Investitionen in die Games-Branche werden zum Risiko & „töten“ den Mittelstand

By Mark Tomson 1 comment
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Die Games-Branche befindet sich derzeit in einer recht schwierigen Situation. Die vergangenen Wochen waren vor allem von Entlassungen, immer höheren Kosten und Problemen bei Projekten geprägt. Das macht die Branche insgesamt zu einem großen Risiko für Investoren, wie man bei PitchBook feststellt.

Betroffen sind dabei nicht nur kleinere Studios und Projekte, bei Epic Games müssen derzeit rund 900 Mitarbeiter ihren Hut nehmen, bei BioWare wurde das Team rund um die Qualitätssicherung quasi aufgelöst, und bei SEGA hat man mit Hyeans eines der teuersten Projekte in die Wüste geschickt, um nur einige aktuelle Beispiele zu nennen.

Boom in der Games-Branche ist vorbei

Die aktuelle Situation führt man unter anderem auf den Boom der Branche während der Corona-Pandemie zurück, der nun abebbt und wo sich viel mehr Menschen mit Videospielen auseinandergesetzt haben. Dies bricht jetzt weg, was zu einem regelrechten Kahlschlag in der Industrie führt, da die Menschen einfach nicht mehr gebraucht werden.

In Zahlen ausgedrückt investierten Risikokapitalgruppen im dritten Quartal 2023 nur 700.3 Millionen US-Dollar in Videospiele, der niedrigste Stand seit dem zweiten Quartal 2020. Zuvor hatte man zwei Jahre lang jedes Quartal mehr als 2 Milliarden US-Dollar investiert, mit einem Rekord von 5.9 Milliarden US-Dollar in nur einem Quartal, was verdeutlicht, dass Investoren besonders vorsichtig geworden sind.

Investitionen in Games-Branchen brechen massiv ein
Investitionen in Games-Branchen brechen massiv ein

In einem Kommentar schreibt Pitchbook (via Bloomberg):

„Spieleentwicklung riskant ist. Eine kleine Spielesammlung bringt enorme Erträge, aber es ist sehr schwierig, diese Spiele in einem frühen Stadium auszuwählen.“

Das Ende vom Ende des Booms ist dabei nicht einmal abzusehen, denn von immer mehr Entwicklern wird bekannt, dass sie sich vermehrt von Mitarbeitern trennen. Aktuelle Berichte kommen von Telltale Games, Crystal Dynamics, Unity und weitere.

Ein Problem, das man dabei sieht, ist, dass es viel zu viele Inhalte auf jeder Plattform gibt, dessen Marketing unglaublich teuer ist, um allen gleich gerecht zu werden.

„Auf jeder Plattform gibt es so viele Inhalte“, ergänzt Joost van Dreunen, Dozent an der Stern School of Business der New York University. „Das macht Marketing sehr teuer und tötet die Mittelschicht der Spieleindustrie.“

Spezifische Projekte sind davon noch nicht gefährdet, soweit bekannt ist. Einzig bei Sony scheint der aggressive Live-Service-Game-Plan nicht aufzugehen, wie mehrfach in diesen Tagen berichtet.

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