Nach dem LX-16 von Lioncast, folgt nun das LX-30 Modell aus der Headset-Reihe des Herstellers. Lioncast verspricht dabei einen hohen Komfort bei längeren Sitzungen sowie völlige Freiheit von lästigen Kabeln, die noch bei dem ehemaligen LX-16 dabei gewesen sind.
Normalerweise sind wir sehr angetan von sämtlichen Produkten von Lioncast, wie man es aus den früheren Reviews entnehmen kann. Wir freuen uns deswegen auf die neue Hardware vom deutschen Fabrikanten und hoffen auf genügend Qualität, die man derzeit für 39,90 Euro geboten bekommt. Für einen Mittelklasse-Headset an sich sehr günstig, zumal Lioncast mit dem LX-30 in dieser Preis-Stufe sein Debüt feiert. Kann der deutsche Hersteller also mit anderen Mittelklasse-Marken mithalten? Das klären wir in unserem Hardware-Test für euch.
Schlicht und zugleich schick verpackt
Das „Lioncast LX-30“ kommt bei uns in einer schwarz-grauen Karton-Verpackung an. Das Firmenlogo vorne, hinten die Hardware-Spezifikationen – alles sehr schlicht aber schick gehalten. Nach dem Aufmachen finden wir das Headset in einer Plastikhüllle, ebenso den kleinen, ovalen Transmitter mit drauf. Unten finden wir die Anleitung, welche alle Details und die Schritt-für-Schritt-Erklärung zur Inbetriebname beinhaltet. Viel Kabelsalat bleibt uns auch beim Aufpacken erspart. Davon sind nur das USB-Kabel für den Transmitter, die roten und weißen Audio-Eingänge sowie die 3,5 und 2,5 Millimeter Audio-Kabel dabei. Das Mikrofon lässt sich praktischerweise abnehmen und liegt separat eingewickelt dem Headset bei.
Einfach und anfängerfreundlich
Das Ankoppeln ist sehr einfach und bedarf nicht wirklich einer Anleitung. Dazu muss der kleine Transmitter in unserem Fall mit dem USB-Kabel die Verbindung mit der Playstation 3 herstellen. Auf der PS3 selbst muss der Transmitter nicht erkannt werden, wie es bei den anderen Peripherie-Geräten der Fall ist. Wenn das Lioncast-Logo auf dem Transmitter blau blinkt, ist die Herstellung einer Verbindung erfolgreich gewesen. Damit das Headset den Sound überhaupt empfangen kann, müssen vorerst die roten und weißen Audio-Eingänge aus dem Transmitter in den Fernseher eingesteckt werden. Dazu stellt man in den Einstellungen der Playstation 3 den Audio-Ausgang als AV MULTI ein. Letztendlich schalten wir das kabellose Headset auf der rechten Hörmuschel an und genießen die völlige Kabel-Freiheit. Bis zu 14 Meter können wir uns vom Transmitter entfernen, bis der Sound zu schwanken anfängt und das Signal schwächer wird.
Matt, elegant, aber anfällig für Schmutz
Der Transmitter ist etwa 9 cm lang und 6,5 cm breit und ist komplett mit mattem Schwarz verarbeitet worden. Matte Farben zu nutzen birgt natürlich mehrere Vorteile und Nachteile. Der größte Vorteil ist, dass das Ganze sehr edel aussieht. Der Nachteil sind die Fingerabdrücke, welche sehr leicht zu sehen sind und einfach so nicht abgehen. Allerdings fühlt sich die Oberfläche damit auch sehr weich und stabil an. Der Transmitter ist sehr leicht zu handhaben und hat ein geringeres Gewicht. In der Mitte ist das kleine Firmenlogo zu sehen, welches bei Konnektivität blau leuchtet bzw. blinkt. An der unteren Seite sind die beiden Audio- und USB-Ausgänge zu finden. Durch die geringe Größe des Transmitters kann dieser überall angebracht werden und findet auch bei engeren Stellen Platz.
Das eigentliche Headset ist ebenso mit mattem Schwarz verarbeitet worden. Der Kopfbügel mit dem Firmenlogo drauf ist mit Leder überzogen. An diesem Punkt müssen wir leider etwas Negatives ansprechen, und zwar die Nähten, welche den Lederbezug an den Seiten umschließen. Diese lösen sich nach einigen Tagen ganz leicht auf, was wahrscheinlich nach Monaten der Nutzung ein langfristiges Problem darstellen wird. Anfangs sieht es zwar gut aus, nach einiger Zeit fallen bei näherer Betrachtung erste aufgelöste Nähte auf.
Die beiden Ohrpolster am Headset umhüllen die Ohren optimal und isolieren somit von störenden Umgebungsgeräuschen, um sich auf den Sound konzentrieren zu können. Die Ohrmuscheln sind weich und können auch bei längerer Nutzung problemlos getragen werden. Bei unserem Durchlauf haben wir etwa vier Stunden lang gespielt, Musik gehört und Filme geschaut – das Headset drückt nicht zu stark auf den Schädel und gewährt trotzdem stabilen Halt.
Auf den Hörmuscheln ist einmal rechts der An- und Aus-Knopf sowie der USB-Eingang für das Aufladen des Akkus. Auf der linken Seite sind die Lautstärke-Regler und der Mikrofon-Einsteckplatz. Die Lautstärke ist separat von „Game“ und „Chat“ aufgeteilt worden und besitzt so in etwa zehn Lautstärke-Stufen. Bei Bedarf kann auch das Mikrofon mit einem Knopfdruck ausgeschaltet werden. Die Knöpfe sind mit Wölbungen ausgestattet, damit man ohne Hinschauen die Knöpfe mit den Fingern ertasten kann und so die Kontrolle über das Headset hat. Anfangs ist es schwierig, mit der Zeit konnten wir uns aber auch an diese Art der Steuerung gewöhnen.
Tiefe Bässe mit kleinen Abstrichen
Soundtechnisch verspricht Lioncast Großes – „Trotz der Auslegung als Gaming-Headset überzeugt der volle Klang auch beim Hören von Musik oder dem Gucken von Filmen“. „Das Lioncast LX-30“ besitzt einen tiefen Bass, weshalb der Klang nicht besonders sauber ist. Man versteht zwar alles ohne Probleme, aber vom sauberen Klang ist hier nicht die Rede. Außerdem besitzt das Headset einen kleinen Defekt, das nicht nur bei uns, sondern auch bei diversen anderen Käufern zu stande gekommen ist. Es handelt sich um ein langes Piepen in der linken Hörmuschel beim angeschalteten Gerät. In ruhigen Situationen merkt man dieses Geräusch sehr deutlich, was anfangs sehr störend ist. Die Empfindlichkeit ist mit den anderen Headsets aus der Mittelklasse nicht zu vergleichen. Vor allem bei den Shootern fällt dies besonders aus, wenn die Schüsse oder eine Explosion etwas stumm klingen. Die Feinde kann man leider nicht aus größeren Entfernungen akustisch orten, nur wenn der Gegner unmittelbar hinter oder vor einem steht ist dies möglich. Mit dem Mikrofon macht das Kommunizieren mit den Freunden aus der Lobby dafür sehr viel Spaß, da es ohne jegliche Störungen oder Funk-Geräusche machbar ist. Die eigene Stimme ist trotz der großen Entfernung vom Mikrofon zum Mund sehr gut verständlich und ist zu keinem Zeitpunkt etwa zu laut oder zu leise. Bei dem Mikrofon gibt es nichts zu meckern.
Fazit
„Lioncast hat mit dem „LX30“gutes Headset im unteren Mittelklassebereich am Start. Die Verarbeitung mit der matten Farbe hat seine Vor- und Nachteile, sieht aber ebenso hochwertig aus und passt zu diesem schlichten Stil. Die Anwendung ist stets anfängerfreundlich und bedarf keine schwierigen Schritte bei der Installation. Das LX 30 ist ein kleiner All-Rounder, wobei der Schwerpunkt auf den Gaming-Aspekt in der Sound-Qualität doch am deutlichsten wird. Sehr gut finden wir die Akkulaufzeit, welche die offiziellen acht Stunden sogar bei voller Nutzung überschritten hat. Für ca. 40 Euro wird hier genug Qualität im Sound und in der Verarbeitung geboten, weshalb wir das Headset für alle Gamer mit kleinem Budget empfehlen.“