem Genre ist. Wer auch nur im Entferntesten etwas mit Hack and Slay und der Jagd nach besserer Ausrüstung anfangen kann, kommt um das Spiel nicht herum. Die komplexe Charakterentwicklung und der tolle Multiplayer bieten für ambitionierte Spieler genug, um sich für einige hundert Stunden in Sanktuario aufzuhalten. Die einwandfreie Umsetzung auf die Konsole mit zahlreichen exklusiven Features macht die PS4-Version sogar für Spieler interessant, die es bereits am PC bis zum Umfallen gespielt haben, sofern sie nicht vom erneuten Kauf zurückschrecken. So müssen Konsolenportierungen aussehen!
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