Massive Täuschung: Microsofts Entlassungswelle beschäftigt nun die Gerichte

By Mark Tomson 2 comments
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Microsoft sieht sich weiterhin einer gerichtlichen Auseinandersetzung gegenüber, in der die FTC die jüngste Entlassungswelle bei Activision zum Anlass nimmt, um die Übernahme der Call of Duty-Macher möglicherweise rückgängig zu machen.

In einem Schreiben an den U.S. Court of Appeals for the Ninth Circuit am gestrigen Mittwoch informiert die FTC darüber, dass Microsoft die Behörden in den Übernahmeverhandlungen massiv getäuscht hat. Nicht einmal drei Monate nach Abschluss der Übernahme hat Microsoft die Entlassung von inzwischen über 2000 Mitarbeitern angekündigt, von denen über die Hälfte auf Activision / Blizzard entfällt. Erst heute wurde bekannt, dass auch der Crash Bandicoot-Entwickler Toys for Bob davon betroffen ist.

FTC sieht sich getäuscht

Dieses Vorgehen widerspricht den Darstellungen von Microsoft während der Verhandlungen, in denen es noch hieß, dass Activision / Blizzard weiterhin und unabhängig agieren wird und es jederzeit die Option gäbe, Activision ganz oder teilweise wieder zu veräußern.

„Diese neu enthüllten Informationen widersprechen den Darstellungen von Microsoft in diesem Verfahren, das darauf abzielt, die Übernahme von Activision durch Microsoft vorübergehend auszusetzen, bis die FTC die kartellrechtlichen Vorzüge des Zusammenschlusses beurteilt hat“, schreibt Imad Abyad, Anwalt der Federal Trade Commission.

Die jüngste Entlassungswelle würde laut der FTC auch zu sehr im Widerspruch zu dem stehen, was man als „Ausführungsplan zur Reduzierung von Überschneidungsbereichen“ deklariert hat, zumindest in dieser Größenordnung.

„Darüber hinaus untergräbt der gemeldete Abbau von Tausenden von Arbeitsplätzen die Fähigkeit der FTC, wirksame Rechtsbehelfe anzuordnen, sollte das anhängige Verwaltungsverfahren zu der Feststellung führen, dass die Übernahme von Activision durch Microsoft gegen Abschnitt 7 des Clayton Act verstößt.“

Übernahme wieder in Gefahr?

In einer Anmerkung zur aktuellen Situation heißt, dass die Übernahme vorerst für Microsoft vielleicht geglückt sei, es besteht aber immer noch die Möglichkeit, dies durch eine Anordnung zu revidieren. Hierzu beruft man sich auf einen ähnlichen Fall zwischen Meta und Giphy im Jhar 2020, in der man es als erwiesen ansah, dass diese Fusion den britischen Markt schwächen würde. Ein Jahr später wurde die Fusion rückgängig gemacht.

Ob das den derzeit betroffenen Mitarbeitern bei Activision / Blizzard am Ende helfen wird, ist natürlich fraglich.

[Update] In einer ersten Reaktion erklärt Microsoft, dass Activision auch so Stellen abbauen wollte und dies nichts unmittelbar mit der Fusion zu tun hat.

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